Sandia-Forscher entwickeln revolutionären CPU-Kühler
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Neron.
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13. Juli 2011 um 10:07 Uhr #499514
littledevil
TeilnehmerDas Forschungsinstitut des US-Energieministeriums Sandia National Laboratories hat einen CPU-Kühler entwickelt, der durch ein völlig neues Konzept die Wärmeableitung gegenüber herkömmlichen Kühlkörpern drastisch erhöhen soll.
Der sogenannte „Sandia Cooler“ oder auch „Air Bearing Heat Exchanger” besitzt dabei wie übliche Prozessor-Luftkühler zahlreiche Aluminiumlamellen, welche die Abwärme der CPU aufnehmen und an die Umgebungsluft abgeben. Auf eine aktive Belüftung durch einen Ventilator verzichtet man… …dabei die Kühllamellen selbst rotieren.
…erzeugt die Rotation der speziell angeordneten Lamellen einen Sog, der die Umgebungsluft ins Zentrum des Kühlers saugt. Durch die gebogenen, parallel angeordneten Lamellenkanäle wird die Zuluft schließlich zur Kühlung genutzt und nach Außen befördert. Dabei wirkt das Prinzip der Zentrifugalkraft. Die Abwärme der CPU wird zunächst wie üblich von einer festen Bodenplatte aufgenommen und über eine sehr dünne Luftschicht an den beweglichen Lamellenteller weitergeleitet.
Durch den „zentrifugalen Pumpeffekt“ könne man die Dicke der Sperrschicht aus Luft um das Zehnfache reduzieren, heißt es in der Pressemeldung. Dadurch soll im Gegenzug die Kühlleistung drastisch steigen.
…durch die schnelle Rotation die Verschmutzung durch Ablagerungen wie Staub reduziere. Zudem soll die aerodynamische Ausrichtung der Lamellen trotz hoher Umdrehungsgeschwindigkeiten einen sehr leisen Betrieb ermöglichen.
Aktuell befindet sich der „Sandia Cooler“ noch im Prototypenstatus, jedoch sei man bereits auf der Suche nach Lizenznehmern für die patentierte Technologie… …Bei Erfolg könnte dies aber einen neuen „Evolutionssprung“ im Bereich der seit langem technisch stagnierenden Luftkühlung bedeuten.
Quelle: computerbase.de
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13. Juli 2011 um 11:07 Uhr #898102
ThaRippa
VerwalterAlso ich muss sagen ich glaub da nicht dran. Warum mehrere Bauteile aufs Huntertstel genau fertigen, wenns auch mit nem Kühlkörper und Zehntel (zur CPU) geht? Warum (und vor allem wie preisgünstig) diese Lamellen feingewuchtet herstellen, wenns ein Plastiklüfter für 5€ tut. Wie wollen die im Markt bestehen? Selbst wenn die Kühler doppelt so gut wären wie alles aktuelle und dabei nicht mehr Stom verbrauchten, hätten sie es sehr schwer mit einem Produkt was in der Herstellung locker das 10-fache kostet.In Geräten mit wenig Platz wie Laptops kann man sowas vielleicht noch brauchen, aber dafür entwickeln wir auch gerade CPUs mit extrem wenig Abwärme. Und wie ists da mit Erschütterungen? Nicht zuletzt: Rechner sind das Gegenteil von Festplatten: sie sammeln innen Staub an. Was ist, wenn ich nen Jahr den Rechner aus lasse, und sich Staub in die Ritze setzt? Tierhaare? Nikotinablagerungen?
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13. Juli 2011 um 12:07 Uhr #898108
Oma-Hans
Teilnehmer“Dadurch soll im Gegenzug die Kühlleistung drastisch steigen.”Im Vergleich zu einem Nicht-Drehen. Im Vergleich zu einem konventionellen Kühler ohne Luftspalt und mit Lüfter ist die Leistung geringer.Grüße, Jens
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13. Juli 2011 um 13:07 Uhr #898109
realburb
TeilnehmerHä? Wie wollen die denn bitte die Bodenplatte vernünftig mit der CPU verbinden, wenn die sich die ganze Zeit dreht?So wie ich das jetzt gelesen habe, geht es wohl drum die Grenzschicht an den Lamellen zu verringern. Aber warum dann so aufwendig und nicht mit größerem Volumenstrom arbeiten, oder mit dimples, dann wäre ja man ja auch vom laminaren ins turbulente gekommen? Oder übersehe ich da was?edit: @ThaRippaIch hab mal das paper überflogen und da meint er, dass durch die hohen drehzahlen das fouling stark verringert wird, also weniger verschmutzung entsteht.@Oma-HansNaja im Paper hat er wohl tatsächlich mit verfügbaren Kühlern verglichen, auch aktiven.
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13. Juli 2011 um 15:07 Uhr #898128
Oma-Hans
TeilnehmerThaRippa;465117 said:
Und dieser Luftspalt soll die Wärme nun sehr gut übertragen, aber sicher schlechter als gar kein Spalt. Nun muss also der Wärmeübergang an den Lamellen schon mal so toll sein, dass der Verlust am Luftspalt ausgeglichen wird.Zwischen “Spalt” und “kein Spalt” liegt etwa der Faktor 15000 was den Wärmewiderstand angeht. (gegenüber normalem Kupfer)
Grüße,
Jens -
13. Juli 2011 um 15:07 Uhr #898122
ThaRippa
VerwalterNaja ich rede ja davon was ist wenn das Ding steht.Übrigens: das Konzept hat eine stehende Bodenplatte über der im Abstand von 0.001″ der Rotor schwebt, gelagert zentral, getrieben von einem Motor. Motor und Lager also da, wo man den DIE einer CPU erwarten würde.Und dieser Luftspalt soll die Wärme nun sehr gut übertragen, aber sicher schlechter als gar kein Spalt. Nun muss also der Wärmeübergang an den Lamellen schon mal so toll sein, dass der Verlust am Luftspalt ausgeglichen wird.Ich bezweifle eben stark dass da am Ende noch Vorteile übrig bleiben, die die hohen Kosten rechtfertigen. Das ganze klingt mir stark nach einer Unternehmung, die um das Geld von Investoren wirbt, umd damit dann 3 Jahre Minecraft spielen zu können oder sowas.
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13. Juli 2011 um 15:07 Uhr #898127
Horstelin
TeilnehmerIch seh da eigentlich ein gutes Potential für Macminis oder ähnliche Pcs trotz wenig Platz (vorallem in der Höhe) eine ordentliche CPU zu verbauen :)MfG Urs
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13. Juli 2011 um 21:07 Uhr #898155
Patty
TeilnehmerDa bin ich aber etwas skeptisch.Allein schon diese “sehr dünne Luftschicht” zwischen Boden und drehbarem Lamellenteller klingt nicht gerade nach einer Revolution der Lüftkühlung. Und warum soll das Teil weniger verstauben als jeder herkömmliche Lüfter? Gerade durch Rotation und Elektromotor kommt doch da sicher was in Bezug auf statische Aufladung zusammen.
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15. Juli 2011 um 1:07 Uhr #898208
Uglyudo
TeilnehmerNaja,
soweit ich weiß, ist nie etwas auf den “Markt” gekommen was Livermore so gebastelt hat.
Sollte jemand jedoch Interesse an einem Röntgen im Megawatt Bereich, Stealthtechnologie, A-Bomben oder einem Sample von dem Kühlerlein haben, wäre wohl ein Kontakt zur Home Defense das Minimum
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15. Juli 2011 um 10:07 Uhr #898270
ThaRippa
VerwalterAhhhh…amerikanische Militärtechnologie. Dann macht auch der völlig überzogene Herstellungspreis Sinn. Und dass es viel günstigere Lösungen gegeben hätte, auf die man nach Jahren dann auch wieder gehen wird.
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17. Juli 2011 um 10:07 Uhr #898412
HVR4000er
TeilnehmerDer Ansatz ist mir zu wenig radikal. Was spricht dagegen, den ganzen PC rotieren zu lassen?
Mainboards sollten sich doch auch problemlos im Format einer Langspielplatte fertigen lassen. Wuchtgewichte aus Zink werden auf dafür vorgesehene Pads aufgelötet.
Interessant ist auch die Möglichkeit, die Plattern der Festplatte relativ zum Benutzer stillstehen zu lassen.
Für WLAN und andere Funkdienste ergibt sich die Möglichkeit der Funkortung wie wir es vom Radar aus kennen. Dann sieht man per Plugin gleich die Fritzboxen der Nachbarschaft in Googlemaps eingetragen.
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17. Juli 2011 um 10:07 Uhr #898413
littledevil
TeilnehmerRunde Mainboards wären mal etwas 😆
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20. Juli 2011 um 21:07 Uhr #898688
Uglyudo
TeilnehmerDer eigentliche Vorteil von dem Ding ist seine Gewichtsersparnis, liegt doch so ein Kühlblock bei 400 – 900g. Durch die Eigenrotation dürfte es auch recht stabil sein ( mal das Vorderrad aus dem Fahrrad ausbauen, in Rotation versetzen und versuchen es zu kippen ) – vor allem, wenn der Chip, auf dem es sitzt, sich bewegt.
Aber das das Highend Model davon können wir knicken, das rücken die nicht raus. Es geht wohl um Co-Finanzierung, Alibi.
Kleine Anektote am Rande:
So gegen 2004 hatte ein Ami Freund überlegt gen Weihnachten seinen Euro Brüdern ein kleines, unauffälliges Retina Display 1024 x 768 zukommen zu lassen zu lassen. Nicht der Unsinn, den die Äpfel als Retina Display verticken, es ging um direkte Projektion auf die Netzhaut. Nettes HUD.:+
Naja, die kleine Firma bestand jedoch fast ausschließlich aus Ex- Militär und/oder Ex-Sandia Jungs, die haben dann die Auflösung erhöht, eine Null an den geplanten Consumer Preis angehängt und es an die Air Force vertickt.
Exportverbot, fertig.Und der gute Ugly hat, statt sich die Retina verblitzen zu lassen, in die Röhre gekuckt.
Im wahrsten Sinne des Wortes:( -
20. Juli 2011 um 22:07 Uhr #898689
ThaRippa
VerwalterDeine Analogie mit dem Fahrrad ist gut. Stell dir vor, das Rad dreht sich mit einem derartigen Affenzahn, dass es sich gar nicht mehr Kippen lässt und ist seitlich nur 0.001mm von der Gabel entfernt. Die Gabel wird erschüttert durch deine Lenkbewegung (eine Erschütterung des Chips nachstellend). Wenn das Lager jetzt nicht richtig richtig gut ist, schleift da was. und bei mehreren 1000 u/min bedeutet schleifen schon Schaden.
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21. Juli 2011 um 1:07 Uhr #898693
Oma-Hans
TeilnehmerThaRippa;465804 said:
Deine Analogie mit dem Fahrrad ist gut. Stell dir vor, das Rad dreht sich mit einem derartigen Affenzahn, dass es sich gar nicht mehr Kippen lässt und ist seitlich nur 0.001mm von der Gabel entfernt. Die Gabel wird erschüttert durch deine Lenkbewegung (eine Erschütterung des Chips nachstellend). Wenn das Lager jetzt nicht richtig richtig gut ist, schleift da was. und bei mehreren 1000 u/min bedeutet schleifen schon Schaden.Lass uns diese Technik weiterentwickeln!
Hmm, lass uns zuerst auf die Rotation verzichten…perfekt!
Der Wärmeübergangswiderstand verbessert sich um den Faktor 15 000!
Wir können dann auch auf den zentral gelagerten Motor verzichten -> noch bessere Wärmeverteilung.
Stattdessen verwenden wir einen billigen, leichten Plastiklüfter -> Kostenoptimierung!Besser und billiger, muss revolutionär sein!!
Halt ne, gibts ja schon #-o
Grüße,
Jens -
22. Juli 2011 um 8:07 Uhr #898776
VJoe2max
TeilnehmerSolche Meldungen sind nicht dazu bestimmt ernst genommen zu werden sondern oft nur dazu da Veröffentlichungen zu erzielen und sich mal wieder bei einem breiten Publikum ins Gespräch zu bringen – Markenpflege sozusagen ;). Diese Technik ist imo aber mit ziemlicher Sicherheit ein Abfallprodukt aus dem Militärbereich, aus dem man halt etwas Hübsches für´s Publikum zaubern konnte/musste. Die Absicht das zu einem Produkt zu entwickeln besteht da in aller Regel nicht und selbst wenn, würde es an den Kosten scheitern. Hier geht es imho eher darum zu rechtfertigen warum man Forschungsmittel bezieht und darum den Anschein zu wahren, dass dabei auch Dinge abfallen könnten, die der Allgemeinheit nutzen. Ich vermute, dass es hier im Kern um die Ausreizung von Luftlagertechniken für völlig andere Zwecke ging (z.B. selbstkühlende Gyroskope für Bord-Avionik oder Lenkraketen). Wenn so ein Projekt dann aus Budget-Gründen gestrichen wird, oder sonst wie ad acta gelegt wird, muss man halt am Ende noch irgendwas raus hauen, damit es nicht aussieht als hätte man Jahre lang Kohle für gar nichts verpulvert – oder aber um den Anschein zu wahren, man hätte Erfolg gehabt.
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26. Januar 2017 um 18:01 Uhr #961571
ThaRippa
VerwalterUnd jetzt kann man ihn wohl endlich kaufen! Thermaltake hat das Design lizensiert und es tut. Inzwischen mit Nuten statt einer planen Übergangsfläche.
[YT]oCghRn2Zae4[/YT]
Lauter als die Konkurrenz, aber verdammt flach. Extremes Nischenprodukt, aber ich würd einen für die Vitrine nehmen.
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26. Januar 2017 um 19:01 Uhr #961966
Neron
VerwalterHab selten so gut gelacht, als ich das Video letztens gesehen habe.Sorry, da kauf ich lieber den Noctua. Der ist leise, kühlt super und ist so hoch wie ein RAM-Riegel. 😀 Da brauch ich keinen der niedriger ist.:fresse:Gesendet von iPhone mit Tapatalk
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27. Januar 2017 um 13:01 Uhr #961973
ThaRippa
VerwalterDas haben die hoffentlich getestet 🙂
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27. Januar 2017 um 13:01 Uhr #961972
Titan
TeilnehmerIch glaub mit nem Plastikquirl in der Mitte, hätte der die selben Kühlresultate erreicht bei weniger Lärm. 😉
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27. Januar 2017 um 13:01 Uhr #961974
Neron
VerwalterDer Kühler muss bei diesem Minimalen Spalt aber auch gut austariert sein! 😉 Gesendet von iPhone mit Tapatalk
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