How-To: dicke Grafikkarte trotz Pico-PSU
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- Dieses Thema hat 13 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 2 Monaten von Christoph!.
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12. März 2015 um 17:03 Uhr #503306ThaRippaAdministrator
WORK IN PROGRESSHallo liebe Forengemeinde!Auf vielfachen Wunsch hin beschreibe ich hier mal, wie man eine Grafikkarte direkt vom 12V-Ausgang des 230V-Tischnetzteils betreiben kann. Warum würde man sowas wollen?PicoPSUs liefern aktuell je nach Modell bis zu 160W. Jede halbwegs potente Grafikkarte benötigt über 100W unter Volllast, wodurch sich PicoPSU und Gaming nahezu ausschließen. Aber eben nur dann, wenn die Pico die GraKa auch wirklich versorgen muss.Geht man davon aus, dass die Grafikkarten maximal 75W durch den PCIe-Port ziehen dürfen, kann man den Rest, den sie über ihren 6- oder 8-Pin EPS-Stecker bekommen, an der Pico “vorbei” bereitstellen. Damit wird sie allerhöchstens noch 75W in die Grafikkarte schieben müssen, statt über 100. Und selbst das ist nicht zu erwarten, denn Grafikkarten mit separatem Stecker werden auch darauf ausgelegt, von diesem mit Strom versorgt zu werden. Gegenargumente:Theoretisch müsste man das Ganze auch ignorieren können, und einfach auf die Wattzahl :shit:n. Denn die üblichen Picos mit 12V Eingangsspannung machen mit dieser überhaupt nichts, sondern reichen sie nur durch. Praktisch weiß man das aber nicht genau, und sowohl die Kabel als auch die Leiterbahnen auf der Pico sind ja trotzdem nur für relativ kleine Leistungen ausgelegt.Wirklich: wenn man sich nur mal die Käbelchen ansieht, die man als Molex-4-Pin-Ausgang in so einem Pico-Kit hat, da möchte man auf keinen Fall die sechs deutlich dickeren Kabel die zur Grafikkarte führen dran anschließen. [-(Des Weiteren könnte man nun skeptisch fragen, ob das nicht ein Problem wird, wenn der Rechner und damit die Pico aus ist, aber 12V auf der Grafikkarte anliegen. Nun, dasselbe passiert auch, wenn man am PC den Wasserkreislauf entlüftet, indem man das Netzteil ohne verbindung zum Mainboard startet, aber eben alle anderen Kabel dran lässt. Das macht vielleicht nicht jeder, aber ich wüsste nicht, dass ich sowas mal als Ausfallgrund gehört hätte. Nein, dagegen sind die Schaltungen auf den GraKas vorbereitet, das ist kein Problem.Natürlich bietet es sich dennoch an, das Tischnetzteil irgendwie abschaltbar zu machen.Kommen wir nun zum Wesentlichen. Was braucht man?- Eine PicoPSU mit Kabelsatz- Eine Grafikkarte mit Zusatz-Stromanschluss- Ein Tischnetzteil mit 12V Ausgangsspannung- Einen 6- oder 8-Pin-EPS-Stecker (passend zur Grafikkarte)*- ca. 1m Kabel mit 1.5mm² oder mehr Stärke**- Lötkolben, Zinn, Schrumpfschlauch etc.*= hier eignet sich hervorragend der Adapter 2x Molex-4-Pin auf Grafikkarten-Zusatzbestromung, der den Grafikkarten oft kostenlos beiliegt**= je nach Gehäusemaß halt, etwa 2x die Strecke von der Pico-PSU-Zuleitung am Gehäuse zur GrafikkarteIm ersten Schritt trennt man das Kabel, welches Pico-PSU und Tischnetzteil verbindet auf: (Grüner Strich)Genauso trennt man auch die Molex-4-Pin-Stecker vom Grafikkarten-Adapterkabel ab. Hier kann man ruhig deutlich am rechten Rand (wieder grrün markiert) abschneiden, um mehr Kabel-Spielraum zu erhalten. Das lötet und verlegt sich leichter!Nun muss man nur noch – jeweils die zwei schwarzen und weißen Adern, die vom Tischnetzteil kommen zusammenlöten- jeweils die schwarzen und braunen (beides ist Masse) sowie die gelben Adern, die zur Grafikkarte gehen zusammenlöten- mit dem extra besorgten Kabel jeweils eine Verbindung von Schwarz-Pico und Schwarz-Tischnetzteil zu Schwarz-Grafikkarte sowie von weiß nach gelb erzeugen. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr Gedanklich erst zur Pico-PSU und dann über die Verlängerung zur GraKa geht (wie ich) oder ob ihr an beiden Seiten verlängert, oder was auch immer. Am Ende kommt trotzdem immer eine T- oder Y-Form heraus:Falls wer verwirrt ist, hier mal mit den einzelnen Pins:(Der GraKa-Stecker hat nicht zwingend drei gelbe 12V-Pins)Work in Progress, mit falschfarbigen Kabeln zum verlängern:Nun habe ich übrigens damals (wie oben bemerkt) extra die Kontakte herausgeholt und die Brücke aufgelöst. Wer die größere, anschraubbare Steckdose fürs Tischnetzteil hat, der dürfte am Steckverbinder dahinter keine Brücken vorfinden. (siehe Pico-Übersichtsbild oben, untere Abbildung)Elektrisch gesehen ists recht egal, für mich macht das aber einen beruhigend zuverlässigeren Eindruck, wenn man da wirklich 4 Adern hat statt nur zweien. Es geht sicher auch so, also mit den serienmäßigen Brücken. Aber sleeven kann man dann nicht ;)Das fertige Konstrukt (mit sleeve, um euch zu verwirren) 🙂So in etwa kann das Ergebnis dann aussehen. Rot eingekreist ist die Buchse, an der mein Tischnetzteil (ein Dell DA-2) angeschlossen wird. Gelb ignoriert erstmal, das ist der Einschalt-Pin für das eben erwähnte DA-2.Die Besonderheiten beim DA-2 beschreibe ich in einem zweiten Post genauer.Grün eingekreist ist der Stecker, der an die Pico-PSU geht. Und in blau markiert dann endlich der Grafikkartenanschluss.
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12. März 2015 um 18:03 Uhr #950120ThaRippaAdministrator
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12. März 2015 um 18:03 Uhr #950119Christoph!Administrator
Hast Du schick gemacht, das wird dem ein oder anderen sicher noch nützen. Wenn Du einverstanden bist verschieb ich das ganze mal ins Ideen und Innovationen Forum
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13. März 2015 um 13:03 Uhr #950126faxTeilnehmer
Genial, danke für die Anleitung. =D>
Die Kabelverbindungen könnte man vermutlich auch crimpen. Das ist dann auch ordentlich isoliert und man spart sich die Lötarbeit.
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13. März 2015 um 20:03 Uhr #950131deathdragonTeilnehmer
ach schau an dann ist das mein tisch *g* nein das war mir schon klar hatte mich nur gefreut das du meine bilder noch mal genutzt hast! PS an alle ein 12 V Netzteil aus der LED Beleuchtung geht auch sehr gut! habe das vor kurzen auch so gemacht
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13. März 2015 um 20:03 Uhr #950129deathdragonTeilnehmer
mensch ThaRippa du hast ja den gleichen Tisch wie ich zu hause! cool :devil:
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13. März 2015 um 20:03 Uhr #950130ThaRippaAdministrator
Welchen meinst du? Ich hab schamlos Bilder geklaut für alles wo ich kein eigenes Foto gemacht hatte.
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17. März 2015 um 9:03 Uhr #950152joinskiTeilnehmer
Cool, vielen Dank für das Tutorial @ThaRippaEine Frage hätte ich da noch:Könnte man für die Grafikkarte ein extra-Netzteil verwenden?Und würde z.B. ein Dell DA2 mit 220W für eine GTX970 oder gar eine 980 ausreichen?
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17. März 2015 um 12:03 Uhr #950153ThaRippaAdministrator
Hallo,dazu hab ich noch gar nichts geschrieben. Sorry, meine Zeit reichte bisher einfach nicht für den zweiten Teil.Aber schon mal Kurz:Das DA-2 sollte für eine 970 und einen sparsamen Prozessor ausreichen, aber man muss dann halt mittels Undervolting und Stromverbrauchs-Messgerät das Ganze so einstellen, dass selbst bei Volllast nie mehr als 220W verbraucht werden. Wenn an der Steckdose 220W anfallen hat man wegen der Wandlerverluste immernoch eine kleine Sicherheitsmarge. Das DA-2 wird aber auch bei 180W schon gut warm.Fakt ist, am effizientesten ist es, eine große Karte (zur not mit leichter Taktabsenkung) sparsamer zu machen.Und Konstruktionen wie die meine bleiben immer empirische Langzeitexperimente. Nichts, was man unreflektiert nachbauen kann, es geht immer nur mit Messen und einstellen, zumindest in der Anfangsphase.Zwei Netzteile würde ich persönlich jetzt nicht nehmen wollen, weil ich einfach zu wenig Ahnung von E-Tech habe. Meinem Verständnis nach müsste man die Masseleitungen zusammenlegen, um Potentialdifferenzen auszuschließen. Aber selbst dann bräche die 12V-Spannung unter Last verschieden stark ein und hätte verschiedene Welligkeiten. Ich kann nicht sagen, ob das ein Problem ist, oder ob die Komponenten damit umgehen können. Immerhin liegen unter Last auch bei normalen ATX-Netzteilen nicht überall exakt sagen wir 11.9V an. Und wir versorgen am Ende ja nur Spannungswandler.Also es dürfte gehen, aber ich würde da wohl auch eher zu einem noch größeren Netzteil greifen. Leider bieten nur wenige eine Steuerleitung wie das DA-2.
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1. Februar 2016 um 21:02 Uhr #956436relativTeilnehmer
Hallo ThaRippa,
wie sind den deine Langzeit Erfahrungen mit dieser Mod? Ich überlege meinem Celeron G1610 eine GTX950 zur Seite zustellen und mal wieder in FullHD zu zocken 🙂
Vllt erklaerst du auch mal die Besonderheiten des DA-2 ?
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3. Februar 2016 um 14:02 Uhr #956483relativTeilnehmer
Danke für die Antwort ThaRippa,
Ich hab den 120W Pico Netzteil, da mag ich nicht die 90W für ne Grafikkarte durch schleifen. Der Mod ist aufjedenfall interessant, gibt es einen Spannungsunterschied vor und nach der Pico?
ich Schaue mich gerade auch auf dem Gebrauchtmarkt nach einer Grafikkarte um vllt wird es auch ne andere. (der Pc ist bis auf die Festplatten aus zweiter hand)
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3. Februar 2016 um 14:02 Uhr #956482ThaRippaAdministrator
Seit der Vorstellung lief der Rechner fast 24/7 im Dienste der Wissenschaft mit BOINC – auch auf der Grafikkarte. Dabei gab es nie Probleme. Zwischendurch muss er auch mal meinen MONOLITH oder – wie im Moment – den Zockrechner eines Kumpels ersetzen. Auch alles kein Problem, wobei man sagen muss dass das Stromkostenmessgerät eigentlich immer unter 160W anzeigt – die 7850 und der Xeon sind halt undervolted und nicht übertaktet. Bei Gelegenheit mess ich noch mal nach was BOINC-last so zieht.Besonderheiten des DA-2:- 12V, 18A macht fast 220W Dauerlast. Etwas mehr geht sicherlich auch für kurze Lastspitzen.- Stabiler Stecker, dem 220W man auch zutrauen würde. Viele andere Netzteile kommen mit so Pfostensteckern mit winzigen Kontaktflächen. Meiner hat 6 (von 8) EPS-mäßige Pins zur Strom-Übertragung und einen Sicherungshaken. Selbst ohne den wackelt und zerrt man mehrere Sekunden, bis die Verbindung sich löst.- Abschaltbar über Steuerleitung im DC-Kabel (restliche zwei Pins). Spart 3W, wenn die Kiste aus ist. Rausziehen ist zwar noch besser, aber nicht viel und dazu müsste ich untern Schrank…- Robustes Gehäuse, das für den Büroalltag unterm Schreibtisch ausgelegt ist. Wird warm, daher definitiv als Fußheizung missbraucht. Auch von mir. Aber ich mache mir keine Sorgen um die Haltbarkeit. Wenn man das Ding in der Hand hält, weiß man was ich meine.Ehrlich gesagt wirst du bei einer 950 aber mein Mod gar nicht brauchen. Die hat ne TDP von 90W, meine von 130 und ich sag sogar ne Nano mit ihren 175W könnte bei mir gehen. Das wird dann aber schon kritisch. Aber schon um zu sehen ob es geht würde ich vielleicht irgendwann meine Fury auf Nano umflashen und es probieren. Mal sehen, was Polaris so bringt 🙂
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3. Februar 2016 um 15:02 Uhr #956485ThaRippaAdministrator
Nicht dass ich wüsste bzw. messen könnte. Aber ich hab auch nicht unter Last gemessen. Bei 200W dürften die dünnen Kabelchen an der Pico durchaus schon ein Widerstand werden – und dabei auch gut warm. Schon deshalb würde ich keine GraKa über die Pico versorgen.
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3. Februar 2016 um 18:02 Uhr #956496Christoph!Administrator
Okay jetzt verschieb ichs aber 😉
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