Wie sieht ein ‘vernünftiges’ Dual-Loop-Setup aus?
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- Dieses Thema hat 9 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Jahren, 5 Monaten von wbR.
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18. November 2016 um 16:11 Uhr #503779wbRTeilnehmer
Hallo zusammen,ich will demnächst mal wieder ein bisschen basteln und bin gerade in der ‘Planungsphase’. Unter anderem möchte ich einen zweiten Wasserkreislauf einbauen, einfach nur aus Spaß am basteln.Jetzt stehe ich vor der Frage, wie ich die Komponenten auf die beiden Loops verteile.Aktuell habe ich 2 CPUs, 1 GraKa und die Aquaero zusammen mit einem AGB, einem DFM sowie 1x 480x45mm, 1x 360x30mm und 1x 120x45mm Radi an einer DDC 1T hängen. Die Pumpe muss allerdings in diesem Setup permanent auf voller Leistung fahren um auf knapp über 60l/h Durchfluss zu kommen. Mein Zeil ist es, die Komponenten so auf 2 Pumpen zu verteilen, dass ich mit gedrosselter Leistung bei beiden Pumpen arbeiten kann.Beim nächsten Umbau steht dann ein Austausch von Mainboard, CPU1 und GraKa an. Zusätzlich fliegt der 120er Radi raus und dazu kommt ein weiterer 360×45 in den Deckel. Ein zweiter DFM muss dann noch her und die VRM-Kühlung kommt auch noch hinzu.Mein erster Ansatz war, die Loops in ‘Warm’ und ‘Kalt’ zu splitten:┌Pumpe──GraKa──CPU──VRM──CPU──AE5─┐ AGB═════════════════════════════╣└Pumpe──480──360──360──(evlt AGB2)──-┘Und dann die zweite Pumpe in Abhängigkeit der Wassertemperatur am Eingang von Pumpe1 regele. Sobald die Temp im gemeinsamen AGB zu hoch wird, regelt der zweite Kreislauf hoch und kühlt den AGB auf diesem Weg wieder runter.Kann man das so machen oder ist das grober Unfug? Wie würdet oder habt ihr das gelöst? Bin für jede Anregung dankbar!Gruß, wbR
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18. November 2016 um 17:11 Uhr #960761ThaRippaAdministrator
Ich sehe ja, was das bezwecken soll, aber Sinnvoll finde ich es trotzdem nicht. Welche CPU-Kühler sind das eigentlich, dass sie so den Durchfluss bremsen?Die Pumpe, die nur Radiatoren bedient, wird sich jedenfalls langweilen, während die mit den zwei CPU-Kühlern immernoch fast voll belastet wird. Wenn zwei Kreise, dann nur um die CPU (die man ja gern unter 60°C hält) von der GPU (die auch mit 80°C locker klar kommt, und üblicherweise viel mehr Hitze absondert) zu trennen. Alles andere löst man meiner Meinung nach mit einem Kreislauf genauso gut. Zur Not wirklich mit Dual-Pumpen-Konstruktion. Aber ehrlich gesagt: hier dürfte auch zum Tragen kommen, dass die Laings gar nicht so besonders Druck aufbauen mögen. Mit einer Aquastream hättest du möglicherweise auch gar keine Probleme mit dem Kreislauf.
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19. November 2016 um 0:11 Uhr #960773wbRTeilnehmer
Bei den CPU-Kühlern handelt es sich einmal um einen Alphacool HF 14 Yellowstone und einen Alphacool NexXxoS XP³ Light.
Meinst Du die Kühler behindern den Durchfluss stärker als die Radiatoren?
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19. November 2016 um 9:11 Uhr #960775VJoe2maxTeilnehmer
Die Kühler sind auf jeden Fall die größeren Strömungsbremsen im Vergleich zu den Radis. Wenn schon zwei Kreise mit gemeinsamem AB, dann würde ich versuchen die Heizlast und den Strömungswiderstand gleichmäßig auf die beiden Kreise zu verteilen, wenn es dein Ziel ist beide pumpen mit geringern Drehzahl fahren zu lassen. Wakü-Pumpen nach der Wassertemperatur zu regeln ist im Übrigen Unsinn. Die Lüfter kannst du nach der Wassertemperatur regeln. Damit kannst du auf eine Zieltemperatur regeln. Die Pumpen haben darauf aber keinen nennenswerten Einfluss. Der Volumenstrom des Wassers ist in deinem Bereich den du anstrebst schon lang keine kühlleistungleistungsbestimmende Größe mehr.Grundsätzlich erreichst du dein Ziel zwei Pumpen mit geringeren Drehzahl zur Lautstärkeminimierung zu fahren, und dennoch den gleichen Zielvolumenstrom wie mit einer Pumpe am Anschlag zu erreichen natürlich auch (und vor allem sicherer und erheblich einfacher) in einem Kreislauf. Dazu schaltest du die Pumpen in Reihe (am besten direkt hintereinander und Problem beim Befüllen und entlüften zu vermeiden). Gerade mit restriktiven Kühlern ist das mit Sicherheit die klügere Option, als zu versuchen den Strömungswiderstand über die Verteilung der Komponenten in zwei Kreisen einigermaßen auszutarieren. Die Temperatur lässt sich aber auch hier nur über die Lüfterdrehzahlen regeln. Der Volumenstrom des Wassers schon aber geringer Werte hat keinen nennenswerten Einfluss mehr auf die Kühlleistung, sondern lediglich auf die Temperaturdifferenz im Kreislauf. Die mittlere Wassertemperatur im Kreislauf und damit Kühlleistung hängt jedoch von der Rückkühlung in den Radiatoren ab. Hier ist der Wärmeübergang ganz klar luftseitig limitiert, weshalb man die Kühlleistung nur über die Lüfter wirklich regeln kann. Der Wärmeübergang auf der Wasserseite spielt in den Radis keine prominente Rolle.
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19. November 2016 um 16:11 Uhr #960780wbRTeilnehmer
Erst mal Danke für die Unterstützung,
die Idee mit einem gemeinsamen AGB war einfach nur meinem ersten Ansatz geschuldet um die beiden Loops miteinander zu verbinden. Wenn ich zwei getrennte Loops für CPUs und GraKa baue wird natürlich für jeden ein eigener AGB vorhanden sein.
Wie würdet ihr die Radis und die Kühler bei getrennten Loops verteilen?
Den 480er für GraKa und VRM und den Rest für die CPUs?
Beide CPUs an einen Loop wegen der höheren Temp oder lieber trennen wegen dem Durchflusswiederstand?Mit dem in-Reihe-schalten von Pumpen habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, wäre aber durchaus auch eine Alternative. Was passiert beim Ausfall einer Pumpe, blockiert die mir den Durchfluss dann komplett oder wird die mitgedreht und bremst ‘nur’?
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19. November 2016 um 18:11 Uhr #960782NeronAdministrator
Klassisch sind solche Dual-Loops immer so aufgebaut, dass die CPU getrennt von der GPU gekühlt wird.Dabei wird meistens das Mainboard, die RAM-Module, die Chips auf dem Mainboard und die Spannungswandler mit der CPU gekühlt.Die Grafikkarten meistens im SLI/Crossfire werden dann durch den zweiten Loop gekühlt.
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19. November 2016 um 19:11 Uhr #960784VJoe2maxTeilnehmer
^ so schaut´s aus :d:. Wenn du wirklich zwei getrennte Kreisläufe bauen willst, würde ich auch sagen, dass du die Lasten so verteilen solltest wie sie auch genutzt werden. Die Graka wird ja nur belastet wenn auch eine Grafik-Anwendung läuft oder CUDA und Co. Berechnungen darauf durchgeführt werden. Die CPUs und Spannungswandler stehen unter Last wenn normale Anwendungen sie fordern. Von daher gehören die Heizlasten die immer zusammen laufen in jeweils einen Kreislauf, wenn du die Lautstärke minimieren willst. Wie viel Radi-Fläche du in den CPU + VRM Kreislauf packst und wieviel in den Graka-Kreislauf würde ich von der jeweiligen Maximalleistung in den Kreisläufen abhängig machen. Beispiele (da du uns ja die Hardware nicht verraten hast):
- Wenn die CPUs zusammen mit den Wandlern z. B. ca. 200W unter Vollast verbraten und die Graka weniger. Wäre es sinnvoll die beiden 360er den CPUs zuzuschlagen und den 480er der Graka. Flächenmäßig hättest du ja eh mehr als genug für das bisschen Leistung.
- Wenn die Graka hingegen z. B. 250W unter Vollast verbraten kann, könntest du auch die zwei 360er der Graka zuschlagen und CPUs + VRM mit dem 480er kühlen.
Letztlich würde ich dir aber von zwei getrennten Kreisen abraten, obwohl ich es selbst schon mal ins Auge gefasst hatte. Im Normalfall bringt es einfach mehr Nachteile als Vorteile. Vor allem sinkt aber der Strömungswiderstand nicht so stark, wenn du die Kreise trennst, dass du die Pumpen so stark drosseln kannst, wie du dir das vermutlich vorstellst. Man muss schon ganz spezielle Dinge vorhaben, damit sich das lohnt (z. B. häufige Graka-Wechsel, während die CPU nicht getauscht werden sollen o. Ä.). Für dein Vorhaben fährst du mit zwei gedrosselten pumpen in Reihe besser.
wbR;532659 said:
Mit dem in-Reihe-schalten von Pumpen habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, wäre aber durchaus auch eine Alternative. Was passiert beim Ausfall einer Pumpe, blockiert die mir den Durchfluss dann komplett oder wird die mitgedreht und bremst ‘nur’?Eine stehende Pumpe stellt kein Problem dar. Der Rotor steht dabei einfach und das Wasser fließt durch ihn hindurch. Der freie Querschnitt von Wakü-Pumpen Rotoren ist vergleichsweise groß (viel größer als der Querschnitt von Kühlstrukturen z. B.). Dementsprechend ist der Strömungswiderstand recht gering. Kreiselpumpen sind keine Verdrängerpumpen – deshalb muss sich auch nichts drehen wenn sie nur vom Wasser, das eine andere Pumpe bewegt durchströmt werden sollen. Ein Kreislauf mit zwei Pumpen hat den Vorteil, dass du stets Redundanz hast. Fällt eine Pumpe aus, hält die andere den halben Volumenstrom aufrecht. Wenn du sie in dem Fall auch noch hoch regelst, kommst du sogar wieder auf ein hohes Durchflussniveau – nur eben wieder lauter, weil ja nur eine Pumpe läuft.Grundsätzlich würde ich aber auch noch mal prüfen, ob nicht irgendein Kühler leicht verstopft ist, oder sonst noch unnötige Strömungsbremsen vorhanden sind (geknickte Schläuche etc.), denn eine DDC-1T sollte in so einem Kreislauf bei voller Leistung normalerweise über 60l/h stemmen können. So fürchterlich viel ist das ja schließlich auch wieder nicht, was du da drin hast. Manchmal ist ein eher geringer Durchfluss trotz relativ starker Pumpe auch ein Hinweis auf einen nicht vollständig entlüfteten Kreislauf, oder einen ungünstig platzieren AB.
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20. November 2016 um 14:11 Uhr #960811wbRTeilnehmer
Danke für die ausführlichen Hinweise!Die Hardware habe ich nicht verraten, weil sie noch nicht 100% fest steht, da der Umstieg erst im Frühjahr stattfinden wird. Wenn ich Heute kaufen müsste, würde es wahrscheinlich ein i7-6700K auf einem Asus Maximus VIII Formula und eine 1070 werden. Je nachdem wie im Frühjahr die Preise aussehen, wird es evtl dann doch ne 1080. Die Server-CPU bleibt erhalten und fällt mit seinen 50W TDP (i3-6100)kaum ins Gewicht.Alles in allem rechne ich mit 350 bis 400W ohne die VRMs mit einzubeziehen, keine Ahnung wie viel hier verbraten wird. Ich denke viel mehr als 100W dürften es wohl nicht sein.Aber Du hast mich überzeugt, die Lösung zwei Pumpen in Reihe zu betreiben ist unterm Strich die vernünftigste. Gerade das Thema Ausfallsicherheit überzeugt!
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20. November 2016 um 15:11 Uhr #960812VJoe2maxTeilnehmer
Bei den VRMs kannst du mit mit <10W bis max. vllt. 20W bei OC-Experimenten rechnen. Mehr ist das heute nicht mehr ;). Mit einer GTX 1080 (ca. 180W) einem i7 6700K (ca. 90W), einem i5 6100 (ca. 50W) und den VRMs des großen Boards (ca. 10W) kommst du ohne OC auf maximal 330W im Wasser. In der Realität ist es noch etwas weniger, da du immer auch Abstrahlung und andere Leitwege hast. 300W im Wasser bei kompletter Vollauslastung beider Rechner inkl. der Graka sind ohne OC realistisch. Dafür hast du mehr als genug Radiatorfläche um das Ganze sehr leise zu kühlen Natürlich auch für 400W - aber da wirst du kaum hinkommen. Neue Hardware wird tendenziell sparsamer.
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21. November 2016 um 18:11 Uhr #960828wbRTeilnehmer
Klingt logisch mit den 10W. Ich dachte erst hier muss genau soviel verbraten werden, wie der CPU zur Verfügung gestellt wird, aber Du hast Recht. Wenn die VRMs 100W liefern müssen und der Wirkungsgrad vermutlich um die 85% liegt, dann gehen ja nur die 15% ins Wasser und nicht die ganze Leistung ->Denkfehler ;)Generell reicht die Kühlfläche jetzt bereits aus, den zweiten 360er will ich eigentlich nur der Optik wegen verbauen, damit das Gehäuse symmetrisch aufgebaut ist.Außerdem hab ich gerne ein paar Grad Reserve, vor allem für den Sommer unterm Dach 😉
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