lomer-lock
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- Dieses Thema hat 2 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 16 Jahren, 6 Monaten von snoopy100.
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13. September 2007 um 15:09 Uhr #484379snoopy100Teilnehmer
Hallo!
Ein Mechanismus zur Steigerung der Festigkeit ist das Lomer-Lock. Das hab ich verstanden, aber wie genau funktionniert das?
Im Internet hab ich nichts gefunden, was mir da weiter hilft.
Kann mir das jemand erklären?Danke!!
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13. September 2007 um 20:09 Uhr #702083snoopy100Teilnehmer
Hallo VJoe2max!
Vielen Dank für die Erklärung.
Viele englische Seiten hab ich dazu schon gefunden, nur find ich das ehrlich gesagt auf deutsch schon recht schwer alles zu verstehen, deshalb ist mír eine deutsche Erklärung etwas lieber…
Du hast das echt super erklärt, jetzt kann ich mir da etwas mehr darunter vorstellen. Deinen Link werd ich mir auch noch gleich anschauen.Viele Dank!
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13. September 2007 um 20:09 Uhr #702081VJoe2maxTeilnehmer
Mhh.. das ist eine Frage nach meinem Geschmack :)Aber warum hast du im Netz nichts gefunden? Wenn man bei Google lomer-lock eingibt bekommt man doch eine riesen Palette an Papers und Veröffentlichungen dazu.Zum Thema: Beim lomer-Lock, der eigentlich lomer-cottrell-lock heißt, handelt es sich um die Versetzungsreaktion zweier partieller Versetzungen deren Burgersvektoren in sekundäre Gleitrichtungen zeigen und eine Versetzung mit gitterfremdem Burgesvektor erzeugt. Die “Versetzunglinie” eines lomer-cottrell-locks, kann sich also auf keiner der vorhandenen Gleitebenen bewegen und ist somit gepinnt. Außerdem gehen damit Stapelfehler einher die zuvor zwischen je zwei partiellen Versetzungslinien auf den zwei beteiligten Gleitebenen eingeschlossen waren und nun ebenfalls an Ort und Stelle festgepinnt sind. Um die Stelle herum bildet sich daher ein Spannungsfeld aus, welches andere Versetzungsbewegungen behindert. Außerdem können mehrere lomer-cottrell-locks wie Schraubenversetzungen als Frank-Read-Quelle wirken und so die Versetzungsdichte erhöhen. Der lomer-cottrell-lock stellt deshalb einen Verfestigungsmechanismus dar. Voraussetzung für lomer-cottrell-locks ist ein dichtest gepacktes kubisch flächenzentriertes Metallgitter (z.B. Kupfer, Aluminium oder Nickel). Ist das Gitter ein kfz-Gitter aber nicht dichtest gepackt oder teilkovalent gebunden so werden sich aus energetischen Gründen keine lomer-cottrell-locks bilden.Schaut man sich die Versetzungsreaktion genauer an, so treffen zwei partielle Versetzungen, die sich aufgrund ihrer “inkompatiblen” Burgersvektoren beim zusammentreffen nicht auslöschen, aufeinander. Dass überhaupt partielle Versetzungen auftreten können liegt daran, dass die freie Enthalpie von jeweils zwei partiellen Versetzungen im dichtest gepackten kfz-Gitter niedriger ist als die einer perfekten Versetzung mit vollem Burgersvektor in Gleitrichtung. Der Abstand der beiden partiellen Versetzungen wird durch das Minimum der freien Enthalpie bestimmt, welche sich aus dem Gleichgewicht zwischen Versetzungsenergie und der Stapelfehlerenergie herleiten lässt. Ob sich beim zusammentreffen ein lomer-cottrell-lock bildet hängt weiterhin davon ab, in welche Richtungen die Burgersvektoren in den sekundären Gleitsystemen zeigen.Wenn du eine genauere und vor allem bebilderte Erklärung für die Entstehung von lomer-cottrell-locks brauchst, kann ich dir die folgende, relativ einfach verständliche, Quelle ans Herz legen:http://www-sgrgroup.materials.ox.ac.uk/lectures/microplasticity_3&4_handout.pdfSehr hilfreich zum Verständnis ist der darin aufgeführte Thompson-Tetraeder auf dem man sich alle Gleichtrichtungen und Gleitebenen in der kfz-Einheitszelle gut veranschaulichen kann.Sollte dir das zu kompliziert sein kann ich auch noch mal versuchen die energetische Erklärung genauer auf deutsch zu formulieren. Eigentlich ist es aber nicht allzu schwer zu verstehen.
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