Kühlermantel aus Messing?
Willkommen in der Mk-Community › Foren › Community › Physik & Theorie › Kühlermantel aus Messing?
- Dieses Thema hat 13 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 7 Monaten von VJoe2max.
-
AutorBeiträge
-
-
29. April 2009 um 8:04 Uhr #492955ArkTeilnehmer
Hi! 🙂
Nun ja, hab hier wieder eine Frage zum Thema Wasserkühler.
Dazu wieder ein Foto:So, nun die Frage dazu:
Es dürfe eigendlich keinen Abbruch machen wenn ich das Aussengehäuse vom Kühler mit Messing machen würde (billiger), da ja der Kern weiterhin aus Kupfer ist und somit die Kühlleistung erhalten bleibt. Man könnte jetzt sagen das, wenn die Ummantelung auch aus Kupfer wäre,auch dazu beiträgt das die Kühlleistung erhöht wird. Aber dann dürfte ich nicht den Kern auf das Gehäuse löten da ja wie bekannt, die Lötstelle auch keinen besonders guten Wärmeübergang zum Mantel bildet. Das Messing hätte noch dazu den Vorteil gegenüber von Kupfer, dass das Gewinde für den Deckel auch nicht gleich ausreisst wenn’s mal zu fest angezogen wird ;). Nun was haltet Ihr davon?
Na denn,bye 😀 -
29. April 2009 um 15:04 Uhr #813611littledevilTeilnehmer
Welche Messing-Legierung möchtest Du verwenden?
Neusilber würde optisch gut kommen:
Quelle: allmeson.de -
29. April 2009 um 16:04 Uhr #813627ArkTeilnehmer
Also vom Messing her werd ich momentan nur auf den Preis sehen, also nix spezielles.
-
29. April 2009 um 19:04 Uhr #813654PoweruserTeilnehmer
Messing lässt sich sehr leicht bearbeiten und auch weichlöten und ist daher eine gute Wahl :d: Es läuft auch nicht soschnell an wie Kupfer…
-
11. Juni 2009 um 17:06 Uhr #819098VJoe2maxTeilnehmer
Die Idee mit dem Neusilber ist keine schlechte! Die Zerspanbarkeit ist da nicht so toll wie bei Messing aber die Optik ist natürlich ein großer Pluspunkt. Muss mal schaun wo man das in Plattenform beziehen kann…
-
17. September 2012 um 2:09 Uhr #926324NetbooklerTeilnehmer
Also hier werden vielleicht Fragen gestellt.
Der effektivste Wärmeleiter wird Messing nicht sein.
Schon geringste Verunreinigen (von weniger als 1/1000) führen zu einer Herabsetzung von den 400W/m*K auf unter 300.
Steht in jedem Werkstoffkundebuch.
Deshalb bringt das Kupfer vom Klempner nicht viel mehr als Aluminium. Man muß schon DEL-Kupfer vom Elektriker nehmen.
Und das Metall anläuft ist bezüglich der Wärmeabgabe positiv zu sehen. Aber besser man versiehts mit einem ideal-scharzen Lack.
Warum Messing nehmen und nicht gleich Aluminium ?
Das zulegierte Zink im Ms hat ja auch keine soo berauschende Wärmeleitfähigkeit.
Gibt viel interessantere Fragen:
Welche Wärmeleitfähigkeit hat 999er Silber wenn reines Silber bei 420W/m*K liegt. Wenn der neg. Effekt der Verunreinigug genauso wie bei Cu ist dann schießt man sich mit 999er Silber ein Eigentor.Im Ernst ich wollte mir letzte Woche 2 20g Silberbarren für ne Netbookkühlung holen (ein Barren kostet ca. 20Euro).
Ich hab das aber gelassen solange die Verunreinigungsfrage nicht geklärt ist.
-
17. September 2012 um 8:09 Uhr #926332VJoe2maxTeilnehmer
Der Thread ist über drei Jahre alt und es ging hier nicht um den Teil des Kühlers der die Wärme vom Chip ableitet, sondern um dessen Gehäuse. Wenn der Kühler an sich gut konstruiert ist, kann das Gehäuse auch der beste Isolator sein – Wärme kommt dort sowieso nicht mehr in nennenswerten Größenordnungen an. Zur Frage warum Messing und nicht Aluminium: Im Kühlerbau vor allem weil Alu in Verbindung mit Kupfer und Wasser heftig korrodiert. Abgesehen davon ist die Wärmleitfähigkeit von reinem Alu aber besser als die von Messing. Reines Alu wirst du allerdings tatsächlich kaum bekommen (gibt eigentlich nur sog. Alu-Knetlegierungen am Markt). Das täte, ganz im Gegensatz zum Korrosionsproblem, dem Einsatz als Kühlergehäuse aber keinen Abbruch ;).Bei Kupfer hat man auch keine 100%ige Reinheit. Elektrolytkupfer (E-Cu) hat ne vergleichbare Reinheit wie 999er Feinsilber. Beides stellte abseits von Kleinstmengen die aus der Dampfphase abgeschieden werden aber die reinste darstellbare Form dar. E-Cu hat eine Wärmeleitfähigkeit von ca. 400 W/m*K. Für die Bodenplatten mit der Kühlstruktur wird bei Wasserkühlern grundsätzlich E-Cu eingesetzt ;).Das mit dem ideal schwarzen Lack bzw. der Beschichtung ist btw grober Nonsens. Bei Wasserkühlern geht´s um Wärmeleitung im direkten Materialkontakt und nicht um die Aufnahme von Wärmestrahlung. Eine extra aufgebrachte Schicht, aus was auch immer, ist hier lediglich kontraproduktiv ;). Dagegen ist eine wenige Monolagen dicke angelaufene Schicht vernachlässigbar was den Einfluss auf die Wärmeleitung angeht (zumal es da wo´s drauf ankommt sowieso nicht anlaufen kann). Wie der Kühler von außen aussieht ist da belanglos. 999er Silber ist jedenfalls reines Silber und hat die besagte Wärmeleitfähigkeit von ca. 429 W/m*K (je nach Quelle sind die Werte etwas unterschiedlich da Messungenauigkeiten selbst mit bestem Equipment unvermeidlich sind – eigentlich müsste der Fehlerbalken mit angegeben werden). Man kann massives Silber nicht reiner darstellen. Im Übrigen bedeutet die Bezeichnung 999er nicht, dass es nicht reiner als 99,9% ist, sondern nur zu mindestens 99,9% ;)925er Sterlingsilber (92,5%Ag + 7,5% Cu) hat ne Wärmeleitfähigkeit von ca. 360 W/m*K – das ist dann wirklich schlechter als E-Cu und damit für den Kühlerbau (zumidnest als Bodenplatte) weniger empfehlenswert – aber immer noch nicht wirklich schlecht. Der Unterschied zu Kupfer ist im Betrieb kaum zu messen und Kühler mit Feinsilber-Boden gibt´s nicht (zumindest nicht kommerziell – das hat aber andere Gründe)Kannst also bedenkenlos zum Feinsilberbarren greifen. Erwarte dir aber keine Wunder und wundere dich anderseits nicht darüber wie mies sich das Zeug zu verarbeiten lässt, weil es einfach zu weich ist ;).
-
17. September 2012 um 18:09 Uhr #926347PoweruserTeilnehmer
VJoe2max;495868 said:
Für die Bodenplatten mit der Kühlstruktur wird bei Wasserkühlern grundsätzlich E-Cu eingesetzt ;).Jein, es gibt auch Kühler aus Automatenkupfer am Markt. Der Schwefelzusatz, der den Spanbruch und damit gute Spanbarkeit erst ermöglicht, setzt die Wärmeleitfähigkeit allerdings geringfügig herab (ca 350-360 W/m*K).
-
17. September 2012 um 20:09 Uhr #926351VJoe2maxTeilnehmer
Und welche sind das zum Bleistift? – Nur damit man da nicht ins Klo greift ;). Von den etablierten Marken ist mir da eigentlich nicht in der Richtung bekannt. (gut mich juckt´s jetzt weniger – ich weiß ja aus was meine Kühler sind :D)
-
18. September 2012 um 19:09 Uhr #926400PoweruserTeilnehmer
Ich denke nicht, das der Endkunde mit seinen Möglichkeiten überhaupt einen Performanceunterschied entdecken kann – Von daher kann von einem “Griff ins Klo” keine Rede sein – und Kühler nach nur auf theoretischer Ebene unterschiedlichen Materialien einzuteilen, halte ich aus Sicht des Anwenders auch für falsch. Der Kunde sieht Kupfer und weis darüber hinaus noch, das es einigermaßen korrosionsbeständig ist. Letztendlich ist es egal, ob der Kühleffekt des Produkts in seiner Gesamtheit mit einer besonders ausgefeilten Geometrie oder einem höher leitfähigen Material erzielt wurde. Ob die gesparte Kohle durch die Werkstatt versickert oder im Täschle des Eigentümers landet, weis man als Anwender auch nicht.
-
18. September 2012 um 20:09 Uhr #926404PattyTeilnehmer
Jetzt wissen wir immer noch nicht, bei welchem Kühler das bspw der Fall ist…
-
19. September 2012 um 10:09 Uhr #926425NetbooklerTeilnehmer
@VJoe2max,
danke für die Klarstellung und die Stoffdaten zu den Metallen.Das mit der strahlungsoptimierten Beschichtung (idealschwarzer Lack) ist natürlich unfug wenns zur wassergeführten Seite wo es eher auf die Riffelung von Innen (vergleichbar der Oberfläachenstruktur eines Plattenwärmetausches) ankommt. Sorry ich bin gedanklich zu stark beim Strahlungskühler.
Ja und mit AL=sehrunedel wird auch so sein, daß es in Kontakt mit Cu extrem schnell korridiert.
Gut mit den Stoffwerten (die Du gebracht hast) dann hätte Ag999=429 knapp 7,5% höhere WLF als Cu-DEL. Gut das zu wissen bei AL, was ja wie Du schon sagtest immer was zulegiert ist (da Guß oder Knetlegierung) spielt der Fremdmetallanteil ja auch keine Rolle. Also ist das wohl nur beim Cu.
Über die Bearbeitung von Ag habe ich mir wenig gedanken gemacht hätte das sowieso manuell bearbeitet sprich sägen und feilen.
Mich würde mal interessieren ob hier schon mal jemand in einem anderen Thread einen Luftkühler für sein Netbook mit Silber(anteil) gebaut hat. Gibt da bestimmt jede Menge Raffinessen. Vielleicht sollte er nur in der Grundfläche aus Silber sein und darauf mit Weichlot oder Thermoleitpaste abgesägte Cu oder AL-Kühlkörper aufgelötet/geklebt werden. Wohl eher geklebt. Und es wäre bei so nem Miniding auch schwer den Erfolg mit dem Infrarotthermometer nachzumessen. Meins hat zwar 0,1Gradcelsius auflösung aber das versagt bei Kleinstbauweise. Berechnen kann man den exakten Wärmedurchgang als Laie ohnehin nicht dafür braucht man numerische Programme die nach der FEM-Methode rechnen.
O.K. das Thema ist hier ja Wasserkühlung und da spiel da spielen eher alle anderen Eigenschaften eine Rolle und die WLF nur bei in die Luft rausragende Zusatzlamellen.
Ich werde meine Frage mit einem Kühlerbau nochmal im Acer-Userforum stellen.
-
19. September 2012 um 11:09 Uhr #926426teledoof1985Teilnehmer
Weichlot klappt afaik bei 2 unterschiedlichen Metallen nicht. Da musst schon hartlöten. Evtl. kann dir nen Kumpel von mir etwas zusammenmischen. Mit den Metallpad kann man auch “löten” Den schmelzpunkt auf 110°C gesetzt und man kann es schmerzfrei erwärmen und erstart dann bei Normaltemperatur. Ich denke das notebook raucht eh irgendwo bei 70-90°C ab von daher würds passen. Besseren Wärmeübergang kannst du afaik nur mit Hartlöten erreichen. Dennoch ist und bleibt Feinsilber schweineteuer. Auch Sterlingsilber was dir wärmeleittechnisch nichts bringt ist im Vergleich zu Kupfer sehr teuer.
-
19. September 2012 um 12:09 Uhr #926431VJoe2maxTeilnehmer
Mit bestimmten Weichloten kann man bestimmte Werkstoffkombinationen schon sauber verlöten – auch wenn´s nicht der gleiche Werkstoff ist. Aber Weichlote haben in der Regel selbst ne schlechte Wärmeleitfähigkeit und machen halt wirklich nur ne Art Klebeverbindung (zumindest ist die Diffusionsschicht nicht der Rede wert).Um Silber mit Kupfer zu verbinden eignet sich Weichlot daher nicht wirklich – zumal es auch handwerklich nicht gut funktioniert. Ein Silberhartlot ist da die bessere Lösung – da kann ich nur zustimmen. Was die Netbookthematik angeht, ist das imo aber alles nicht der ausschlagebende Punkt.
-
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.