Areca 1231ML und Non Raid HDD
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- Dieses Thema hat 11 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 6 Monaten von lons.
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17. September 2012 um 19:09 Uhr #501686lonsTeilnehmer
Hallo,
ich hab gerade nen Arc-1231ML geordert und nun muss ich im Internet lesen das der Probleme machen kann mit non Raid HDD’s.
Inwiefern äusern sich die Probleme?
Ich hab hier nämlich 12x Western Digital Caviar Green 1500GB rumliegen.
Es wäre halt sehr ärgerlich wenn die nicht gehen…Danke, Lons
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17. September 2012 um 20:09 Uhr #926354schannallTeilnehmer
Was ist denn bitte der Unterschied zwischen einer Raid-HDD und einer Non-Raid-HDD? Die eine ist im Raid geschalten und die andere nicht… oder hab ich was verpasst?!sC
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17. September 2012 um 21:09 Uhr #926356lonsTeilnehmer
Es gibt spezielle Raid Hdd’s die für den 24/7 Betrieb ausgelegt sind.
Die kosten dann aber auch gleich mal das doppelte… -
18. September 2012 um 8:09 Uhr #926378VJoe2maxTeilnehmer
Serverplatte ist denke ich auch der üblichere Begriff für Platten die für Dauerbetrieb ausgelegt sind. Dass man die häufig auch in RAID-Konfigurationen einsetzt ist zwar Fakt, hat aber nicht primär mit den Platten an sich zu tun. Letztlich ist es mehr die verbaute Mechanik die da die entscheidende Rolle spielt, und das macht die Platten, obwohl man es ihnen nicht ansieht, schon etwas teurer (ob der doppelte Preis allerdings wirklich gerechtfertigt ist, wage ich zu bezweifeln). Dass dieser Controller Kompatibiltitäs-Probleme mit normalen Desktop-Platten hat, wäre mir zwar nicht bekannt (kenne mich mit diesem Controller aber auch nicht aus), aber dass die Platten an so einem Controller natürlich prinzipiell über ihr normales Maß belastet werden ist klar. Die Ausfallwahrscheinlichkeit normaler Platten im Dauerbetrieb ist einfach höher, als die von Serverplatten und eine RAID-Konfiguration kann das u.U. noch verstärken, weil die Platten mehr oder weniger durchgängig zur Arbeit gezwungen werden. Das hat imo aber primär damit zu tun, dass die Platten eben nicht für die Anwendung gemacht sind und weniger mit dem Controller. Normale Desktop-Platten haben im Dauerbetrieb einfach eine recht überschaubare Lebensdauer. Wenn sie dann auch noch wirklich dauernd belastet werden, wird sie noch mal schlechter. Habe das früher auch nicht so recht geglaubt, bis die Praxis mich eines besseren belehrt hat (nicht bei mir, aber bei der Arbeit – bei mir läuft nichts im Dauerbetrieb).
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18. September 2012 um 8:09 Uhr #926377schannallTeilnehmer
Achso. Also “stinknormale” Serverplatten 🙂 Der Begriff “Raid-HDD” war mir neu.. wieder was gelerntsC
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18. September 2012 um 11:09 Uhr #926383Sc0rpTeilnehmer
Hallo Leute,fragt doch einfach mal jmd der sich damit auskennt – man hätte die Frage auch im “ultimativen RAID / Controller / Filesystem” von drdope stellen können …Aber ich möchte hier Euch antworten:Wichtigstes Merkmal, das eine “RAID-Platte” von einer “Nicht-RAID-Platte” unterscheidet ist schlicht das Vorhandensein eines TLER-Wertes in der Firmware der Platte.Bedeutung:RAID-Controller können nur eine bestimmte Zeit auf die Antwort einer Festplatte im Verbund warten – wird diese überschritten, markiert der Controller diese HD als nicht verfügbar und schmeisst sie aus dem Verbund. Ausgewiesene RAID-Platten haben eine Firmware, die genau das regelt – also garantiert in der entsprechenden Zeit antworten.Geschichte:Seagate-Festplatten jedweden Coleurs hatten diese Feature bis vor ca. 4 Jahren – leider haben sie sich das Marketing von WDC abgeguggt, die mit der Abschaffung des TLER’s in ihren Consumer-Platten die Käufer zum Kauf wesentlich teureren “RAID-Platten” erpresst haben um mehr Kohle zu machen. Praktisch gesehen, ist die Entwicklung und Pflege zweierlei Firmware nämlich teurer, als eine und die auf alle drauf zu machen – echte Enterprise-Platten unterscheiden sich nämlich in wesentlich wichtigeren Merkmalen als der Firmware (Schnittstellen, Cache, Umdrehungen, Garantie).Im Prinzip hat man bei der Green-Serie von WDC (wie auch bei allen anderen Herstellern im gleichen Segment) einfach nur Glück, wenn sie im RAID-Verbund laufen – es durchaus auch welche, die das nicht machen! Leider hat man keinen Rechtsanspruch drauf – Platten die wegen diesem Problem auffallen, kann man nicht nach FAG beanstanden. Seit neuestem hat WDC deswegen die “Red-Serie” ins Leben gerufen, da man gemerkt hat, das die Kunden wegen dem extremen Bedarf im NAS-Bereich zu Seagate abgewandert sind (Barracuda XT Serie – wenn schon teuer, dann lieber gleich mit ordentlich Performance und 5 Jahre Garantie). Mittlerweile hat sich das aber auch erledigt und der Markt an stromsparenden TB-Monstern wird neu gemischt, bleibt nur zu hoffen, das die Kunden diesmal die Gewinner sind!Sc0rpEDIT: 24/7 hin oder her, jedes Argument zählt um den Preis hochzutreiben! Ich erinner nur ans “Tacho zurückdrehen” … mit ähnlichen Tricks arbeiten auch die Hersteller. IBM hat mal vor langer Zeit dargelegt, wie sie auf ihre “hohen” MTBF-Werte für Consumer-Platten kommen. Dabei legten die Jungs zu Grunde, das ihre Platten lediglich 8h/Tag laufen und lediglich ein Start/Stopp machen … andere Hersteller haben das natürlich sofort “kopiert”. Von daher kann man die “offizielle” 24/7-Eignung getrost in die Tonne kloppen – warum haben wohl die NAS-Boxen mit RAID-Funktion so unglaubliche Absatzzahlen? Weil keiner (zu Recht) mehr den Lügen der Hersteller glaubt – spätestens dann, wenn man seine ersten 2TB Daten verloren hat!
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18. September 2012 um 21:09 Uhr #926409VJoe2maxTeilnehmer
Danke für die ausführliche und hilfreiche Erklärung! :d: Man lernt doch immer wieder was dazu :)Die Mechanik ist hinsichtlich Dauerlaufeignung dennoch der ausschlaggebende Faktor, aber hier war bezüglich der Kompatibilität mit dem Controller dann wohl tatsächlich vorrangig das besagte TLER-Problem gefragt.
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19. September 2012 um 7:09 Uhr #926417Sc0rpTeilnehmer
Re,
die Mechanik der Festplatten ist im Gesamtausfallreport ein erstaunlich kleiner Teil … (Metall hält schon was aus, nich wahr VJoe? ;)). Über 60% der HDDs steigen heute wegen der billigen Elektronik aus. Und wenn wir schon von Mechanik reden – Start/Stopp-Zyklen sind wesentlich intensiver wenns um die Belastung der Mechanik geht …Moderne Comsumer-Platten sind sowohl technologisch (Speicherdichte) als auch produktionstechnisch so optimiert, das es fast nix mehr zu steigern gibt (Naja, jetzt soll’s Helium richten) – wie gesagt, es bleibt spannend.
Ob eine Platte läuft, oder nicht, erfährt man leider erst, wenn sie kaputt geht … oder eben nicht. Deshalb sollte man IMMER ein ordentliches BACKUP haben/machen!
Sc0rp
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19. September 2012 um 9:09 Uhr #926420VJoe2maxTeilnehmer
Es geht ja in der Regel auch nichts zu Bruch, damit eine Festplatte einen Headcrash oder eine Blockade erleidet – zumindest bis dies geschieht 😉 Die Start-Stop-Zyklen sind auch eher etwas was die Motorlagerung belastet, die aber in den seltensten Fälle ein Ausfallgrund ist. Das sind viel zu wenig Lastzyklen. Was ermüdet und schlicht verschleißt sind die Lager und bestimmte Verbindungen des Schreib-Lesekopfes, denn dieser sieht im Dauerbetrieb horrende Lastwechselzahlen und hohe Beschleunigungen. Genau dort kommt es aber darauf an, dass die Präzision dauerhaft erhalten bleibt. Die dafür nötigen Optimierungen fallen bei oberflächlicher Betrachtung nicht ins Auge, sind aber bei dauerlaufgeeigneten Platten sehr wohl vorhanden. Wenn du eine Consumerplatte und eine Platte, die für Dauerbetrieb ausgelegt ist, öffnest, wirst du jedenfalls in der Tat erst mal keinen großartigen Unterschied sehen – höchstens, dass die Dauerlauf-Platte evtl. mechanisch noch etwas simpler aussieht. Die wichtigsten Unterschiede liegen aber im Detail und sind mitunter gar nicht sichtbar. Zum Beispiel die Lager des Schreib-Lesekopfes, unterscheiden sich sehr wohl und auch konstruktiv wird da an einigen Details durchaus gefielt, denn alles was in der Platte mechanische (und evtl. thermsiche) Lastgänge sieht, steht in der Gefahr zu ermüden. Um Ermüdungserscheinungen in Werkstoffen selbst aber insbesondere an Verbindungstellen (z.B. der Leiterbahnzuführung zum Schreib-Lesekopf) und an tribologisch belasteten Stellen hervorzurufen, braucht man keine rohe Gewalt. Beispiel: Auch die massiv wirkenden Achsen eines Zuges brechen in der Regel nicht durch rohe Kräfte sondern durch Ermüdung die durch die hohe Zahl der Schwingspiele im normalen Betrieb hervorgerufen wird. In Festplatten herrschen wie gesagt, gerade am Schreib-Lesekopf enorme Beschleunigungen und dies bei Dauerlauf mit einer extrem hohen Lastspielzahl. So etwas ist ein werkstoffmechanisch recht kniffliger Fall. Deshalb kommt es hier schon auf kleine aber teure Details, wie die perfekte Auswuchtung und ein ermüdungsresistentes Konstruktions- und Werkstoffdesign an. All diese Details sind in Consumer-Platten zwar nicht unbeachtet, aber eben auch nicht kostspielig optimiert ;).
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23. September 2012 um 7:09 Uhr #926541Sc0rpTeilnehmer
Re,
Lagerschaden … ja … das gibt es auch. Ich habe in meinem persönlichen Leben/Umfeld vllt. 20mal einen Lagerschaden von ca. 2.000 Festplatten erlebt. Besonders betroffen waren davon die ersten HDDs mit dem damals nagelneuen “FDB” (Fluid Dynamic Bearing”) – die sind schlicht ausgelaufen.
Danach kommen vllt. 100mal andere “echte” Hardwaredefekte, wie Headcrashes/Stoßschaden/Überhitzungen. Der Rest waren alles elektronische Sachen … so meine Erfahrung. Wegen reiner Überhitzung ist mir noch nie ein Drive gestorben … aber die kühle ich auch mind. mit einem 5V-Lüfter (Zwangsluftstrom …) seit Anbeginn 😉Sc0rp
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25. September 2012 um 19:09 Uhr #926640lonsTeilnehmer
Danke für die ganzen Erklärungen, aber die Hauptfrage wurde leider nicht beantwortet:
* gibt’s mit dem Areca Controller Probleme mit normalen Desktopfestplatten durch TLER
In irgendeinem Forum hab ich gelesen das der Controller manche Platten immer wieder aus dem RAID wirft – eben wegen dem TLER Problem, leider finde ich das Forum/Threat nicht mehr.Danke
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23. Oktober 2012 um 23:10 Uhr #922093DrDoomTeilnehmer
3ware/LSI hat eine kompatibilitätsliste für festplatten, die auch immer mal wieder akutalisiert wird. ich kann mir gut vorstellen das areca sowas auch hat. und da hilft dir google sicher weiter.nur soviel sei gesagt, ich betreibe an meine 3ware 8 Desktopplatten die nicht auf der kompatibilitätsliste stehen und seit über 2 jahren läuft alles so wie es soll.ein bekannter hat an einem areca mit 4 1,5er von WD und 4 1,5er von seagate (weiß nicht welche firmware) alles desktopplatten und da läuft seit fast 3 jahren auch alles gut .. also keine drops oder sowas.mfg
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