Euro und Griechenland
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- Dieses Thema hat 18 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 8 Monaten von drdope.
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AutorBeiträge
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8. Dezember 2011 um 9:12 Uhr #500363McTrevorTeilnehmer
Wie ist eigentlich eure Meinung zu dem aktuellen Chaos? Wird der Euro bleiben? Wenn ja, behält Griechenland den Euro? Ich denke, die Währungsunion wird zusammenbrechen. Merkel und Sarkozy bestehen auf Vertragsänderungen und da diese in einigen Ländern vermutlich per Volksentscheid verabschiedet werden müssen, werden die aktuellen Maßnahmen versacken. Der Euro ist derzeit nicht allzu populär.Für uns wird das gravierende Konsequenzen haben. Eine neue deutsche Währung wird durch die Decke gewertet werden, bis hier die Exportwirtschaft komplett zusammenbricht. Arbeitslosigkeit und Rezession sind die Folge.Aber wenn dafür dann endlich mal die Zockereien an der Börse reguliert werden, soll es mir das wert sein. Die wird zwangsläufig immer wieder in Katastrophen enden.Andere Meinungen?Bis dann denn!McTrevor
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8. Dezember 2011 um 10:12 Uhr #908096
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8. Dezember 2011 um 13:12 Uhr #908113IwanTeilnehmer
ich habe für 4 gestimmt, auch wenn es mir nicht egal ist, wie es nun weitergehtFakt ist aber, das die “da oben” irgendwas entscheiden und der kleine Mann zahlen mussob wir das wollen oder können, interessiert die eh nichtdie bekommen ihre fetten Gehälter und wenn was schief geht, dann ist das halt erstmal soEU schön und gut, aber warum sollen wir die Schulden anderer ausgleichen?da werden Schulden noch und nöcher gemacht und ganz plötzlich stellt man fest: “hoppla, das können wir ja gar nicht zurückzahlen”das sollte sich mal ein Privatmann oder Unternehmen leisten – da wird dann gleich von Insolvenz geredetbei einem Land geht das aber scheinbar nicht, weil der Rattenschwanz viel zu gross ist
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8. Dezember 2011 um 19:12 Uhr #908164Oma-HansTeilnehmer
Ich muss nicht in absehbarer Zeit sterben, in meiner Verwandtschaft gibts niemanden der nicht alles für den Rest der Verwandtschaft tun würde und ich könnte problemlos in den nächsten Laden gehen und Geld für irgendeinen sinnlosen Rotz ala Unterhaltungselektronik ausgeben. So what…Grüße, Jens
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8. Dezember 2011 um 20:12 Uhr #908178AnonymInaktiv
Ihr habt Probleme zzzzz was viel schlimmer ist MDF oder Fichtenholz???
😀
Ne scherz…
Habe das Thema nicht mehr verfolgt seit dem der Volksentscheid in Griechenland die Runde gemacht hat.Wir habe ja eigentlich nicht nur Griechenland sondern die ganzen anderen glaube ich ?Osteuropäischen Länder? an der Backe wenn man das so hört, vor dem Euro hatten die einen Kredit Einstufung ala CCC Zahlungsunfähig
Und durch den Euro würde die mal eben schnell auf die Kredit-Rating von Deutschland gestellt und habe somit Kredite bekommen mit kaum Zinsen haben und so viel wie die nur wollten.
Und nicht zurück Zahlen können.
So habe ich es im TV gehört.Zu Griechenland
Ob das jetzt alles Stimmt was Griechenland angeht mit keine (kaum) Steuern Zahlen und so???Der Euro Darf ruhig bleiben dafür habe ich mich schon dran gewöhnt.
Die Hardwarepreise sehen in Euro nicht mehr so schlimm aus :+Und ob ich jetzt wenn eine eigene Währung wieder kommt würde, was ja Rezession und den ganzen Fade bei gemacht hat.
Hatten wir später wenn sich alles erholt hat eventuell wieder Nachteile wenn der Export Boomt und dadurch die neue Währung an Wert steigert.Sieht man ja an der Schweiz die haben Probleme das Ihr Geld viel Wert ist, das Bremst den Export von Gütern…meine ich in Erinnerungen zu haben.
Ob stimmt???? weiß ich nicht
Kenne mich jetzt nicht damit aus alles nur so im TV auf geschnappt. -
8. Dezember 2011 um 20:12 Uhr #908188AnonymInaktiv
Ich hoffe insgeheim das alles zum gutem Verläuft mit Griechenland und dem Euro.
Ich will ja schließlich nicht später in der Wildnis wohnen 🙄 ……
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8. Dezember 2011 um 20:12 Uhr #908184loonyTeilnehmer
Leute, es ist nicht EURE Nase gefragt, es ist die globale Nase, die Europas, die hier angefasst werden soll. Es gibt jetzt schon viele Arbeitslose (ja, ich war es auch mal), die jetzt schon keine Zukunft für eine berufliche Chance sehen.
Denken wir mal zurück, als der Euro kam, sollte die DM als Umrechnungsfaktor benutzt werden. Was passierte? In griechischen Restaurants wurde lediglich das Währungskennzeichen geändert, aber nicht der Preis. Und so war es in vielen Bereichen der Konsumgüter.Wenn jetzt wieder auf eine inländische Währung zurückgerechnet werden muss, werden wieder etliche Fakultäten ihren Profit daraus schlagen… also ein Zurück zu einer Heimatwährung würde die jetzt schon offene Schere zwischen arm und reich noch weiter öffnen.
Dies gilt zu Bedenken, wenn ihr sagt, “ist mir doch egal”
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8. Dezember 2011 um 22:12 Uhr #908212KintopTeilnehmer
Na wenigstens wirst du nicht alleine in der Wildnis hocken ,sondern Millionen von Flüchtlingen werden bei dir sitzen….
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9. Dezember 2011 um 8:12 Uhr #908233McTrevorTeilnehmer
Es bleibt spannend! Anscheinend bricht die EU auseinander: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,802617,00.htmlDie Einführung des Euro damals hat nur einen gefühlten Preisschub gebracht. Die Inflation lag nicht höher als sonst auch. Einzelne Ausreißer gab es natürlich trotzdem. Schlimmer wird es für den Export. Wenn eine neue deutsche Währung dann losgekoppelt vom Euro hochgewertet wird und zum Beispiel dann deutsche Autos in anderen Ländern durch den Umrechnungskurs das Doppelte wie vorher kosten, werden die logischerweise weniger kaufen.Bis dann denn!McTrevor
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9. Dezember 2011 um 23:12 Uhr #908285djnoobTeilnehmer
Dann kann der DM ja wieder zurück kehren 😆
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10. Dezember 2011 um 12:12 Uhr #908301VJoe2maxTeilnehmer
McTrevor;476260 said:
Es bleibt spannend! Anscheinend bricht die EU auseinander: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,802617,00.htmlGesundschrumpfen könnte man sagen :D. Weder die (Kern)-EU noch der Euro ist das Problem und auch nicht gefährdet. Der Wechselkurs mit dem Dollar ist seit Jahren völlig unbeeindruckt (im Vergleich zu den Anfangsjahren ist er sogar nach wie vor auf sehr hohem Niveau), denn der Dollar wird momentan ja in gleichem Maße abgewertet. Das ist im Endeffekt auch alles was gerade passiert. Schließlich hat nicht nur Griechenland massiv über seine Verhältnisse gelebt, sondern alle Industriestaaten dieser Erde – inkl. (und insbesondere) die USA und Japan. Es wird imo auch noch ne ganze Zeit lang andauern, bis diese Phase abgeschlossen ist, aber eine Gefahr für den Euro als Währung oder die EU als politische Union muss das eigentlich nicht sein, wenn keine unüberlegten Kurzschlussreaktionen zu politisch unvernünftigem Handeln führen. Ob man Griechenland aus der Währungsunion ausschließt, oder ob die Griechen das selbst tun, ist eher eine politische Frage und meiner Ansicht nach wäre es unnötig. Griechenland wäre lediglich ein Bauernopfer, um Zeit zu gewinnen an der es eigentlich gar nicht fehlt. Realistisch betrachtet glaubt doch auch niemand, dass z.B. Staaten wie Deutschland in endlicher Zeit und ohne Währungsreform ihren Schuldenstand bereinigen könnten. Wer daran glaubt, glaubt auch an fliegende rosa Elefanten. Da das aber für alle Industriestaaten gilt, ist es meiner Ansicht nach weder nötig, dass Griechenland zur Drachme zurückkehrt, noch dass man den Euro als stabile Währung in Gefahr sehen müsste. Dass man sich politisch dem löblichen Punkt wieder annähern will, mehr mit echtem Geld zu handeln als mit virtuellem, hat eigentlich nur psychologischen Einfluss auf reale Gegebenheiten. Das Grundproblem, ist doch das, dass man (wenn auch unwillig und langsam) erkennt wie groß die Risiken sind, die das künstliche Aufblähen der virtuellen Geldmenge mit sich bringt. Gerade für Banken und andere Spieler dieses Casino-Spiels (siehe Lehman-Brothers) ist dieses Risiko offenbar erst jetzt so langsam sichtbar geworden, obwohl es ohne großes Expertentum, jedes Kind erkennen würde. Da aber das weitere Aufblähen der realen Geldmenge zur Abmilderung dieses Problems keine Lösung ist (das wäre dann echte Inflation und nicht nur virtuelle), wird nun eben der Abbau des virtuellen Geldes voran getrieben. Eigentlich geht es dabei nur darum den Banken und Staaten Zeit zu geben gesichtswahrend ihre selbst verschuldete Unfähigkeit nachhaltig zu wirtschaften zu verschleiern. Der eingeschlagene Weg ist aber hoffentlich nichts anderes als die stille, unterbewusste und noch nicht ganz verarbeitete Einsicht, dass unbegrenztes exponentielles Wachstum kein Staatsziel, oder überhaupt ein Ziel sein kann. Solche Umbrüche kosten Zeit, aber das ist eigentlich nichts Substantielles, sondern eine Umstellung im Kopf. Es besteht aber prinzipiell noch Hoffnung, denn immerhin hat es der Mensch über zehntausende Jahre größtenteils verstanden die Einstellung gegenüber der Begrenztheit der Natur und seiner eigenen Fähigkeiten vernünftiger zu handhaben als in den letzten fünfhundert bis zweitausend Jahren. Btw: Die Engländer wollten noch nie wirklich dabei sein in Europa – zumal sie den Euro ja sowieso nicht haben. Man fragt sich schon, warum da jetzt so ein Wind drum gemacht wird. Dass ein Land, das nicht mal Mitglied der Währungsunion ist, sich da quer stellt ist imo nur der Tatsache geschuldet, das ihre Börsenspekulanten in der City of London darunter leiden, dass andere Länder versuchen ihre Währung zu stabilisieren. Denen kommt so eine ihrer Spekulationsgrundlagen abhanden. Mit wertberichtigten stabilen Währungen lässt sich kein virtuelles Geld verdienen, was man dann zum Teil wieder zu echtem Geld ummünzen kann. Genau dieses Kerngeschäft bricht den londoner Börsianern gerade weg und offenbar haben sie ihre Regierung derart im Griff, dass diese bereit ist es sich deshalb mit dem Rest der EU auch politisch zu verscherzen. Das sollte aber die kleinste Sorge der restlichen EU sein. Wenn Großbritannien am Ende auch politisch nicht mehr in der EU dabei sein will, müssen sie alle zugehörigen Nachteile selbst vertreten. Ich glaube nicht, dass sie sich das antun werden. Dem Rest der EU käme das zumindest derzeit eher zu Gute. Das Problem was die Briten haben ist die Londoner Börse – und ihre hausgemachte Abhängigkeit davon, dass das getarnte, großangelegte Schneeballsystem mit Devisen, das dieser Saftladen dort betreibt nicht in sich zusammenbricht. Würde man alle Wirtschafts”wissenschaftlichen” Fakultäten dieser Erde schließen und die Lehren die dort verbreitet werden ächten, hätten sich die meisten geldpolitischen Probleme in spätestens einer Generation erledigt und man könnte wieder solide wirtschaften, ohne damit ständig Krisen und Nachteile für den Großteil aller Teilnehmer an den Märkten herauf zu beschwören. Würde man Börsen wie Wochenmärkte betreiben, und nur so wären es echte Märkte, hätten wir die meisten Probleme nicht, denen wir uns heute gegenüber sehen. Das Grundproblem ist doch nicht, dass die Griechen wie alle anderen Länder über ihre Verhältnisse gelebt und sich über beide Ohren verschuldet haben, sondern dass diese Möglichkeit überhaupt besteht, obwohl keine vernünftigen Sicherheiten dagegen stehen. Kein Wirtschaftler der seines Berufsstandes würdig ist, würde sich im Übrigen über Jahre hinweg verschulden ohne auch nur den geringsten substantiellen Hoffnungsschimmer zu haben jemals den Schuldenberg abtragen zu können und in die Gewinnzone oder wenigstens auf eine schwarze Null zu kommen. Dass derartige Entwicklungen dennoch möglich sind, ist der Verdienst der unsäglichen WiWi-Denke (nach dem Motto: “Die materiellen Bedürfnisse des Menschen seien per se unendlich”), welche sich überall ausgebreitet hat und mit der sich die Wachstumsidiologie so krankhaft den Köpfen verankert hat. Dabei müsste niemand ohne globales Wachstum Verzicht üben oder sonstige Einschränkungen hinnehmen. Man müsste lediglich wie als kleines Kind beim Kaufladen spielen solide wirtschaften. Kredite können nur mit entsprechenden Sicherheiten gewährt werden – auch bei Staaten. Eine Firma die einen auskömmlichen Gewinn erwirtschaftet muss nicht wachsen, um erfolgreich zu sein. So einfache und für jeden begreifliche Grundsätze sind es, die wir imo alle wieder lernen müssen ;).
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11. Dezember 2011 um 14:12 Uhr #908408AnonymInaktiv
Dabei müsste niemand ohne globales Wachstum Verzicht üben oder sonstige Einschränkungen hinnehmen. Man müsste lediglich wie als kleines Kind beim Kaufladen spielen solide wirtschaften.
Der Satz gefällt mir :d: so mache ich das auch wenn ich es mir recht überlege.Was ich jetzt gehört habe über 1000 Ecken das z.b ein Ehepaar mit Kindern wieder von Griechenland nach Deutschland zurück gekehrt sind.Weil sonst ein Kind von denen gestorben wäre.Wegen den hohen Kosten die bei der Behandlung in Griechenland entstanden wären. 😥
Na wenigstens wirst du nicht alleine in der Wildnis hocken ,sondern Millionen von Flüchtlingen werden bei dir sitzen….
Okay dann kann man ein Jungelcamp aufmachen …ne ist schon hart…
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17. Dezember 2011 um 11:12 Uhr #908962PoweruserTeilnehmer
Da fehlt der Unterpunkt “Der Euro bleibt und wir verdienen kräftig dran”.
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19. Dezember 2011 um 7:12 Uhr #909104McTrevorTeilnehmer
Poweruser;477099 said:
Da fehlt der Unterpunkt “Der Euro bleibt und wir verdienen kräftig dran”.Da kann man drüber diskutieren. Wenn unsere ach so tollen Exporte über Kredite die platzen finanziert wurden, werden die entsprechenden Exporte über den Rettungsschirm letztlich durch den Steuerzahler finanziert. Im Prinzip bezahlen wir dann unsere Waren und darauf nochmal Zinsen. Die breite Masse blutet mal wieder für das Wohl einer priviligierten Minderheit. Aber das ist ja nichts neues.
Bis dann denn!
McTrevor
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19. Dezember 2011 um 8:12 Uhr #909109VJoe2maxTeilnehmer
Nur fragt man sich was das mit dem Euro als Währung zu tun hat? Euro oder nicht Euro – das Problem was wir haben ist nicht die Währung sondern die Wachstumsblase! Ob es einfacher wäre das Platzen der Blase mit einer kleinen national staatlichen Währung zu überstehen ist stark zu bezweifeln. Zumindest solange die politische EU besteht, von der wir, für jeden ersichtlich und unzweifelhaft profitieren, bringt eine Rückabwicklung der Währungsunion nur Reibungsverluste und den Verlust unserer wichtigsten Handelspartner. Ob man anderen Schuldnern für´s kurzfristige Überwasserhalten nun mit Euros oder D-Mark unter die Arme greift ist ziemlich egal – wenn es nicht getan wird, fallen wir alle womöglich noch vor den USA ins Loch. Da der Euro-Kurs sich entgegen der üblichen Behauptungen in der Realität als recht stabil erweist (man muss sich ja nur den Kursverlauf ansehen), gibt es imo keinen Grund in eine viel unsicherere Währung zu gehen. Wir sind selbst massiv verschuldet und es ist keineswegs gesagt, dass eine andere Währung so stabil gehalten werden könnte wie der Euro. Jedes Land der Währungsunion wäre noch verwundbarer – man schaue sich die Engländer an, da kann man das ja gerade live beobachten. Ich glaube nicht, dass wir in so einer unseeligen Abhängigkeit von Börsenspekulanten enden wollen? Diese Euro-Skepsis die sich zur Zeit vor allem durch die Presse breit macht, ist imo sehr kurzsichtig und kontraproduktiv. Sobald der nächste wirtschaftliche Zusammenbruch eintritt, wird es nicht von Vorteil sein, eine isolierte Einzelwährung zu haben, deren Kurs von allen Seiten massiv unter Druck gesetzt werden kann und noch viel mehr als der Euro als Spielball für Spekulanten dienen kann. Man bedenke außerdem, dass die Zeit äußerst knapp ist, denn z.B. die USA stehen bereits ungefähr genau so lange wie die Griechen kurz vor dem Staatsbankrott und wie sich die Japaner sich finanzieren weiß sowieso schon keiner mehr. Es wäre ziemlich kurzsichtig sich durch einen Ausstieg aus der Währungsunion selbst von den anderen europäischen Staaten abzukoppeln – zumal sie unsere wichtigsten Handelspartner sind. Wenn z.B. die USA wegfallen, was schneller passieren kann als man denkt, stünden wir ganz schön angeschmiert da mit einer vermeintlich starken D-Mark. Dass sie stark wäre, ist außerdem massiv anzuzweifeln, denn wir profitieren ebenso wie Griechenland oder Italien, selbst von der Größe der Eurozone als Puffer. Für Deutschland allein genommen sind wir schließlich ebenfalls massivst verschuldet. Solange andere Euro-Länder noch tiefer in Schulden stecken, fällt das nur nicht ganz so auf. Ob wir nun einen Teil der Schuldenlast anderer mittragen (von was auch immer) und so die Schulden innerhalb der EU etwas anders verteilen, oder ob wir an unsere eigene Schuldenlast zu wesentlich schlechteren Konditionen zu tragen haben und keine Lastenverteilung mehr haben, kommt im Endeffekt auf´s selbe heraus – nur gehen wir damit auch noch das Risiko ein, innerhalb kürzester Zeit all unsere wichtigen Handelspartner zu verlieren und damit unser eigenes wirtschaftliches Grab zu schaufeln. Mit dem Rückschritt zur D-Mark könnten wir lediglich Großbritannien und den USA beim wirtschaftlichen Untergang Gesellschaft leisten – keine sonderlich erstrebenswerte Aussicht. Die Angst davor, dass mal wieder der Steuerzahler alles auf sich nehmen muss ist eigentlich unbegründet, denn das ist so oder so der Fall. Alles ist damit aber sowieso nicht bezahlbar. Es reicht ja nicht mal für den eigenen Schuldendienst und den eigenen Staatshaushalt.Nur mit einer Staatsquote von 100% über viele Jahre hinweg könnten wir in überschaubarer Zeit noch unseren Schuldenberg abzahlen. In Italien und Griechenland würde es allenfalls ein paar Jahre länger dauern, aber der Effekt wäre derselbe: komplette Verstaatlichung aller Geldflüsse und auch des größten Teils privaten Eigentums und sofortiger Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft. Das kann nicht das Ziel sein. Die Wahl unsere eigenen Exporte zu subventionieren oder nicht bleibt uns also gar nicht. Ein Tribut an den, nach wie vor andauernden, Wachstumsglauben und letztendlich der Ruin aller Industriestaaten weltweit. Die “privilegierte” Minderheit wie du sie nennst, verliert ihr Kapital auch durch einen Währungswechsel nicht. Es geht dann nur allen schlechter und die Risiken steigen noch mehr. Wer will so was?Dass man durch den Euro an sich etwas verdient ist allerdings auch Quatsch. Wir könnten mit der realwirtschaftlich immer noch recht stabil aufgestellten Eurozone Glück haben, beim Mikado der großen Industrienationen und nicht als erste fallen, aber das ist an sich der einzige Vorteil. Hat aber eigentlich nichts Wesentliches mit dem Euro als Währung zu tun. Es ist momentan am Wahrscheinlichsten dass Japan oder die USA als erste fallen. Das führt aber unweigerlich dazu, dass in kürzester Zeit alle Schuldenstaaten – also auch Deutschland hinterher gezogen werden. Diesen äußerst ungünstigen Zustand hat uns letztlich nichts anderes als die Wachstumsidiologie beschert – eine lose-lose-Situation könnte man sagen :D. Wo also der Ansatzpunkt ist, dürfte klar sein. Welche Währung wir während des nötigen Umdenkprozesses benutzen ist da reichlich nebensächlich.
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21. Dezember 2011 um 15:12 Uhr #909309NeronAdministrator
Es ist nicht nur so, dass Griechenland Pleite ist, einige andere EU-Staaten stehen genau so kurz vor dem Bankrot.Das Problem liegt einfach darin. Der Staat, z.b. der deutsche Staat, kann Schulden machen, so viel er will. Er wird immer eine Liquidität aufweisen, sodass er weitere Kredite aufnehmen kann. Das liegt prinzipiell daran, dass der Staat als Sicherung das Geld seiner Bürger aufweisen kann.Klingt komisch, aber man muss sich das so vorstellen, es werden Gelder geliehen und verliehen, damit wird garantiert, dass die Wirtschaft wächst, wächst die Wirtschaft haben die Menschen mehr Geld und können somit investieren. Invesitionen die auch den Geldgebern zugute kommen.Hat der Staat also z.B. 2Billionen Schulden und das Gesamtkapital im Staat liegt bei 4Billionen, ist alles in Butter.Folgendes Problem. Geht nun aber ein Staat pleite, wie jetzt in Griechenland passiert, steht dieses System vor einem großen Problem. Wenn dieser Staat nun in die “Insolvenz” geht, fallen aufeinmal alle Schulden weg, die dieser bislang irgendwoanders hatte. So auch in Deutschland. Würde es nun passieren, dass man diesen Staat nicht in irgendeiner Form rettet, fällt das Geld weg. Demnach ist auch das Gesamtkapital der Bevölkerung dran. Ein Teufelskreis.Demnach investiert man lieber 400Mrd Euro und rettet damit eventuell Geld (aus Schulden) im Wert von vilt 1Billionen Euro.Es ist also nicht so einfach zu sagen: Lassen wir Griechenland bankrot gehen und kümmern uns nicht drum. Ne, das Problem ist, dass daran einfach zu viel Geld hängt. Auch das Geld der Bürger.Naja und das Deutschland so viel zahlt liegt einfach an der wirtschaftlichen Stellung. Wenn alle anderen sowieso am Limit kratzen, werden die auch sicherlich nichtmehr viel Geld investieren können.
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15. Juli 2012 um 12:07 Uhr #923607zeitkindTeilnehmer
Die Börse ist das größte Wirtschaftsverbrechen der Geschichte. Das perfide: Es machen alle mit, denn: Jeder Hinz und Kunz will mehr als der Nachbar. Meint der “Kleinanleger” die Rendite fällt vom Himmel? Einer zahlt dafür in jedem Fall: Der Chinese, der sich für nichts abschuftet (Foxconn), der Inder, dessen Kinder arbeiten gehen müssen, der deutsche Leiharbeiter, dessen Lohn von Randstadt an die Börse fließt, um die Rendite zu halten.Und jede Regelung wird außer Kraft gesetzt. Denn die Instrumentarien wurden von der Wirtschaftslobby bereits unterwandert. Pharmaunternehmen sind maßgeblich an den Gesetzentwürfen der “Gesundheitsreform” beteiligt. Das zieht sich durch alle Wirtschaftsbereiche.Die Banken haben die Staaten in Griff und pressen das letzte aus Ihnen heraus.Solange wir uns nicht wehren, werden wir zahlen.Leider geht die Rechnung der Fadenzieher auf:Jeder ist sich selbst der Nächste, die allgemeine Verblödung der Volksmassen ist schon weit fortgeschritten:Akzeptanz der Medien, Zielorientierung Konsum, Nichtwahlbeteiligung oder Wählen nach Volksmund statt Information.Die Menschen lassen sich einwickeln für das kleine Glück und übersehen eigentliche Lösungen:z.B. BGE oderdie Programme der Linken. Ja, die Linken, das rote Tuch, vor dem alle warnen.Die Linken, dessen Abbild seit der Nazizeit verdammt wurde.Die Linken, die von Plenarsitzungen ausgeschlossen werden (Demokratie?).Die Linken, vor denen alle Angst haben, weil Ihr kleines Glück von kommunistischen “Monstern” weggenommen werden soll (Von den Medien erfolgreich eingeimpft). Die Linken, die als EINZIGE Partei echte Programme vorweisen können, die der Mehrheit dienen.Und sie sagen als EINZIGE die Wahrheit!:Zum FiskalpaktAber keiner befaßt sich wirklich ernsthaft und verfolgt die positiven Kräfte.NACHDENKSEITENStatt zu lesen, wird gedaddelt, konsumiert, jubiliert und GEJAMMERT.Warum wohl hat Dein Parlament still und heimlich gerade am Tag einer Fußballentscheidung versucht ein Gesetz durchzupeitschen, welches ermöglichen soll, Deine persönlichen Daten zu verkaufen?schönen Tag noch …
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15. Juli 2012 um 15:07 Uhr #923611VJoe2maxTeilnehmer
Die Linken schreien doch genau wie alle anderen Parteien nach Wachstum. Den Kern des Problems wollen also auch die nicht angehen. Die Machenschaften der Börsen und alle andere Spielarten dieses Strudels sind letztendlich alles Produkte der Wachstumsideologie. Nachhaltigkeit spielt nirgends mehr eine wichtige Rolle und wenn, dann wird allenfalls einen Verlangsamung von exponentiellem Wachstum auf lineares Wachstun darunter verstanden. Einen echten Gegenentwurf bietet derzeit leider keine politische Partei. Von lupenreinen Demokraten sind die Linken imo selbst recht weit entfernt. Da muss sich keiner beklagen, wenn andere sich ähnlich verhalten.Wer beim Grundproblem vor dem wir alle stehen immer die großen Fadenzieher und Weltverschwörer vermutet liegt meiner Einschätzung nach falsch. Zwar ist es sicherlich richtig, dass einzelne Individuen dieses unseelige System besonders stark anheizen (Banker z.B.) aber letztlich macht die große Mehrheit, ob nun vermögend oder nicht, alles andere als unfreiwillig bei dem Spiel mit und versucht es für sich selbst in der gleichen Art und Weise zu nutzen wie “die Großen”. Zwar kann man den Betreibern der großen Geldpumpen vllt. mehr Schuld am Gesamtproblem zubilligen, aber letztendlich stecken wir da alle mit drin. Es ist praktisch auch gar nicht mehr möglich sich dem vollständig zu entziehen. Das ist der eigentliche Grund warum wir uns weltweit immer mehr in diese Sackgasse manövrieren. Schulden und Bankenkrisen sind nur Symptome die anzeigen, dass der Hahn nicht mehr weiter aufgedreht werden kann, ohne die Leitung zum kollabieren zu bringen. Gegen die Ursache scheint kein Kraut dagegen gewachsen zu sein, obwohl es meiner Überzeugung nach letztlich nur ein Problem im Kopf ist (womöglich aber ein fest programmiertes). Scheinbar liegt es in der Natur des Menschen, dass der Einzelne oder kleinere Gruppen zwar die Zusammenhänge begreifen kann, aber große Mengen von Menschen sind nicht dazu in der Lage. Wir verhalten uns exakt wie eine Bakterienkolonie auf einem, durch die Wände der Petrischale begrenzten, Nährboden – und das nicht nur im Sinne der Vermehrungsrate, sondern auch im Sinne des exponentiell steigenden Ressourcenverbrauchs. Dabei übersehen wir aber genau wie die Bakterienkolonie, dass die Petrischale nicht größer wird und dass man nicht aus dem Nichts Werte schaffen kann. Die Schuldenproblematik ist dabei nur eine Randerscheinung mit der man versucht hatte die Wachstumsspirale noch schneller zu machen, um sich aus dem bereits zuvor verursachten Schuldensumpf zu ziehen. Damit sind alle Industriestaaten spektakulär gescheitert. Deshalb geht es jetzt langsam in die Runde in der der Preis dafür nicht nur in Entwicklungsländern zu bezahlen ist, auf die wir die negativen Effekte des weltweiten Wachstums bis jetzt immer versucht hatten abzuschieben, sondern auch bei uns schlägt langsam die Stunde der Wahrheit. Und wenn jetzt jemand meint, dass z.B. die Chinesen doch gut fahren mit der neu gewonnen Wachstumssucht, so sollte man sich China mal in 50 Jahren ansehen. Die stehen dann mindestens vor dem gleichen Scherbenhaufen wie wir heute. Wachstum im Sinne von unbegrenztem Wirtschaftswachstum, ist nicht nur für die alten Industriestaaten schädlich sondern für die ganze Welt. Für viele eine bittere Pille aber leider Realität.
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16. Juli 2012 um 7:07 Uhr #923625drdopeTeilnehmer
VJoe2max;492854 said:
Wir verhalten uns exakt wie eine Bakterienkolonie auf einem, durch die Wände der Petrischale begrenzten, Nährboden – und das nicht nur im Sinne der Vermehrungsrate, sondern auch im Sinne des exponentiell steigenden Ressourcenverbrauchs. Dabei übersehen wir aber genau wie die Bakterienkolonie, dass die Petrischale nicht größer wird und dass man nicht aus dem Nichts Werte schaffen kann.Sehr schöne Analogie!Die Masterfrage bleibt aber, was kann man als Individuum dagegen anrichten bzw. wie löst man es global?Bei der Petrischale ist das ja im Grunde genommen sehr einfach:-> entweder warten wir so lange, bis sich die wachsende Population selbst ihre Lebensgrundlage zerstört hat und dadurch zu schrumpfen beginnt oder man greift ein und resetted das System (= man löscht absichtlich einen Großteil der Population aus, damit das Spielchen von vorn beginnen kann).Wie würde man selbst entscheiden, wenn man darauf Einfluß nehmen könnte (entsprechende Macht/Einfluß ausüben kann)?Auch wenn es hochgradig menschenverachtend/unmenschlich (interessanter Weise vollbringen nur Menschen “unmenschliches”) ist, würde ich Variante 2 wählen, weil das Ergebnis unterm Strich gleich wäre, ich aber meine Lebensgrundlage dabei aufrechterhalte.Imho ein ganz böses Thema, wenn man es nüchtern betrachtet und Ethik/Moral außen vor läßt.:xDazu gab’s mal ein sehr schönes Zitat von Harald Lesch:Sinngemäß: Sagt ein Planet zum anderen: “Mir geht es nicht gut, ich haben Menschen”.Erwidert der andere: “Keine Sorge, hatte ich auch mal, das geht wieder vorbei”.:(
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