Defekte Kondensatoren auf MB austauschen
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5. August 2006 um 23:08 Uhr #479389powerTeilnehmer
Moin ihr Meisterkühler,
nachdem ich in der letzten Zeit öfters Berichte über defekte Kondensatoren auf dem Mainboard, bzw. Problem mit dem stabilen Betrieb gelesen habe, verfasse ich eine kleine Anleitung/Übersicht.
Symptome:
– instabiler Betrieb
– komisches Anschaltverhalten des PC’s, d.h. konkret, dass sich der Rechner gar nicht einschalten lässt. Oder: PC schaltet sich erst nach mehreren Versuchen an
– der PC schaltet sich von allein aus
– der Rechner läuft über Tage stabil, nach einem Herunterfahren lässt sich der PC nicht mehr anschalten
– Pfeif- / Blubbergeräusche wahrnehmbarTrifft eines dieser Symptome auf euren Rechner zu, dann solltet ihr die Kondensatoren auf dem Mainboard unter die Lupe nehmen. Dabei achtet ihr auf Folgendes:
– „Hütchenbildung“ bzw. aufgeplatzte Kondensatoren an der Sollbruchstelle (eingeprägtes Muster auf dem Kondensatorgehäuse oben).
– Bei aufgeplatzten Kondensatoren bildet sich eine Kruste oben, da das Dielektrium ausgelaufen ist.
– Der Kondensator macht „dicke Backen“, soll heißen: das Gehäuse wölbt sich nach außen.
– Das Bauteil hebt sich vom Mainboard ab
Wie kann ein Kondensator einen Defekt erleiden ? Dazu muss man kurz auf die Funktionsweise eingehen:
Der Kondensator speichert auf seiner internen Metallfolie eine Ladung. Damit diese Ladung nicht abfließen kann muss sie isoliert werden. Die Isolierung übernimmt ein Dielektrikum, welches aus einer Flüssigkeit besteht, die eine höhere Durchschlagsfeldstärke besitzt als Luft.
Ein Querstromfluss wird somit vermieden.
Funktioniert dieses System nicht mehr, dann kann keine Ladung mehr gespeichert werden.
Soviel zur Theorie, das habe ich nur kurz angerissen.Der Defekt kann hervorgerufen werden durch:
– Alterungserscheinung; das Dielektrikum hat nicht mehr dieselben Eigenschaften wie im Neuzustand
– Spannungsstoß; die Feldstärke steigt über die Durchschlagfeldstärke
– Überhitzung, die Ausdehnung lässt den Kondensator platzenZur Reparatur:
Lötet die defekten Kondensatoren aus dem Mainboard. Dazu nehmt ihr einen 20-30 Watt Lötkolben und erhitzt das Lötzinn auf der Rückseite. Mit einer Entlötpumpe saugt ihr das Lötzinn ab und zieht das Bauteil aus der Platine. Alternativ könnt ihr auch die Stelle erhitzen und einfach den Kondensator abziehen.
Es ist natürlich darauf zu achten, dass ihr mit dem Lötkolben nicht anliegende Bauteile grillt. Das sollte aber kein Problem darstellen, da die Kondensatoren meist gut zugänglich sind.Der Einbau der neuen Bauteile gestaltet sich genau invers:
Kondensator richtig gepolt in die Fassung am MB stecken; Plus ist dabei auf dem MB und Kond. gekennzeichnet. Die Beinchen auf der Rückseite etwas auseinander drücken, dann hält der Kond. von alleine. Jetzt verlöten.
Bedingungen an die neuen Kondensatoren:
– die Spannungsangabe sollte mit der vorgegebenen übereinstimmen. Eine kleine Differenz nach oben ist nicht schlimm, die Angabe gibt lediglich die max. Spannung an; ein 12V Kond kann durch einen 16V Kond. ersetzt werden
– die Kapazität kann auch nach oben hin variieren. 1500 mF können auch durch 2000 mF Kond. ersetzt werden. Kondensatoren dienen der Spannungsglättung, diese wird durch einen höheren Kapazitätswert sogar verbessert.
– Ein geringer Innenwiderstand ist von Vorteil, da sich die Kond. nicht so stark erwärmen. Solche Bauteile sind auch gesondert gekennzeichnet und vor allem teurer; ist kein Muss !So, vielen Dank für das Lesen bis hierhin und viel Erfolg beim Austausch. :d:
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6. August 2006 um 0:08 Uhr #632737powerTeilnehmer
– die Spannungsangabe sollte mit der vorgegebenen übereinstimmen. Eine kleine Differenz nach oben ist nicht schlimm, die Angabe gibt lediglich die max. Spannung an; ein 12V Kond kann durch einen 16V Kond. ersetzt werden
*hust*Edit:Ich habe hier noch was gefunden:http://www.golem.de/0504/37526.html
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6. August 2006 um 0:08 Uhr #632734B-SpikeTeilnehmer
gut zu wissen, vor allem wenn das mb keine garantie mehr hat :d: würde es lieber einen elektriker machen lassen – habe nicht das feingefühl:D
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6. August 2006 um 0:08 Uhr #632724breakerAdministrator
Zu erwahnen wäre eventuell noch, das wenn die defekten Kondensatoren ausgetauscht werden, ruhig von der Volt-Zahl etwas höher sein dürfen (also original zb. 5 Volt, neuer 12 Volt), allerdings sollte die Toleranz bei Widerständen eingehalten werden (auf keinen Fall einfach ein 10% oder 20% einbauen, das geht in die Hose).
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8. Januar 2008 um 19:01 Uhr #724172HawkTeilnehmer
Wie genau äußert sich dieses “Stromproblem”?Bist du sicher das es an den Kondensatoren liegt? Haben die die oben beschriebenen Symptome?Sicher das nicht der Akku defekt ist oder der Stromanschluss hinten einen Wackelkontakt hat?Und Kondensatoren sind Kondensatoren, egal ob die auf dem Mainboard, im Fernseher oder im Steuergerät vom Auto verbaut sind. Hauptsache die aufgedruckten Werte stimmen.Woher kommst du? Hab ihr einen kleinen Elektronikhändler vor Ort?Falls nicht würd ich als erste Anlaufstelle Ebay empfehlen. Das wirst du die besten Gesamtkonditionen für solche Kleinstmengen finden weil die großen Elektronikversandhäuser relativ hohe Versandkosten haben.www.elv.dewww.reichelt.dewww.conrad.de
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8. Januar 2008 um 19:01 Uhr #724165mariepTeilnehmer
Hallo Power,
das ist ja toll,bin unterwegs auf einer Gartenseite und finde deinen Beitrag über defekte Kondensatoren.
Ich habe mit meinem NOTEBOOK auch dieses Stromproblem,die Techniker beim Mediamarkt sagten mir,da keine Garantie,wird es viel zu teuer,weil es am Mainboard liegt.
Da ich absolut null Ahnung habe ,meine Frage,gilt das Problem mit den Kondensatoren auch für ein Notebook?
Wäre nett,wenn ich eine Antwort bekommen könnte und vielleicht könntest du mir auch sagen,was das ca kosten könnte.Mit freundlichen Grüßen
Mariep
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8. Januar 2008 um 20:01 Uhr #724175mariepTeilnehmer
anfangs schien es wie Wackelkontakt am Stecker,paarmal dran gewackelt und es ging wieder.
Inzwischen ist es so,wenn ich den PC an Strom,Netzteil,anschließe leuchtet anfangs gar kein Kontrolllämpchen auf,dann durch Bewegen des Steckers leuchten erst alle Lampen auf,dann nur noch für Netzteil und Akkuanzeige.Wenn ich de PC dann hochfahre geht er meist aus,läuft nur auf AKKU,wenn ich ihn einige Male hoch-und runterfahre und ich dazu dann noch Glück habe, funktioniert er ,wenn ich Pech habe,geht er irgendwann,ohne ersichtlichen Grund wieder aus.
Habe noch keine sogenannte Gestzmäßigkeit wie z.B.zu warm o.ä. feststellen können.
Gruß
Mariep -
8. Januar 2008 um 20:01 Uhr #724178powerTeilnehmer
Wie Hawk schon meinte. Nimm das Notebook auseinander und guck nach ob die Kondensatoren obige Symptome (z.B. aufgeplatzt) aufweisen. Bei dir kann aber genauso gut die Stromversorgungseinheit defekt sein.
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8. Januar 2008 um 20:01 Uhr #724183huskyTeilnehmer
Was spricht gegen einen Wackelkontakt am Stecker?An welchem Stecker (an der Steckdose oder am Laptop)?
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8. Januar 2008 um 22:01 Uhr #724207mariepTeilnehmer
vielen Dank für die Infos,das sind ja irre viele Möglichkeiten,die den Defekt auslösen könnten ,vielleicht habe ich ja Glück und bei meinem PC ist es eine “kostengünstige” Reparatur.
Gruß bis demnächstMarie
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20. Juni 2009 um 21:06 Uhr #820239braeterTeilnehmer
Bei versuch 3 hast wohl ne Kalte Lötstelle verursacht?
Elektronik-Lot und Flussmittel hast verwendet oder bist nur mit m Lot ran gegangen?
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20. Juni 2009 um 21:06 Uhr #820237ad_on_isTeilnehmer
Hallo, habe ach ein Problem mit meinem Notebook.Problem:EinschaltenLüfter geht kurz an – 3 sek.LED leuchtetVersuch 1 (Internetrecherche)mit Fön Unterboden erwärmtResultat von Versuch 1Laptop ging einige Tage, dann wieder gleiches ProblemVersuch 2 (ebenfalls internetrecherche)Neue Kondensatoren gekauft und vom Fachmann reinlöten lassenResultat von Versuch 2Gleicher Status wie früher – Laptop ging nur durch erhitzen mit einem Fön an.Versuch 3neu gelötete Kondensatoren ein wenig gerade gestellt (raus gelötet, wieder reingelötet)Resultat Versuch 3LED blinkt kurz auf 10 sec.Lüfter tut sich nixArbeitsspeicher rausgenommen (in der Hoffnung das ein *piep* kommt) – vergeblichwas kann ich noch tun?hätte so gern meinen alten laptop zum laufen gebracht, willl mir aber keinen neuen kaufen.
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21. Juni 2009 um 1:06 Uhr #820253ad_on_isTeilnehmer
nur mit lot …
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21. Juni 2009 um 2:06 Uhr #820254ad_on_isTeilnehmer
jetzt hab ich’s mit lot und lötfett versucht, hat leider auch nix gebracht…
nachdem ich sie mal alle rausgelötet hab, hab ich das motherboard an den strom angesteckt und eingeschalten versucht, tat sich absolut gar nichts (wahrscheinlich logisch)
dann hab ich die kondensatoren mit lötfett wieder zurückgelötet (pole wurden beachtet)
resultat, wieder led geht an und nach 10 sek. wieder aus, kein Lüfter – nix!
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21. Juni 2009 um 9:06 Uhr #820262powerTeilnehmer
Mach am Besten mal ein oder gern mehr Fotos von den Lötstellen und dem Mainboard.
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