Geburtstagsgeschenk :D
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2. November 2005 um 6:11 Uhr #476770breakerAdministrator
Kleine Vorgeschichte :
Ein Freund von mir studiert an der UNI Wuppertal Psychologie, wohnt auf ca 12 qm und hat irgendwie was für Zauberstückchen übrig, also hat er zum Geburtstag ein Tickt für Copperfield bekommen (war gestern in Köln) 😉
Jetzt kommt sein Report :
Irgendwann an Tag X: Ich erhalte eine Droh-SMS, dass ich zu David Copperfield gehen soll.
David Copperfield ? Wer ist das ? Und wieso ?14.30 Uhr: Ich nutze meine Langeweile und die Tatsache, dass ich noch nichts geplant habe, dazu um in die Stadt zu gehen.
Ich habe Hunger.14.40 Uhr: Ich komme am Bahnhof vorbei und habe das Gefühl eine Fahrkarte nach Köln kaufen zu müssen.
Wieso ? Wieso eigentlich nicht ?
Ich kaufe eine Hin-und Rückfahrkarte für den gleichen Tag.15.15 Uhr: Ich kaufe immer noch ein Fahrkarte – Nach meinem fehlgeschlagenen Versuch, dem Automaten eine Fahrkarte
abzuzwingen, stehe ich in der Schlange am Schalter.15.30 Uhr: Ich kann das Ende der Schlange am Schalter nicht mehr sehen,- ich stehe irgendow in der Mitte, denn den Anfang sehe ich auch nicht…
15.45 Uhr: Ich kann einen Schalter sehen. Was wollen die Leute alle hier ? Wieso versammeln die sich alle um mich herum, ich will doch nur eine Fahrkarte kaufen ?
16.05 Uhr: Schweißgebadet halte ich meine Fahrkarte in der Hand. Wozu nur ?
Ich fahre wieder nach Hause.16.30 Uhr: Nun da ich schon eine Fahrkarte gekauft habe, kann ich auch fahren. Mir ist so, als käme um 17.18 Uhr ein Zug für mich.
Woher ich das weiss ? Keine Ahnung.
Anzug oder Jeans, Kamera oder Zeichenblock ? Ich entscheide mich für: Jeans und “weder noch”. Wer will schon Fotos von Zügen machen ?16.55 Uhr: Mist, ich habe den Bus verpasst,- Na gut, bleibe ich eben zu Hause. Es wird bald regnen…
17.04 Uhr: Ok, gehe ich halt zu Fuß.
17.18 Uhr: Zug hat Verspätung und kommt erst um 17.24 hr.
17.55 Uhr: In Köln Deutz werde ich höflich rausgebeten,- meine Fahrkarte gilt nur bis hier. Wieso ? Ich wollte doch nach KÖLN !
Und nicht nur bis VOR Köln..18.00 Uhr: Ich irre ziellos in Köln Deutz umher. Warum bin ich hier ? Wo komme ich her ? Wo will ich hin ?
Ich frage Passanten, ob sie aus Köln kommen,- irgendwas muss man ja tun, wenn man umherirrt.
Ich stelle fest: Es gibt keine Kölner in Köln.
Man fragt mich nach dem Weg. Ich denke mir Wegbeschreibungen aus.
Ob es die Neumarktstrasse wirklich gibt ?
Das weiss ich nicht, aber die Dame schaute so nett und freundlich, als ich ihr ein paar Strassennamen nannte.18.10 Uhr: Ein großes Gebäude zieht meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich frage nach. Angeblich ist dies die Kölnarena..
Kölnarena ? Arena auf Schalke ? Was soll das ? Warum bin ich hier ?18.20 Uhr: Ich stehe vor dem Eingang der Kölnarena. Als man mich nach einem “Ticket” fragt.muss ich zu meiner Verwunderung feststellen,
dass ich eines in der Tasche habe. Sie akzeptieren es. – Mann sind die dumm…18.30 Uhr: Mir ist warm, ich gebe meine Jacke ab.
Jetzt weiss ich warum ich hier bin: Man bekommt hier das “teuerste Bier der Welt” !
Das ist durchaus eine Erfahruung wert. Es schimmert golden,- es wird wohl goldhaltig sein…18.45 Uhr: Man drängt mich durch eine große Metalltür. Ich leiste keinen Widerstand. Plötzlich sitze ich.
Ich habe mein Bier, mein Bier hat mich: “folie a deux”. Wir kommen schon klar.19.00 Uhr: Man unterhält sich angeregt über David Copperfield.
…den Namen habe ich doch heute schon irgendwo gehört ??19.10 Uhr: Hinter mir pfeifen Leute dem Mann hinterher, der in schwarz gekleidet, vom Kamerateam zur Bühne geht.
David Copperfield ? Der Mann in schwarz sieht so aus, wie der Mann auf dem Bildschirm in der Nähe der Bühne.
Das muss Copperfield sein. Die Leute pfeifen. Der Mann dreht sich nicht um, und geht zur Kamera neben der Bühne.
Dort bleibt er und filmt, wie der Vorhang aufgeht.19.15 Uhr: David Copperfield tritt in blauem Hemd auf die Bühne und sagt Hallo.
Wer ist der Mann an der Kamera ? Die Leute sind sooo dumm.David Copperfield hat einen Dolmetscher. Er teilt uns mit, dass er gerade deutsch lernt.Währenddessen scheucht er eine Ente von der Bühne.
Nachem er dies mit “dumme Ente” kommentiert, teilt er uns auch mit, dass er dafür 3 Wochen geübt hat.
Mit der deutschen Sprache wird er heute noch mehr Kalauer treiben. Manchmal auch Dinge, die nicht ganz jugendfrei sind.
Aus “mischen” wird “Muschi” und aus “Pik As” wird “Pick Ass” und aus “fang ihn auf” wird “fuck him off”.Er wirkt von Anfang an sehr gehetzt. Er redet sehr schnell und oft unverständlich. Gottseidank hat der Dometscher seinen Text auswendig gelernt und
übersetzt auch diese Sachen, die David vergessen hat zu sagen.Es folgen 20 Minuten Kalauer, welche leicht sexistische Züge tragen.
Das wird heute noch öfter der Fall sein,- aber das wissen wir ja noch nicht.Dann wird der Trick des Abends vorbereitet: Die “Reise nach Jamaika”.
Ein kleiner Junge wird aus dem Publikum gewählt und darf mit einem Fernglas dicht vor einer handbeschrifteten Tafel stehen und sie “bewachen”.
Diese Tafel soll fotografiert werden , und das Foto soll nach Jamaika.
Aber das wissen wir ja jetzt noch gar nicht.
Armer kleiner Junge…David wandert durch eine Stahlplatte.Toll.
David steigt in die Kiste von der “zersägten Jungfrau” und wird nicht zersägt,- sondern “Schrumpft”. Toll. (Ich kenne den Trick, aber ich verrate ihn nicht *giggle*)
Wir sehen einen Filmvortrag darüber, wo David schon alles verewigt wurde. Mich beschleicht das Gefühl, einen 83 Euro Filmvortrag besucht zu haben.
-äh, zumindest stand das auf der Karte, die man mir am Eingang zerrissen hat.David zeigt einen Kartentrick mit Skorpion,- Sehr eindrucksvolle Kameraführung.
Eine Spielkarte auf ca. 100 Meter Entfernung zu Erkennen grenzt nunmal an Unmöglichkeit.
Warum Spielkarten ??
Vielleicht, weil die Bühne so klein ist. Sie ist es wirklich: Manchmal wundert man sich, dass dort 10 Leute Platz haben.Wir sehen einen traurigen Vortrag über den Wunsch seines Großvaters, einmal im Lotto zu gewinnen und ein grünes Cabrio zu fahren.
Und erfahren, dass sein Großvater die Nummernschilder seines alten Wagens aufbewahrt hat, um sie an dem Cabrio zu montieren, wenn er erst gewonnen hat.David Copperfield macht eine Lottovorhersage. Er teilt uns mit, dass er die Vorhersage auf Band gesprochen hat und niedergeschrieben hat, und diese
Niederschrift/ das Band hängen an der Saaldecke und werden gerade heruntergelassen.David C. sucht sich viele freiwillige Helfer aus und lässt sich 6 Zahlen und 3 private Details nennen.
Klar. Er öffnet die Schatulle von der Saaldecke und sie enthält genau diese Daten und 2 Nummernschilder.
Auf den Nummernschildern stehen noch einmal die 6 Zahlen (Je drei). Es sind die Nummernschilder seines Großvaters.-Ich war den Tränen nahe, holte meine Bibel raus und dankte Gott ob der Wunder…
Er bat die Helfer, sich im Kreis aufzustellen und es wurde ein Decke in der Mitte über mehreren Pfosten ausgebreitet.
Die Decke wurde weggezogen und es erschien ein grünes Cabrio: Ich breche in Tränen aus und weine herzzerreissend.
Alle in der Bankreihe fallen sich in die Arme und gestehen sich ihre Liebe und bestätigen sich im Glauben an Gott, an seine Wunder und
an David Coperfield als Überbringer seiner Nachricht.Welche Nachricht ?
David C. schaltet nach Jamaika und liest einen Brief vor, in dem ein Zuschauer bittet, dass sein Sohn mit dem er im Streit ist, nach Jamaika “gezaubert”
wird, dass dort ein Foto gemacht wird,- so wie es dieser Mann seinem Sohn vor Jahren mal versprochen hat.
So ein Zufall,- David hat da ein paar Bekannte in Jamaika….Und den Sohn des Mannes im Publikum….
Es kommt was kommen muss: David und Sohn “zaubern” sich nach Jamaika. Komisch nur, dass der Sohn nicht wiederkommt.
Er hatte ja extra vorher seine Schuhe und seine Socken ausgezogen. Es wird ihm kalt werden, wenn er bei der jamaikanischen Bahnhofsmission
um eine Fahrt nach Hause bitten muss….
Ob die auch Schuhe für ihn haben ?David taucht in der Mitte des Saales auf. Interessanter Trick- ich schaue dabei gerade auf die Leinwand und überlegte, ob es denn in Jamaika überhaupt
eine Bahnhofsmission gibt ? Gibt es dort denn Bahnhöfe ? Wenigstens Züge ?Na egal. David war wieder da. Toll.
Er verkündet, dass er das nicht nur mit dem Sohn macht, sondern jedesmal mit jemandem anderes und gerne auch jetzt mit mehreren ,- aber nicht nach Jamaika, sondern an den für diejenigen besten Ort.
Mein Bier ist leer, und es will wieder raus.
Ich renne raus, um meine Becher abzugeben, und meinen Pfand zu erhalten.
An der Ausgabe nehmen sie keine Becher zurück.
Der Stand mit der Aufschrift “Becherrückgabe” ist verwaist.
Mich beschleicht der Verdacht, dass sich der Mann vom Stand mit den leeren Bechern aus dem Staub gemacht hat, um damit in
Brasilien ein besseres Leben zu führen.
Ich behalte meinen Becher lieber noch etwas.
Er hat einen großen, unten offenen Henkel, und man kann ihn toll in die hintere Hosentasche hängen…Im Bruchteil von Sekunden bin ich – erleichter- wieder auf meinem Sitzplatz.
Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie 10 Leute auf die Bühne kommen und in einer 2-reihigen “Gondel” Platz nehmen.
Sie bekommen Taschenlampen, werden eingehüllt, und sollen mit den Taschenlampen rumleuchten.
Sie tun es.Plötzlich fällt das Tuch und sie sind weg.
Sie tauchen In meinem Rang auf.
4 Reihen über mir.
Ich brauchte ein paar Sekunden um sie zu lokalisieren.
Der Dolmetscher sagt, dass dies nunmal der “für sie beste Platz” sei: Hier in der Kölnarena !Ich hätte gerne gesehen, wie sie durch die Türe gekommen sind.
Wir verabschieden uns. David verschwindet im Dunkel der Bühne.
An diesem Abend bleiben viele Fragen offen.
z.B.:Wer war der Kameramann ?
,warum Kartentricks auf 100 Meter Entfernung ?
oder: Wie kommt der junge Mann von Jamaika wieder nach Hause ?
und: Wo ist der Becher-Rückgabe-Mann hin ?
Wollte er Davids Becher nicht zurücknehmen und David hat ihn auch nach Jamaika gezaubert ?Aber vor allem interessiert mich die Frage: Hat die Frau ihren Weg gefunden, der ich nach meiner Ankunft in Köln
die Strassennamen genannt habe ?Wir werden die Antworten dazu niemals erfahren…
Der Zug kommt wie bestellt und nur 20 Minuten später steige ich in den Bus zur Uni.
Endlich zu Hause.
Hab ich ein Glück !
Ich könnte jetzt auch Barfuß in Jamaika sein…
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