Minifileserver unter 7W im Idle und zentrales(!) WakeOnLan
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13. April 2009 um 9:04 Uhr #492796smaxTeilnehmer
Ich habe schon seit längerem eine Linksys NSLU2 im Betrieb und habe mir nun endlich die Zeit genommen, aus meinen Erfahrungen zu lernen und dieses Mini-NAS neu aufzusetzen.Die NSLU2 basiert auf einer Intel IXP420 ARM CPU, hat einen 8MB Flash-Chip und 32 MB RAM und kostet ca. 80 Euro.Die NSLU2 hat zwei USB 2.0 sowie einen 100 MBit-Netzwerkanschluss, für mehr Infos siehe hier und hier.Diese Box wird durch die verschiedenen freien Firmware die es gibt interessant.Ausgangszustand:
- 2 externe 3,5″ 300 GB Maxtor One Touch II Festplatten, gehen nach 30 min. inaktivität in den Sleepmodus
- original 5V/10W Linksysnetzteil (SA070507)
- Dienste:
- openntpd – Zeitserver für Heimnetzwerk
- samba 2.x – Zugriff auf Bilder und Musik
- dropbear – Zugriff via ssh
- twonkymedia – UPnP-Streamingserver für Bilder und Musik
- Gesamtverbrauch mit laufenden Platten: ca. 28W
- Gesamtverbrauch wenn beiden Platten in Sleepmodus: 10W
- Eine Platte wird beim booten eines Windows-Rechners im Netzwerk aus dem Sleepmodus geweckt
- Wenn NAS übers Internet erreichbar ist, kann durch die dauernden SSH-Loginversuche von üblen Zeitgenossen eine Platte nicht in den Sleepmodus übergehen
- Firmware OpenSlug 3.8
Gewünschte Änderungen:
- Gesamtverbrauch senken
- unnötiges Anlaufen der externen Platten verhindern
- mediatomb statt twonkymedia als UPnP-Streamingserver
- openssh statt dropbear
- DHCP+DNS Server für Heimnetzwerk
- zentrale Browserbookmarkspeicherung im LAN
- zentrales WakeOnLan für den “großen” Server, damit ich nicht auf jeden Client ein WOL-Programm installieren muss und auch geschlossene Systeme wie z.B. bestimmte UPnP-Clients den “großen” Server über DHCP aufwecken können.
Realisierung:Da ich den Speicherplatz nicht benötige habe ich die beiden Maxtors durch eine USB-powered 320GB 2,5″ Seagate FreeAgent Go und einen Kingston 4GB USB-Stick ersetzt.Die Seagate habe ich aufgrund des funktionierenden Sleepmodus ausgewählt, wobei die Einstellung, ab welcher Zeit die Platte in den Sleepmodus übergeht, man nur mit der Seagatesoftware unter Windows (FreeAgentCN.EXE) ändern kann.ACHTUNG: Bei vielen billigen externen 2,5″ USB Gehäusen funktioniert der Sleepmodus nicht!Durch die Verwendung eines USB-Sticks für das System anstatt einer Festplatte, wird das unnötige anlaufen einer Festplatte vermieden. Erst wenn auf die Dateien auf der Festplatte direkt zugegriffen wird, läuft die Seagate an und es dauert ca. 2-3 sek. bis die Daten zur Verfügung stehen.Das original 5V Netzteil habe ich durch das weitaus effizientere Netzteil (MU15-050210-C5, Messungen siehe hier) von meinem nicht mehr verwendeten Linksysrouter BEFSR81 ersetzt.Als erstes habe ich die openwrt Firmware ausprobiert, weil aufgrund der Platzoptimierungen dieser Firmware vorraussichtlich meine ganzen benötigten Programme im internen Flash(!) Platz gehabt und ich den USB-Stick nicht gebraucht hätte. Da es leider kein fertiges Mediatomb-Package gegeben hat (auch das optware-Package hat (bei mir) nicht funktioniert) und ich auch sonst nicht so zufrieden war (es gibt z.B. nur den root user) habe ich auf SlugOS/BE 5.3 umgeschwenkt.Nach dem Flashen habe ich mich an diese Anleitung für die Grundinstallation gehalten (ausser Paket tzdata-europe anstatt tzdata für die Zeitzone).Da die Grundinstallation von SlugOS/BE schon fast den gesamten 8MB Flashspeicher benötigt, wird durch das auslagern des internen Flashinhalts an den USB-Stick Platz für weitere Installationen geschaffen.Da auch ein udevd läuft und ein neu anstecktes USB-Device automatisch gemountet wird, habe ich das zuständige Script, das vom udevd dafür aufgerufen wird (/etc/udev/scripts/mount.sh) geändert, um selber den Ordner, wohin meine Seagate gemountet wird, zu bestimmen.Dannach habe ich die Pakete openntpd, samba 3.0.34, dnsmasq, wakelan und mediatomb installiert und konfiguriert.Unter Samba erreichen ich eine Transfergeschwindigkeit(lesen und schreiben) von ca. 5.4MB/s bei einer großen Datei und ca. 5 MB/s bei kleineren Dateien (Bilder mit ca. 2MB).Der DHCP+DNS-Server dnsmasq hat eine für ein zentrales WakeOnLan sehr interessante option: dhcp-script.Kurz zusammengefasst, kann man hier angeben, welches Script bei einem DHCP-lease-Handling aufgerufen wird. Das nutzte ich nun aus, um bei der Vergabe einer IP-Adresse den “großen” Fileserver bei einem bekannten Rechner aufzuwecken. In der dnsmasq.conf ist also die option “dhcp-script=/usr/bin/wolsrv” angegeben und das Script /usr/bin/wolsrv schaut folgendermassen aus:[CODE]#!/bin/sh# Wackeup file server on dhcp actionaction=$1 # add/old/delmacaddr=$2ipaddr=$3hostname=$4if [ “$action” = “add” ]; then # Is hostname known cat /etc/hosts | grep -q $hostname > /dev/null 2>&1 if [ $? -eq 0 ]; then # Wakeup file server /usr/bin/wakelan -b 192.168.1.255 -m XX:XX:XX:XX:XX:XX > /dev/null fifi[/CODE]Bei wakelan muss man natürlich die MAC-Adresse des zu weckenden Rechner(Server) angeben. Bei mir funktionieren mit dieser Methode auch die am “großen” Fileserver fix gemappten Laufwerke unter Windows einwandfrei und ich brauche nun auf keinen Client mehr eine WOL Software installieren :D.Da ich inzwischen einige Rechner und virtuelle Maschinen habe, und auf jeden System die Firefox-Bookmarks zur Verfügung haben und auch die Bookmarks nicht auf irgendwelchen Fremdrechnern im Internet abspeichern will, verwende ich die Firefoxerweiterung syncPlaces. Diese kann per http/https/ftp/file die Bookmarks an einer frei wählbaren Stelle (Local oder Internet) speichern. Ich habe mich für ftp entschieden, weil ich keinen Apache-Webserver mit WebDAV auf der NSLU2 installieren wollte.Der Verbrauch liegt nun bei maximalen 8.5 Watt wenn auf die Festplatte geschrieben wird, 6.8 Watt im Idle und bei 5.9 Watt wenn die Festplatte im Sleepmodus ist.Derzeit bin ich dabei, mir einen Netzwerkmultifunktionsgerät (Drucker, Scanner, Kopierer, (Fax)) auszuwählen. Da kann ich mir auch vorstellen, falls dieses Gerät Scan-To-Folder bzw. Scan-To-Ftp beherrscht, die NSLU2 als Netzwerkspeicher dafür zu verwenden, damit bei einem Scannvorgang nicht extra ein Rechner eingeschaltet werden muss. Für mehr Datensicherheit, kann man theoretisch auch ein Raid 1 mit zwei externen USB-Festplatten aufbauen.Bei mir ist die Aufteilung auf Minifileserver und “großen” Fileserver deshalb, da ich für die öfters benötigten Musik und Bilderdateien für mehrere Musik- und Bilderstreamingclients nicht den “großen” Fileserver laufen lassen will.Die NSLU2 ist ja schon etwas älter und inzwischen gibt es auch schon Router, die über mehrere USB-Anschlüsse verfügen (z.B. ASUS WL-500g). Bei so einen Router bzw. bei Routern wo man generell eine freien Firmware flashen kann (z.B. openwrt, dd-wrt, tomato, …), sollte man sicherlich einige der oben vorgestellten Ideen umsetzen können.
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13. April 2009 um 11:04 Uhr #810628littledevilTeilnehmer
nettes projekt. Leider ist die Performce wie bei NAS-Geräten dieser Leistungsklasse eher dürftig. Mein QNAP TS-101 schafft etwa 10 MB/s und würde mit 2.5″ platte 7W idle verbrauchen…
Für den geringen Preis ist es aber eine gute Möglichkeit für eine zentrale ablage von Office-Daten bzw. weniger performance-kritischen Anwendungen.
Bei Fotos können 5 MB/s schon schnell zum geduldsspiel werden.
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13. April 2009 um 15:04 Uhr #810650smaxTeilnehmer
littledevil;370187 said:
nettes projekt. Leider ist die Performce wie bei NAS-Geräten dieser Leistungsklasse eher dürftig. Mein QNAP TS-101 schafft etwa 10 MB/s und würde mit 2.5″ platte 7W idle verbrauchen…Für den geringen Preis ist es aber eine gute Möglichkeit für eine zentrale ablage von Office-Daten bzw. weniger performance-kritischen Anwendungen.
Hier geht es nicht um maximale Performance bei der Speicherung von Dateien, sondern um mehrere kleinere (meiner Meingung nach gute) Ideen, wie man einen Router oder Mininas verwenden kann. Z.B. kann ich mir vorstellen, das eine zentrale WOL-Funktion (auf einen (WLAN-)Router) für einige Fälle sehr sinnvoll sein kann.
littledevil;370187 said:
Bei Fotos können 5 MB/s schon schnell zum geduldsspiel werden.Da ich immer nur eine maximal 2 stellige Anzahl von neuen Fotos dazukopiere habe ich mit der Geschwindigkeit überhaupt kein Problem. Der Mediatomb-Streamingserver fügt durch inotify die neuen Fotos bzw. Musikstücke automatisch zu seinem Index dazu.
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14. April 2009 um 16:04 Uhr #810725MalkavienTeilnehmer
Nice, aber ich bräuchte auch etwas mehr Bandbreite.Zumindest nen Film sollte man streamen können.
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14. April 2009 um 20:04 Uhr #810737kultexTeilnehmer
smax;370181 said:
I
Der DHCP+DNS-Server dnsmasq hat eine für ein zentrales WakeOnLan sehr interessante option: dhcp-script.finde ich sehr interessant – ich werde das gleich mal ausprobieren, ob ich das auch bei openwrt und tomato hinbekomme – sobald ich Zeit habe
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15. April 2009 um 13:04 Uhr #810833littledevilTeilnehmer
smax;370213 said:
Der Mediatomb-Streamingserver fügt durch inotify die neuen Fotos bzw. Musikstücke automatisch zu seinem Index dazu.Das hört sich gut an. Macht der Sevrer das sofort oder wartet diese bis gerade nichts anderes zu tun ist?
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15. April 2009 um 22:04 Uhr #810938smaxTeilnehmer
Malkavien;370293 said:
Zumindest nen Film sollte man streamen können.Zu einem UPnP-Client einen Film streamen geht sich noch aus, aber bis der Film vorher auf der Platte liegt, dauert es ewig ;). Für diesen Fall ist diese Lösung natürlich nicht geeignet.
Was natürlich auch etwas länger dauert, ist das erstellen der Backups.kultex;370310 said:
finde ich sehr interessant – ich werde das gleich mal ausprobieren, ob ich das auch bei openwrt und tomato hinbekomme – sobald ich Zeit habeBei openwrt 8.09 habe ich das hinbekommen, jedoch ist der Aufwand durch das besondere Konfigfile und Startscript des dnsmasq etwas größer (schick mit eine mail, dann kannst du meine Lösung für openwrt haben).
Bei tomato kenne ich mich nicht aus.littledevil;370419 said:
Das hört sich gut an. Macht der Sevrer das sofort oder wartet diese bis gerade nichts anderes zu tun ist?Im Prinzip macht er das sofort, aber je nach CPU-Auslastung dauert es wenige Sekunden. Der Linux-Kernel informiert über die inotify-Schnittstelle den mediatomb-streamingserver (wenn der mit dieser Option kompiliert ist) wenn neue Files in einem Ordner erstellt werden, und der mediatomb fügt gleich die Files und die Metadaten zur Datenbank (bei der NSLU2 Sqlite, kann in normalen Systemen auch MySQL sein) hinzu. Im Mediatomb XML-Konfigfile ist folgendes anzugeben, damit dieses Feature funktioniert;
[CODE]
[/CODE] -
16. April 2009 um 21:04 Uhr #811084huskyTeilnehmer
Hallo smax,
deinen mini-server finde ich richtig klasse :d:
Hab zwar schon öfters von Routern gelesen, die mit freier Software konfiguriert werden können, aber noch kein Projekt damit gesehen (hab auch nicht danach gesucht 😉 )
Die ~5MB/s gehen für das Fast Ethernet voll in Ordnung. Das ist ziemlich fix, wenn man bedenkt, dass im Router ein ARM die Arbeit verrichtet.
Kann der Router mit den jeweiligen Betriebssystemen auch noch seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen, also Verbindung zum Internet, W-Lan, usw.? Sind diese Aufgaben integriert? Bzw. welche Nachteile ergeben sich aus der Modifikation?
Habe mich noch nicht in das Thema eingelesen, stelle es aber als zukünftiges Bastelprojekt in die Warteschleife 😉Gruß husky
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9. Mai 2009 um 19:05 Uhr #815128astrakidTeilnehmer
Malkavien;370293 said:
Nice, aber ich bräuchte auch etwas mehr Bandbreite.
Zumindest nen Film sollte man streamen können.naja, 5mb ist da doch mehr als genug…?! hdtv liegt doch bei unter 30mbit/s, selbst dafür reicht diese lösung.
@smax: ich finde die lösung genial. das einzige, was ich bräuchte, wäre ein mailserver (imap), und die installationsanleitungen haben mich ein bisschen das fürchten gelehrt… aber vielleicht komme ich doch noch darauf zurück.gruß,
astrakid
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