individuelles Kühlsystem selber bauen
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- Dieses Thema hat 9 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 5 Monaten von
VJoe2max.
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22. Juni 2014 um 0:06 Uhr #503025
AmigaGTI
TeilnehmerHallo,
ich hoffe ich bin hier richtig. Falls nicht möchte ein gnädiger Mod das entsprechend verschieben. Danke
Ich habe ein Problem, und brauche mal Rat von Leuten die sich mit dem Problem der Kühlung schon ausgiebiger Beschäftigt haben.
Folgende Situation:
Ich hab hier einen C= Amiga 1200 mit einer sogenannten Blizzard 1260 Turbokarte. Leider ist darauf die erste Version der CPU Serie verbaut, welche viel Wärme produziert. Ein Tausch der CPU gegen eine neuere Maske ist leider nicht möglich.
Original ist das Teil ohne Kühler, aber ich möchte die gute alte (und teure) Karte ungerne mehr belasten als möglich.Daher brauch ich ein paar Tipps wie man da am besten was bauen kann.
Erstmal ein (Beispiel) Bild der Karte:
http://www.bboah-works.de/download_photos/dce1260_fr_big.jpgDas ganz wird also in einem Tastatur Dekstop Rechner betrieben.
Natürlich (wie sollte es anders sein 🙁 ) sitzt die CPU nach unten. Damit habe ich zwischen CPU und Gehäuse ca. 7-8mm Platz.Wieder mal ein Beispielbild:
http://www.nightfallcrew.com/wp-content/gallery/new-donations-commodore-a1200-blizzard-126080mhz-4mb/IMG_0359.jpg
(der Sepa Lüfter ist bei mir auch noch nicht drauf)Die Frage daher, was kann man da machen? Kann man da mit Heatpipes was selber bauen? Hat wer Erfahrungen damit?
Bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar!
Ich weiß, das man hier viel selber machen muss und nicht auf ein großes Teilelager zurückgreifen kann – eben weil es dafür nix gibt. 😮
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22. Juni 2014 um 11:06 Uhr #946769
ThaRippa
AdministratorHerzlich Willkommen!Ja du bist hier richtig, sowohl im Forum als auch im Unterbereich ;)Bei solch alten Chips, die in Keramikgehäusen ausgeliefert wurden, wird nicht wirklich viel Wärme erzeugt, sprich Watt elektrische Leistung “verbrannt”. Noch dazu hat man relativ viel Fläche, auf der sich die Leistung verteilt. So kommt es, dass deine PU (zentral isse ja nich) keinen Metallkühler bekommen hat ab Werk. Ich würde an deiner Stelle erst mal messen, wie Warm die Oberfläche wird. Für Finger ist alles über 45 Grad ähnlich heiß. Heatpipes beginnen aber erst ab etwa 50 Grad effizient zu arbeiten. Ist der Chip heiß genug, würde ich einen alten Laptop schlachten und dessen CPU-Kühlung (mit Wärmeleitkleber) verwenden. Es würden aber sicher auch Lüftungsschlitze und ein flacher Passivkühler reichen. Immerhin ist es “on top”.
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22. Juni 2014 um 18:06 Uhr #946776
AmigaGTI
TeilnehmerDanke erstmal für die Antwort.Nun, gemessen habe ich unter Volllast der CPU eine Temperatur von 65°C. Wie gesagt, die Karte ist schon etwas älter (naja, fast 20 Jahre) und verwendet noch MACH Chips für zusätzliche Logik. Die heizen auch ganz gut. Vor allem möchte die ich diese Wertvolle Karte (Preislich liegen die bei ca. 450 Euro) ungerne verheizen. Damals, hat man da noch anders gedacht, aber heute….lieber keine Experimente. ;)Naja, flacher Kühlkörper bringt es eben nicht. Zum einen habe ich keinen Platz darin, zum anderen hängt der Chip mit dem Core nach unten zur Tischplatte. Passive Kühlung wird es also nicht bringen. Das zweite Bild ist die Unterseite vom Rechner. Da sind zwischen CPU und Tischplatte gut und gerne 15mm Luft. Mehr nicht :oJa, das Thema Kühler aus dem Schleppi hab ich auch schon im Kopf gehabt, aber die Heatpipes sind ja superdünn und beim Versuch zu biegen macht man wohl mehr kaputt als alles andere. Daher ja auch die Frage, wer hat mir sowas Erfahrung und wie kann man sowas am besten verarbeiten.
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22. Juni 2014 um 19:06 Uhr #946780
VJoe2max
TeilnehmerNaja 65°C sind ja nicht die Welt – erst recht nicht bei den Strukturbreiten, die damals zum Einsatz kamen. Außerdem dürfte die Verlustleistung minimal sein. Ein Keramik-Chipgehäuse wird halt trotzdem warm, aber dieser Isolator lässt sich schon mal nicht umgehen.Wenn du unbedingt was tun willst, stellt sich auch mit Heatpipes erst mal die Frage, wo die Wärme letztlich in soll, und wie sie dort abgeführt werden soll. Das Gehäuse soll ja sicher auch nicht modifiziert werden – oder? Grundsätzlich kann man natürlich schon einen Heatpipe-Kopplungsblock auf das Chipgehäuse kleben oder klemmen, und die Wärme mittels Standard-Heatpipes aus der Gehäuseöffnung führen – nur wohin damit? Irgendwo müsst eine Kühlkörper untergebracht werden, über den die Wärme an die Luft abgegeben werden kann.Alternativ könnte man über darüber nachdenken den Rechner einfach auf eine Aluplatte zu stellen, und einen passenden Kupferblock zwischen CPU und Aluplatte zu setzen. Das sollte reichen, um die Temperatur deutlich zu senken. Aktive Kühlung ist hier angesichts des geringen Wärmestroms sicherlich nicht nötig.
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22. Juni 2014 um 19:06 Uhr #946784
ThaRippa
AdministratorDu schreibst immer “Wärme”, von wieviel Wärme Reden wir denn hier? Wieviel Watt verbraucht die Karte? ( Rechner mit und ohne messen). Ich vermute, das Ergebnis wird niedrig-zweistellig.
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22. Juni 2014 um 19:06 Uhr #946778
ThaRippa
AdministratorDu brauchst natürlich einen Kühler, der relativ gut “passt”. Übrigens: wenn du auch nicht daran glaubst, die Klappe offen zu lassen und da einen kleinen Kühler zu montieren wird dir mindestens 5K bringen. Und das reicht dicke, um die Lebenszeit zu verdoppeln. Alles weitere wird dir auch nichts bringen, denn es sterben ja nicht die Chips sondern eher Kondensatoren und ähnliches. Durch Materialveränderungen. Diffusion.
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22. Juni 2014 um 19:06 Uhr #946783
AmigaGTI
TeilnehmerThaRippa;517809 said:
Du brauchst natürlich einen Kühler, der relativ gut “passt”.Übrigens: wenn du auch nicht daran glaubst, die Klappe offen zu lassen und da einen kleinen Kühler zu montieren wird dir mindestens 5K bringen. Und das reicht dicke, um die Lebenszeit zu verdoppeln.
Alles weitere wird dir auch nichts bringen, denn es sterben ja nicht die Chips sondern eher Kondensatoren und ähnliches. Durch Materialveränderungen. Diffusion.
Mit “Glauben” hat das nix zu tun. Ich weiß aus dem Amiga Forum, das viele hingehen und den Rechner höher stellen und die Klappe offen lassen. Das ist aber eben genau das was ich nicht will.
Naja, wie gesagt, ein zweites Manko sind die MACH Chips, die ordentlich Wärme bringen. Da würde ich mich auch noch was einfallen lassen. Die Kondensatoren sind glücklicherweise Tantals, also hab ich da recht wenig sorgen das die mal Hopp gehen. Aber wenn ich die richtige Baugröße finde kommen da Kerkos drauf.
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22. Juni 2014 um 19:06 Uhr #946786
AmigaGTI
TeilnehmerVJoe2max;517811 said:
Naja 65°C sind ja nicht die Welt – erst recht nicht bei den Strukturbreiten, die damals zum Einsatz kamen. Außerdem dürfte die Verlustleistung minimal sein. Ein Keramik-Chipgehäuse wird halt trotzdem warm, aber dieser Isolator lässt sich schon mal nicht umgehen.Wenn du unbedingt was tun willst, stellt sich auch mit Heatpipes erst mal die Frage, wo die Wärme letztlich in soll, und wie sie dort abgeführt werden soll. Das Gehäuse soll ja sicher auch nicht modifiziert werden – oder? Grundsätzlich kann man natürlich schon einen Heatpipe-Kopplungsblock auf das Chipgehäuse kleben oder klemmen, und die Wärme mittels Standard-Heatpipes aus der Gehäuseöffnung führen – nur wohin damit? Irgendwo müsst eine Kühlkörper untergebracht werden, über den die Wärme an die Luft abgegeben werden kann.
Alternativ könnte man über darüber nachdenken den Rechner einfach auf eine Aluplatte zu stellen, und einen passenden Kupferblock zwischen CPU und Aluplatte zu setzen. Das sollte reichen, um die Temperatur deutlich zu senken. Aktive Kühlung ist hier angesichts des geringen Wärmestroms sicherlich nicht nötig.
Naja, wenn schon mal Demos drauf laufen sollen (z.B. dieses: https://www.youtube.com/watch?v=RPdB_zdyMbM), welches schon mit einem 060er gerade am Limit ist wird es schon richtig warm. Auf meinem anderen Amiga (A4000D mit 060er und 66MHz) bringt das laufen lassen des Demos schon ein + von 10K. Und der ist letze Maske und aktiv gekühlt. Der hat sonst im Ruhebetrieb gute 35°C.
Wenn ich mit der Heatpipe bis ins innere des Gehäuses kommen würde, könnte ich dort einen Wärmetauscher samt Lüfter unterbringen. So einen wie im Laptop. Der kleine Ausschnitt würde ich schon machen wollen. Im Rechner selber aber ich schon mal wieder etwas mehr Platz.
Aluplatte und Kupferblock würden genau das machen was ich nicht will: den Rechner selber erhöhen.
Ich dachte mir das in etwa (Verbesserungen erwünscht!) so:
kleinen Kupferblock mit passendem Bohrloch von eine Heatpipe. ggl. den Kupferblock so gestalten das er auch auf die MACH Chips paßt, aber das wäre die Kür. Diese Heatpipe zum inneren des Rechners führen (da ist ein einziges Loch von 10x10mm) und dann an der Rückseite diesesn Wärmetauscher installieren. Von Innen dann ein Laptop Lüfer der Temperaturgeregelt ist.Die Frage ist nur wie baut man sowas? Wie kann man eine Heatpipe so biegen und verformen das es paßt ohne diese zu beschädigen? Daher ja die Frage ob jemand mit sowas Erfahrung hat und ggf. mir das zur Seite stehen kann? Und vor allem wo bekomme ich das Material her? Fragen über Fragen….
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22. Juni 2014 um 20:06 Uhr #946788
AmigaGTI
TeilnehmerThaRippa;517815 said:
Du schreibst immer “Wärme”, von wieviel Wärme Reden wir denn hier? Wieviel Watt verbraucht die Karte? ( Rechner mit und ohne messen). Ich vermute, das Ergebnis wird niedrig-zweistellig.Niedrig Zweistellig ist schon (fast) gelogen 😀
Ne, Spaß Beiseite:
Rechner alleine ca. 20 W
mit CPU Karte ca. 30 WLaut Datenblatt hat die CPU alleine eine Leistungsaufnahme von ca. 5 Watt.
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22. Juni 2014 um 21:06 Uhr #946790
VJoe2max
TeilnehmerAlso bei so geringer Leistung reicht eine einzelne Heatpipe auf jeden Fall.Heatpipes kann man entweder direkt bei Quick-Ohm kaufen oder aber über Conrad oder Völkner. Am besten eigenen sich für solche Geschichten meiner Erfahrung nach Sinter-Heatpipes. Beim Biegen muss man mit Gefühl vorgehen und keinesfalls die minimalen Biegeradien unterschreiten. Für relativ enge Radien ist eine Biegefeder sinnvoll, wobei passende Biegefedern für 5mm oder 6mm Heatpipes recht schwer zu bekommen sind.Beim Kopplungsblock kann man sich entweder der fertigen Blöcke von Quickohm (gleiche Bezugsquellen) bedienen, oder selbst welche bauen. Habe meine bislang vor allem in Halbschalenbauweise mit Radiusfräsern in Alu oder Kupfer auf der Hobby-Fräsmaschine hergestellt. Das funktioniert hervorragend und hat den Vorteil, dass die Kontaktfläche im Gegensatz zu Massivblöcken mit grob gebohrten Löchern (inkl. Übermaß), wirklich gute Wärmeübergänge mit nur minimalem WLP-Einsatz ermöglichen. Beim Kühler selbst kann man genauso vorgehen. Wenn der Kühlerboden dick genug ist, kann man den auch gleich als Heatpipe-Bett nutzen. Will man die Halbschalen ohne Fräse herstellen, geht das auch per Bohrmaschine, indem man zwei Platten zusammen spannt und dann exakt mittig ein Durchgangsloch bohrt. Im Gegensatz zur gefrästen Varianten würde ich hier aber empfehlen, je nach Bohrerqualität (Rundlauf) mit einem halben oder ganzen Zehntel mm geringerem Durchmesser zu bohren und die Bohrung noch im zusammen gespannten Zustand mit einer passenden Reibahle auf Maß zu bringen. Abgesehen davon sollte man auf jeden Fall eine ordentliche Standbohrmaschine mit Schraubstock verwenden. Freihändig wird das nichts.Noch ein Tipp was die Heatpipes angeht: Auch wenn sie nicht ganz billig, sind, sollte man sich ein oder zwei mehr bestellen, denn auch wenn die Sinter-Pipes sich ganz gut biegen lassen, erzeugt fast jeder bei den ersten Biegeversuchen etwas Ausschuss, bis man den Dreh raus hat. Die Heatpipes dürfen nicht knicken und sollten so rund die möglich bleiben beim biegen. Ein Schraubstock mit großflächigen glatten und gut parallel schließenden Backen (z.B. ein Niederzugschraubstock eignet sich diesbezüglich Übrigens als Hilfsmittel beim Freihand-Biegen. Damit lässt sich das Ausbeulen an der Biegestelle gut begrenzen.Edit: Hier noch paar Beispiele meiner Eigenbau-Heatpipe-Kopplungen:
Der Alu-Kühler war mein erster. Die Heatpipes sind da von Hand gebogen, aber leider groove-HPs die nur recht große Radien zulassen (war ein Chipsatzkühler, der viele Jahre hervorragend seine Arbeit verrichtete).Andere hier im Forum haben ebenfalls gute Heatpipe-Kühlungen gebaut. Hier in der Bastelecke ist da einige weiter Beispiele anderer MKler zu finden. Einer hat sich sogar mit Erfolg an die Herstellung von Heatpipes gewagt.
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