WaKü aus Aluminium
Willkommen in der Mk-Community › Foren › Kühlung › Wasserkühlung › WaKü aus Aluminium
- Dieses Thema hat 24 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 14 Jahren, 4 Monaten von JonnyBischof.
-
AutorBeiträge
-
-
19. Dezember 2009 um 15:12 Uhr #495316JonnyBischofTeilnehmer
Hallo LeuteIch hab seit Kurzem berufsbedingt (endlich!!) Zugang zu einer Werkstatt mit Fräse, Drehbank usw. Da ist es naheliegend, dass ich in nächster Zukunft was machen werde.Ich habe bereits einen konkreten Plan, will jedoch, bevor ich mich mit Zeichnen verliere, erst einmal meine Möglichkeiten abklären.Mein erstes Problem ist die Materialwahl. Ich habe bereits ein paar Mal Kupfer verarbeitet und weiss, dass das Zeug ziemlich zickig sein kann. Ausserdem ist Kupfer teuer und schwer. Ebenfalls kommt dazu, dass mein erstes zu kühlendes System nur ein Atom 330 + MCP79 sein wird. Kühlleistung kann also ziemlich bescheiden bleiben und wird auf jeden Fall bei weitem ausreichen.Diese Gründe liegen nahe, dass ich deshalb besser Aluminium für mein Projekt verwende (ich werd ziemlich viel davon brauchen).Nun meine Frage: Ich hab bisher nur schlechtes über Aluminium in WaKüs gelesen bezüglich Korrosion und Algenbildung.Ich habe aber auch gelesen, dass es vor allem beim Mischen von Kupfer und Alu zu Problemen käme.Habt ihr genaue Informationen oder Erfahrungen diesbezüglich gemacht?Werde ich möglicherweise Probleme mit dem Wasser kriegen, wenn meine Wasserkühlung zu 100% aus Aluminium besteht?Edit:Hab grade meine alten Threads in der Versenkung gesucht, da gäbs wohl noch einiges zu berichten…Es hat sich natürlich einiges getan, ich hatte jedoch immer nur wenig Zeit, hab nach dem Militärdienst direkt ne Berufslehre angefangen und da war bisher nie Zeit für Gebastel…Mein HTPC mit dem Intel Board ist längst ausgemustert worden, wird aber vermutlich über die Weihnachtsferien wieder was draus, denn ein Freund braucht nen Fileserver..Mein neuer HTPC ist in der Signatur aufgeführt. Keine WaKü drin, sondern ein Noctua Luftkühler. Ist noch nicht ganz fertig, muss eine Frontblende sowie eine neue Halterung fürs Laufwerk machen weil der Kühler zu gross für das Original war und das Slim-Laufwerk eh nicht gepasst hätte.. Vielleicht werd ich das noch vor meinem neuen Projekt noch kurz machen um den HTPC dann verkaufen zu können, ich werds sehen…Dem TJ07 gehts indessen schlechter.. Steht immer noch leer herum und die zwischenzeitlich mehrfach aktualisierte Hardware (aktuell ein i5 und 2x GTX285 auf nem Maximus III) liegt offen auf dem Tisch, leistet aber gute Dienste ^^Der Monolith ist vorerst auf unbestimmt verschoben, denn daran werd ich mich erst machen, wenn ich viel Zeit und genug Erfahrung habe, damit der so gut wird wie ich ihn haben will.Meine aktuellen WaKü Pläne mit der Alu-Geschichte werden dafür deutlich interessanter, denn ich werd natürlich nicht irgendwas normales bauen sondern was ungewöhnliches ausprobieren.Konkret werde ich meinen Ansatz einer komplett passiven, pumpenlosen Wasserkühlung weiterverfolgen, indem ich einen Atom + Ion mit dieser Technik kühlen will. Diese Hardware produziert derart wenig Wärme, dass die Kühlung kein Problem darstellen wird, selbst wenn sich überhaupt keine Bewegung im Wasser entwickeln sollte. Allerdings werde ich ein paar Tests durchführen, sobald ich das Teil gebaut habe (ja, die ganze Kühlung wird aus einem einzigen Teil bestehen ^^).Was ich mir erhoffe: Eine absolut lautlose, wartungsfreie und 100% ausfallsichere Kühlung, die für den Anfang mit nem Verbrauch von ca. 35W klar kommt. Ich werde jedoch auch Tests mit höheren Leistungen machen und sehen, was alles drin liegt. Weil das Ganze eine recht massive Angelegenheit wird, bin ich praktisch darauf angewiesen, dass ich mit Aluminium arbeiten kann, deshalb vorerst meine Frage ob das überhaupt gut geht.
-
19. Dezember 2009 um 15:12 Uhr #836630Oma-HansTeilnehmer
Bei 100% Alu wirst du keine Probleme bekommen. Ich würd dir trotzdem zu Kupfer raten, weil du Kupfer durch Verlöten viel einfacher und sicherer dicht bekommst (und schöner ist Verlöten sowieso). Ich hatte eine zeitlang Kupfer und Alu in einem Kreislauf und hatte keine Probleme. Soll aber Leute geben, bei denen das der Fall war. Warum auch immer ;)Und bei der Größenordnung macht der Preis doch keine 2 Euro unterschied aus.Grüße, Jens
-
19. Dezember 2009 um 16:12 Uhr #836631VJoe2maxTeilnehmer
Zudem ist die Wärmeleitfähigkeit von Kupfer (ca. 360 W/mK) halt schon ein ganzes Stück höher als die von Alu (ca. 220 W/mK) . Allerdings ist das bei einer Atom-Plattform, die man auch einfach vollpassiv kühlen könnte, nicht der ausschlaggebende Punkt.Verlötete Kupferkühler sind allerdings wirklich einfacher zu fertigen und das Material ist, wie Jens schon sagte, kaum teurer.Ich würde für den Atom ja eher zu einer Passivlösung aus Alu mit Heatpipes greifen. Eine Wakü aus 100% Alu erfordert auch die Verwendung von Alu-Anschlüssen. Es ist relativ schwer da was Vernünftiges zu bekommen, was nicht schlimm aussieht. Mit den üblichen vernickelten Messing-Anschlüssen muss man da gar nicht anfangen – es sei denn man verwendet einen sehr potenten Korrosionsschutz und überprüft von Zeit zu Zeit die Gewindespalte. Dort bildet ich selbst mit Korrosionsschutz gern ein aktives Lokalelement aus. Korrosionsprodukte aus dem Gewindespalt gelangen dann früher oder später auch in den Kreislauf.
-
19. Dezember 2009 um 17:12 Uhr #836642orw.AnonymousTeilnehmer
JonnyBischof;398991 said:
Habt ihr genaue Informationen oder Erfahrungen diesbezüglich gemacht?
Werde ich möglicherweise Probleme mit dem Wasser kriegen, wenn meine Wasserkühlung zu 100% aus Aluminium besteht?100% Alu wird nicht möglich sein, die Gründe dafür hat Johannes bereits angeführt.
Es sei dir jedoch versichert, dass du bei Benutzung von G** in vernünftiger Konzentration keinerlei negative Auswirkungen zu befürchten haben wirst. -
19. Dezember 2009 um 18:12 Uhr #836653JonnyBischofTeilnehmer
Und was ist, wenn ich keine Anschlüsse brauche? ;)Das Ganze ist sehr kompakt, vergleichbar mit einem grösseren Luftkühler. Löten ist nicht nötig da ich alles aus einem Block fertige und lediglich einen Deckel drauf setzen muss.Was die Leistung angeht: Wie gesagt, viel muss da nicht laufen, die normalen Atom-Kühler sind ja winzig…Evtl. gibts natürlich eine andere Version in Kupfer für mehr Leistung, aber erst einmal will ich das System beim Atom testen.
-
19. Dezember 2009 um 18:12 Uhr #836659TeetoTeilnehmer
Denk’ dran dass es mind. ne Hand voll versch. Alu-Legierungen gibt.Was ich sagen will: Nicht einfach in die Schrottkiste greifen und irgendein unbekanntes Stück Alu rausziehen, sondern eine geeignete Legierung und alle Teile nur daraus fertigen.
-
19. Dezember 2009 um 18:12 Uhr #836654VJoe2maxTeilnehmer
Wie willst du denn die Pumpe und vor allem einen Radiator ohne Anschlüsse in den Block integrieren?
-
19. Dezember 2009 um 19:12 Uhr #836662JonnyBischofTeilnehmer
Dachte eigentlich, ich hätte geschrieben dass ich meine Idee von der komplett passiven WaKü weiterverfolge 😛
Keine Pumpe, kein Radiator, keine Schläuche, kein AGB, kein DFM. Aber Wasser hat’s drin 🙂 -
19. Dezember 2009 um 20:12 Uhr #836667VJoe2maxTeilnehmer
Was hat das Wasser dann für einen Sinn? Wenn es dampfförmig unter geringem Druck vorliegen würde wie in einer Heatpipe hätte ich ja Verständnis dafür. Aber stehendes Wasser in einem Alu-Block wirkt als Isolator – die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist schließlich extrem bescheiden im Vergleich zu Alu oder gar Kupfer.@Teeto: Zwecks Korrosion ist die Wahl der Alu-Legierungen nicht von besondere Relevanz. Unter den technisch üblichen Al-(Knet)legierungen ist keine dabei die ein ausreichendes Potential gegenüber einer andern Al-Basislegierung aufbaut. Wichtiger ist eher eine Legierung zu wählen die eine gute Zerspanbarkeit besitzt und nicht zu weich ist. Bewährt sind da halbharte AlCu Knetlegierungen.
-
19. Dezember 2009 um 21:12 Uhr #836675JonnyBischofTeilnehmer
Ich sagte nur, kein Radiator 😉
Ich meine, kein Radiator wie man ihn von gewöhnlichen Wasserkühlungen kennt, sondern ein Wärmetauscher in anderer Form. Vom Prinzip her ist es schon ein Radiator, aber er hat in Sachen Durchflusswiderstand komplett andere Eigenschaften.. -
19. Dezember 2009 um 21:12 Uhr #836679VJoe2maxTeilnehmer
Also wieder eine Konvektions-Wakü :-k. Heatpipes und entsprechende Luftkonvektoren dürften zwar beim Atom in jedem Fall effektiver sein, aber kannst es ja mal probieren. Beim der CPU kann man nicht viel kaputt machen – jede Kühlung die deutlich über die Standard-Kühler raus geht ist das sowieso meist heftig überdimensioniert.Da gab´s doch btw mal einen der sich eine Konvektions-Wakü sogar patentieren ließ. War allerdings eher eine Schnapsidee – Plexiglas als Wärmeübertragungsfläche :x) und keinerlei Luftaustausch zwische innen und außen. Der Demonstrator mit dem Luftkühler als Wärmetauscher den du damals gebaut hattest sah deutlich besser aus, aber ich finde den Aufwand trotzdem etwas zu hoch – zumal vermutlich die Abwärme des Atom nicht ausreichen wird um da ordentlich Konvektionsströmung zu erzeugen.
-
19. Dezember 2009 um 21:12 Uhr #836670JonnyBischofTeilnehmer
Ich habe nicht vor, einfach einen Topf mit Wasser zu machen 😉
Ein Bisschen mehr könnt ihr von mir schon erwarten..Ich habe noch keine konkrete Konstruktion, erst einmal muss ich mir das Board anschauen, dann kann ich anfangen zu zeichnen. Bestellung ist schon raus, ich hoff ich krieg die Sachen noch vor Weihnachten.
Wegen der Legierung: Ich bin hier recht eingeschränkt, ich krieg einfach das, was der Metallladen hat.. Soweit ich weiss ist das Alu3 (genaue Bezeichnung weiss ich nicht). Kupfer kommt wegen des hohen Gewichts einfach nicht in Frage für nen kleinen HTPC.
-
19. Dezember 2009 um 21:12 Uhr #836673orw.AnonymousTeilnehmer
JonnyBischof;399028 said:
… kein Radiator,Keine Art von Wärmetauscher? Da kommen Zweifel auf. Du darfst sie widerlegen. 😉
-
19. Dezember 2009 um 22:12 Uhr #836688JonnyBischofTeilnehmer
🙂 Dass sich noch jemand daran erinnert…
Meine neue Konstruktion soll im Prinzip gleich funktionieren, allerdings schwebt mir eine deutlich kleinere Konstruktion vor..
Möglicherweise ist die Abwärme des Atoms aber auch so gering, dass wirklich keine Konvektionsströmung entsteht.. Ich werds testen, Spekulation bringt mich nicht weiter. -
19. Dezember 2009 um 23:12 Uhr #836699TeetoTeilnehmer
VJoe2max;399034 said:
Zwecks Korrosion ist die Wahl der Alu-Legierungen nicht von besondere Relevanz. Unter den technisch üblichen Al-(Knet)legierungen ist keine dabei die ein ausreichendes Potential gegenüber einer andern Al-Basislegierung aufbaut. Wichtiger ist eher eine Legierung zu wählen die eine gute Zerspanbarkeit besitzt und nicht zu weich ist. Bewährt sind da halbharte AlCu Knetlegierungen.Da sagt mir die Fachliteratur anderes…
-
20. Dezember 2009 um 0:12 Uhr #836702JonnyBischofTeilnehmer
Was sagt sie denn so?
Für mich gibts einfach unterschiedlich harte Legierungen, aber soweit ich weiss sind die gewöhnlichen Legierungen von den sonstigen Eigenschaften her einigermassen gleichwertig.. Alu-Kupfer habe ich noch nie gehört.. Sowas krieg ich nicht bei Häuselmann 😛 -
20. Dezember 2009 um 10:12 Uhr #836715TeetoTeilnehmer
mal gaanz in Kurzform z.B. hier:http://www.novelis-painted.com/ueber_aluminium/aluminiumlegierungen/index_ger.htmlOder hier (PDF):http://www.schletter.de/de/downloads/doc_download/211-meerwasserbestaendigkeit-von-al.html
-
20. Dezember 2009 um 10:12 Uhr #836716JonnyBischofTeilnehmer
Danke für die Links ;)Etwas verstehe ich noch nicht, Wikipedia bringt kaum brauchbares dazu..-> Was ist eine Knetlegierung?
wiki said:
# Gusslegierungen sind direkt verwendbar, während Knetlegierungen zunächst umgeformt werden.Was heisst das? Was ich zur Verfügung habe, wird wohl so in etwas das hier sein. Ich werd mir von ner geeignet grossen Rechteck-Stange ein Stück abschneiden lassen und diese weiterverarbeiten..Wenn so eine Stange “gezogen” ist, heisst das, es ist eine “umgeformte” Knetlegierung?Edit:Ich habe mir übrigens weitere Gedanken zur Konstruktion gemacht und meine alten Unterlagen noch einmal durchgesehen. Dabei habe ich bisher etwas nicht beachtet:Meine Konstruktion braucht einen Höhenunterschied von mindestens 25-35cm, sonst reichen die entstehenden Kräfte bei weitem nicht aus, um das Wasser in Bewegung zu versetzen.Für den Atom habe ich allerdings ein Silverstone PT09 bestellt mit grade mal 13cm Höhe. Ich werde mir deshalb noch einmal überlegen, ob ich nicht doch einfach einen guten Passivkühler bauen werde, und mir die Konvektionskühlung für einen Tower mit mehr Leistung aufhebe..Möglich wäre sogar, dass ich dafür den TJ07 verwende, denn bei der CPU und dem Board ist hier keine Wasserkühlung geplant.Ein weiterer Vorteil von nem Passivkühler wäre, dass er viel einfacher zu fertigen ist und ich mir dadurch erst einmal etwas mehr Erfahrung (auch grade mit dem Häuselmann Metall) in der Metallbearbeitung gewinnen könnte. Bisher habe ich nur AlMg0.5 Knetlegierungen verwendet, welche extrem weich ist. Ich will aber nach Möglichkeit mit einer Qualität arbeiten, die sich für Eloxal eignet, denn der TJ07 muss auf jeden Fall eloxiert werden.Heatpipes sind sicher eine Option, ich habe noch 2 Zalman HDD Kühler mit je 11 Heatpipes rumliegen. Die sind zwar alle ca. 10cm lang, aber man kann bestimmt was mit machen.Ich werde einen eigenen Thread für das Projekt aufmachen sobald ich was vorzuweisen habe. Dazu brauche ich erst einmal das Board. Gehäuse ist natürlich nicht lieferbar und könnte ne ganze Weile dauern, allerdings wird das keine komplizierte Sache, denn der Kühler wird ganz einfach durch den Deckel brechen und dort seine Wärme abgeben..Erst einmal jedoch danke für die Beantwortung meiner eigentlichen Frage:-> Alu in nem Kreislauf geht in Ordnung, solange es das einzige Metall im Kreislauf ist. So habe ich das verstanden..btw:Die Typen von wassercomputer.de haben mich massgeblich dazu inspiriert, eine eigene Konstruktion zu entwerfen. Ihren Ansatz fand ich jedoch auch ziemlich unbrauchbar und vor allem grottenhässlich 😀 Wenn ich etwas baue, dann muss immer alles stimmen, sonst geht das Projekt (wie leider schon oft vorgekommen) irgendwann unter..
-
20. Dezember 2009 um 11:12 Uhr #836719JonnyBischofTeilnehmer
Ok das heisst also, ich sollte in meinen Alu-Block auf keinen Fall Cu-Anschlüsse schrauben. Da ich das auch nicht vorhabe, geht das in Ordnung ^^
Eines ist auf jeden Fall sicher: Meine Konstruktionen werden nie mit Schläuchen oder Anschlüssen arbeiten, sondern auf jeden Fall aus einem zusammenhängenden Element bestehen, welches zwar nicht aus einem Teil besteht, aber für Verbindungen werde ich einfach Nuten fräsen und O-Ringe oder ähnliches einsetzen.
-
20. Dezember 2009 um 11:12 Uhr #836718VJoe2maxTeilnehmer
@Teeto: Für den Wakü-Bereich hat das wie gesagt keine Relevanz. Das Korrosionsproblem ist hier nicht vergleichbar mit dem gegenüber einem potenten Elektrolyten wie Meerwasser. Wichtig zur Verhinderung von Korrosion in einer Wakü ist, wie immer, die Vermeidung von aktiven Lokalelementen. Aluminium neigt zum Glück stark zur Passivierung, da es recht unedel ist und zusätzlich sehr dichte oxidische Passivierungsschichten erzeugt (Al2O3). Da der Elektrolyt in einer Wakü aber lang kein so hohes Korrosionspotential wie Meerwasser bietet, ist er nicht in der Lage eine Passivschicht ohne die die Anwesenheit eines in der Spannungsreihe deutlich höher stehenden Metalls bzw. einer deutlich edleren Legierung zu durchbrechen (das wäre dann ein aktives Lokalelement). Wird zusätzlich noch mittels Korrosionsschutz die Passivschicht verstärkt ist selbst bei relativ großen Zusammensetzungsunterschieden nicht damit zu rechnen, dass die Passivieriungsschichten irgendwie tangiert werden – siehe Mischkreisläufe mit Alu und Kupfer und potentem Korrosionsschutz. Solange nur Aluminiumbasislegierungen (deutlich mehr als 50% Aluminium) zum Einsatz kommen, sollte zusätzlicher Korrosionsschutz daher sogar unnötig sein. Die Potentialunterschiede reichen nicht, um die Passivierung zu knacken – sofern keine mechanische Belastung immer wieder Metalloberfläche frei legt (z.B. durch Vibrationen an Gewinden etc.). Selbst in letzterem Fall wäre die Korrosion aber extrem verlangsamt gegenüber dem Fall, dass z.B. Kupfer, bzw. Kupferlegierungen im Kreislauf anwesend sind.Die Unterschiede in der Spannungsreihe zwischen unterschiedlichen Aluminiumbasislegierungen sind ziemlich gering und Aluminium neigt eben zudem zu einer starken Passivierung. Die Kombination unterschiedlicher Aluminiumlegierungen ist daher also unkritisch. Über die Kombinierbarkeit sagen deine Literaturstellen btw gar nicht aus 😉 – nur über die Korrosionsbeständigkeit gegenüber Meerwasser (bei anderen Elektrolyten sieht´s evtl. wieder anders aus).Erst wenn ein Element vorliegt welches deutlich höher in der Spannungsreihe steht (z.B. Nickel, Kupfer, bzw. Kupferbasislegierungen) können sich Lokalelemente bilden die auch den Schutz durch die Passivierungsschicht des Aluminiums durchbrechen und aktiv werden. Besonders kritisch sind dabei Bereiche in denen beide Werkstoffe eng bei einander liegen (z.B. in Gewinden), und die Zwischenräume durch den Elektrolyten ausgefüllt sind. Dort kann man dann bei großen Potentialunterschieden förmlich zusehen wie sich das Aluminium (auch relativ korrosionsstabile Al-Legierungen) auflöst. Dazu ist aber, wie gesagt, ein größer Potentialunterschied nötig, als er zwischen verschiedenen Aluminiumbasislegierungen besteht ;).Natürlich spielt das korrosive Medium dabei auch eine Rolle – das ist der Grund warum Aluminium im Meerwasser immer relativ schnell korrodiert. Der pH-Wert bzw. das Angebot an Ionen ist da also ausschlaggebend. Das Kühlmittel in einer Wakü sollte sich jedoch hinsichtlich dieser Eigenschaften wesentlich von Meerwasser unterscheiden – sonst läuft was schief :D.Abgesehen davon wirst du in einer üblichen Grabbelkiste vom Metalladen fast nur auf ALCu und AlMg(Si) Legierungen stoßen. Andere sind deutlich weniger verbreitet ;).Edit: @Jonny:Die Links sind für deinen Fall aus o. g. Gründen überflüssig 😉 – kannst wie gesagt ohne Probleme auch AlCu-Legierungen in Kombination mit anderen Alu-Legierungen einsetzen.Halbzeuge aus Knetlegierungen werden in der Regel mit einer Angabe wie “weich”, “halbhart” oder “hart” ausgeliefert. Gemeint ist damit der Grad der Ausscheidungshärtung, welcher u.A. auch über Verformung erreicht werden kann. Gezogenes oder stranggepresstes Material ist in der Regel halbhart und eignet sich meistens gut zum Zerspanen ;).Durch glühen kann man wieder einen weichen Zustand erzeugen, der aber für die Verarbeitung sehr ungünstig ist (schmiert die Werkzeuge zu). Voll ausgehärtete Knetlegierungen sind für die Verarbeitung ebenfalls nicht unbedingt zu empfehlen.Aluminiumguss hat in der Regel einen hohen Siliziumanteil und erfordert aufgrund der Gefügeausbildung geeignetes Werkzeug um den Verschleiß zu begrenzen, da harte Phasen enthalten sind. VHM-Fräser müssen zwar nicht unbedingt sein, aber beschichtete HSS-Fräser wären schon angebracht bei Alu-Guss. Es gibt da auch speziell abgestimmte Beschichtungssysteme die besonders gut zur Aluminiumguss-Verarbeitung geeignet sind ;).
JonnyBischof;399091 said:
… Wenn ich etwas baue, dann muss immer alles stimmen, sonst geht das Projekt (wie leider schon oft vorgekommen) irgendwann unter..Gute Einstellung :d: – dann kann man sich auch Zeit dabei lassen. Habe die Erfahrung auch gemacht. Nur wenn´s annähernd perfekt wird, kann man sich über länger Zeit für ein Projekt begeistern. Wenn´s von vorn herein kein Meisterstück wird, muss man sich sputen, um es wirklich fertig zu kriegen bevor einem die Lust daran vergeht.
-
20. Dezember 2009 um 13:12 Uhr #836743VJoe2maxTeilnehmer
Zeig mir mal eine reine Aluminium-Wakü bitte!Alle sog. “Aluminium-Waküs” bei denen von Korrosion berichtet wird, wurden mit vernickelten Anschlüssen oder anderweitig verwendeten zusätzlichen edleren Metallen betrieben – da liegt der Hund begraben ;).Wenn wirklich nur Aluminiumlegierungen zum Einsatz kommen wird nichts korrodieren. Selbst bei Innovatek – dem letzten Aluverfechter unter den Wakü-Herstellern – ist man lediglich durch potenten Korrosionsschutz und dichte Eloxalschichten einigermaßen sicher vor Korrosion. Auch da werden aber Anschlüsse aus vernickeltem Messing eingesetzt. Wer den Korrosionsschutz bei einer solchen Wakü vergisst und das Eloxal auch nur ein einer winzigen Stelle beschädigt ist, wird mit Korrosion zu kämpfen haben. Würden ausschließlich Aluminium-Komponenten verwendet wäre das nicht der Fall. Eine Wakü die nur aus Aluminium und Kunststoff besteht habe ich persönlich noch nie gesehen, geschweige denn etwas über Korrosion darin gelesen.Edit:Wenn man von außen Spannung an isolierte Komponenten anlegt kann man btw sogar in einer reinen Kupfer-Wakü Korrosion beobachten. Das ist vllt. noch ein Punkt der für Jonny wichtig sein könnte. Eine Erdung der gesamten Kühlkonstruktion wäre da hilfreich. Wird aber wohl automatisch passieren, wenn das Gebilde irgendwo leitend mit dem Gehäuse verschraubt wird ;).
-
20. Dezember 2009 um 13:12 Uhr #836741TeetoTeilnehmer
@VJoe2maxIch teile deine Auffassung da nicht.Um das ganze mal von der praktischen Seite zu betrachten:Es gibt genug Beispiele wo auch reine “Aluminium”-Waküs ordentlich vor sich hin korrodieren/ korrodiert sind.Deiner Theorie nach dürfte das ja dann nicht passieren, egal welches Alu man nimmt.Dass die Korrosion bei Alu + Kupfer u.U. in einer anderen Geschwindigkeit von statten geht ist klar, aber das Ziel sollte ja “keine” Korrosion sein.
-
21. Dezember 2009 um 9:12 Uhr #836825JonnyBischofTeilnehmer
Alu Anschlüsse wären wohl wegen der Stabilität und der Haltbarkeit der Gewinde nicht besonders beliebt.. Obwohl das eigentlich ja keine wirklichen Probleme darstellen sollte.Erdung wäre kein Problem, ich kann einfach eine Klemme anbringen und sie mit dem Schutzleiter am Netzteil bzw. mit dem Gehäuse des Netzteils (Der Schutzleiter ist meistens oder immer innen an der PSU-Wand angemacht..) verbinden. Alles was hilft oder helfen könnte ist willkommen :)Ich verwende übrigens Innovatek Korrosionsschutz. Hatte nie irgendwelche Probleme auch bei mehrjährigem Langzeitbetrieb ohne Wartung -> kein Stäubchen Schmutz im Kreislauf. Von daher werde ich gar nie etwas anderes ausprobieren weil ich weiss, dass der Inno gut ist :)Hardwaremässig kommt mein Atom-Projekt gut voran, ist grade eine 32GB SSD dazu gekommen weil ich gemerkt habe, dass grade keine unbenutzten HDDs mehr rumfliegen -.-Wollte eigentlich keine SSDs anschaffen, aber naja… ausprobieren halt :devil:Edit:Die Sachen sind abholbereit 🙂 Mache mich gleich einmal auf die Socken…Wird in diesem Fall heute noch einen neuen Fred geben für das Projekt 🙂
-
21. Dezember 2009 um 17:12 Uhr #836863PoweruserTeilnehmer
JonnyBischof;399207 said:
Ich verwende übrigens Innovatek Korrosionsschutz. Von daher werde ich gar nie etwas anderes ausprobieren weil ich weiss, dass der Inno gut ist 🙂Das sehe ich genauso. Besser kein Risiko eingehen und gleich was vernünftiges einsetzen. Kostet ja auch nicht die Welt…
Es gibt übrigens eloxierte Alu-Schraubanschlüsse mit Überwurfmutter. Die wären wohl die erste Wahl für deinen Aluminiumkreislauf. Preislich sogar recht attraktiv wie ich finde – ich weis aber nicht, wo man in der Schweiz an sowas kommt.
Die Innovatekradiatoren sind auch aus Aluminium. Neu nicht unbedingt günstig, aber bei Ebay gibt’s auch gelegentlich mal welche, wenn dne Leuten ihre Inno Dual- oder Singleradis nicht mehr reichen und was größeres her soll.
-
22. Dezember 2009 um 0:12 Uhr #836915JonnyBischofTeilnehmer
Poweruser;399246 said:
… – ich weis aber nicht, wo man in der Schweiz an sowas kommt.Na bei aquatuning.ch natürlich ;)Ne also wie gesagt, ich brauche weder Anschlüsse noch einen Radiator weil alles selber gebaut wird und das System nicht mit Schläuchen aufgebaut sein soll. Es wäre möglich, dass ich doch Schläuche brauche, das wäre der Fall, wenn es Probleme mit der Passgenauigkeit zwischen der heissen Seite (Kühler) und der kalten Seite (Radiator) gibt. Geplant wäre da jedoch ein Plexiglaskanal. Alternativen wären dann halt mehrere parallele Schläuche, das würde dem System Elastizität verleihen, aber schlechter aussehen und in der Montage wärs auch komplizierter..Insbesondere beim Radiator kann ich unmöglich auf einen normalen WaKü Radi zurückgreifen, weil das Wasser nur in eine Richtung – nach unten – fliessen darf. Eine Kühlschlange würde die Konvektionsströmung verhindern…Dies vereinfacht allerdings auch die Konstruktion des Radis erheblich, denn man braucht nur 2 Platten mit ein paar Millimetern Abstand, wo oben Wasser rein kommt und unten wieder rausfliesst, und an einer Wand sind auf der anderen Seite Rippen. Um das Ganze noch zu verfeinern kann man natürlich innen auch feine Rippen anbringen oder wie auch immer, aber das Prinzip ist wirklich simpel.
-
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.