Kleiner PC mit mini Wasserkühlung
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- Dieses Thema hat 13 Antworten und 11 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 12 Jahren, 9 Monaten von Hallo1001.
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AutorBeiträge
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22. Juli 2011 um 0:07 Uhr #499569Hallo1001Teilnehmer
Hallo alle Miteinander!
Es ist mal wieder Zeit für einen Umbau. Dieses mal muss der PC dran glauben:
http://www.meisterkuehler.de/forum/alternative-kuehlung/14853-passive-pc-kuehlung.html
Es bleibt nur das Gehäuse bestehen, der Inhalt wird komplett ausgetauscht. Damals habe ich beim Netzteil Umbau etwas geschlampt, den Fehler mache ich kein zweites mal. Das Netzteil wird wider passiv gekühlt, der Lüfter fliegt also wieder raus. Zerlegt sieht das Netzteil erst einmal so aus.Die FETs bzw. Dioden werden ausgelötet und auf eine Kupferplatte geschraubt (damals habe ich die Alu-Kühlkörper drin gelassen). Wichtig ist hierbei die FETs zu isolieren, sie dürfen auf keinen Fall eine elektrische Verbindung zu den Kupferplatten herstellen.
Danach wird wieder alles zusammengelötet. Wichtig ist hierbei auch dass wieder eine Schutzleiterverbindung zum Gehäuse hergestellt wird (Grün-Gelbes-Kabel auf die Kupferplatten). Anschließend wird das Netzteil wieder eingepackt.
Nun erfolgt ein kleiner Testlauf, funktioniert das Netzteil noch, dann ist alles OK… 😉 Um zusätzlich noch die Temperatur im Netzteil ermitteln zu können, habe ich auch noch einen LM75 I2C-Bus Temperaturfühler mit verbaut.
Über den Temperaturfühler läst sich später einmal die Netzteiltemperatur auf 0,5° genau messen. Im Netzteil gibt es aber auch noch mehrere Bauteile die Wärme abgeben, um die zu kühlen wird das Netzteil kurzerhand wieder vergossen.
Den 2K-Kunstharz habe ich ein wenig mit Zinkoxid vermischt, in der Hoffung das die Wärme so besser abgeleitet wird (Zinkoxid wird auch in Wärmeleitpaste eingesetzt). Danach kommt noch ein wenig Farbe darüber und fertig ist der Netzteil Umbau.
!!! ACHTUNG !!!
Ich rate jedem von so einem Netzteil Umbau ab, der keine elektrischen Fachkenntnisse besitzt. Bei unsachgemäßen Umbang mit 230V besteht Lebensgefahr! Wichtig ist hier auf jeden Fall dass die Schutzmaßnahmen eingehalten werden (metallische Gegenstände (Kupferplatte und Gehäuse) sind mit dem Schutzleiter (Grün-Gelbes-Kabel) zu verbinden).Als nächstes ist dann die kleine WaKü an der Reihe. Ich brauche hier keine „große“ Wasserpumpe und darum habe ich eine kleine Wasserpumpe aufgebaut. Ausgangsmaterial ist hierfür eine 2cm dicke Plexiglasplatte.
Das Mittelstück wird entfernt, aber es bleibt eine dünne Grundplatte bestehen. Damit ist das Gehäuse später nur von einer Seite her offen, was die Abdichtung sehr erleichtert.
Und wie sollte es auch sein, ich habe den Wasserablauf natürlich auf der falschen Seite gebohrt, so dass ich einen zweiten bohren musste. Der andere wird wieder verschlossen.
Eine zweite Plexiglasplatte verschließt dann von oben die Wasserpumpe. Die Achse aus Messingdraht wird einfach in der Mitte eingeklebt – fertig.
Bei dem Wasserrad habe ich mich für eine komplexere Ausführung entscheiden, um möglichst viel Wasser transportieren zu können. Ein Messingröhrchen wird dazu mit zwei Magneten in 2K-Kunstharz eingegossen. Kleine Einkerbungen auf dem Messingröhrchen stellen später sicher dass sich das Röhrchen im Kunstharz nicht lockern kann.
Nach dem aushärten wird dann der Kunstharz mit einem kleinen Fräser in Form gebracht.
Als Antriebsmotor habe ich mir einen etwas stärkeren Lüfter ausgesucht.
Der Lüfter wird dann auch erst einmal in seine Bestandteile zerlegt und es werden die Lüfterflügel entfernt. Dazu kommen dann noch ein paar Kleinteile.
Das ganze wird dann zusammen geklebt, möglichst Mittig, damit wenig Vibrationen auftreten. Die Magneten habe ich so eingeklebt, dass sie vom Wasserrad abgestoßen werden. Dadurch zieht dass Wasserrad den Lüfter nicht „hoch“ und der Lüftermotor kann ganz normal laufen.
Danach wird alles nur noch zusammen geschraubt und fertig ist die Wasserpumpe. Ich habe hier Messingschrauben verwendet, da diese nicht magnetisch sind und so keinen Einfluss auf die Magneten haben.
Zum Schluss noch ein kleiner Funktionstest, um zu sehen ob die Wasserpumpe überhaupt funktioniert.
Für meine Zwecke ist der Wasserfluss ausreichend, für eine „richtige“ Wasserkühlung ist der Lüfter als Antriebsmotor aber viel zu schwach. Dafür ist die Wasserpumpe aber schön leise und darauf kommt es an… 😉
Jo, das war’s fürs erste…
LG Jens -
22. Juli 2011 um 0:07 Uhr #898767ceynTeilnehmer
WOW :respekt:
Mir fehlen die Worte. Das sieht echt super aus.
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22. Juli 2011 um 0:07 Uhr #898768Oma-HansTeilnehmer
Richtig schick! Lässt Erinnerungen an alte Zeiten aufleben. Gefällt mir!namensvetterliche Grüße, Jens
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22. Juli 2011 um 6:07 Uhr #898772littledevilTeilnehmer
Abgefahren das vergossene NT :cool:Die selbst gebaute Wasserpumpe ist ja der Hammer :respekt:Würde mich mal interessieren welchen Durchfluß die schafft
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22. Juli 2011 um 7:07 Uhr #898773loonyTeilnehmer
Klasse Jens, das NT ist ja Spitze geworden :respekt:. Hast du schon die Temps unter Last gemessen?
Welche Kühlkörper wirst du in deinen Pumpenkreislauf bauen? -
22. Juli 2011 um 8:07 Uhr #898777VJoe2maxTeilnehmer
Wow! Eine selbst gebaute Kreiselpumpe mit einfachen Mitteln – das nenn ich mal “extrembasteln” :d:Das vergossene NT ist auch sehr nett geworden :).
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22. Juli 2011 um 9:07 Uhr #898779RabaukeTeilnehmer
:d: Die Pumpe ist genial! Wird wieder eine Freude hier mit zu lesen!
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22. Juli 2011 um 12:07 Uhr #8987940lafTeilnehmer
tolle Sache :d:
Das Wasserrad wird über die am Lüftermotor montierten Magneten bewegt?
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22. Juli 2011 um 19:07 Uhr #898825Hallo1001Teilnehmer
Hallo alle Miteinander!
Würde mich mla inetressieren welce durchfluß die schafft
Genau gemessen habe ich es nicht, aber ca. 1L pro Minute ist schon drin. Ich schätze mal dass die Wasserpumpe gut 50L pro Stunde schafft.
Hast du schon die Temps unter Last gemessen? Welche Kühlkörper wirst du in deinen Pumpenkreislauf bauen?
Bei einer Raumtemperatur von ca. 24°C erwärmt sich das Netzteil auf gut 32°C (nach 8 Stunden Dauerbetrieb). Wenn man auf der Kupferplatte aber einen Wasserkühler anbringen würde, würden die Werte sicherlich besser ausfallen… 😉 Zu den Kühlkörpern, siehe nachfolgen Post.
Das Wasserrad wird über die am Lüftermotor montierten Magneten bewegt?
Ja. Die Magnete vom Wasserrad und die Magnete vom Lüftermotor stoßen sich gegenseitig ab, daher treibt der Lüfter das Wasserrad vor sich her. Eigentlich wollte ich dass sich die Magneten gegenseitig anziehen, aber die haben so eine Kraft dass sie den Rotor vom Lüfter gnadenlos nach oben ziehen und festhalten, da bewegt sich dann nichts mehr…
…und weiter geht es…
Der Wasserkühler mit dem kleinsten Fertigungsaufwand war der für den Chipset (Grafikkarte und Co.). Eine Grundplatte, eine breitere wo dass Wasser durch fließt und eine Platte fürs Gewinde.Den Kühler habe ich dann noch schwarz lackiert und einen LM75 Temperaturfühler verpasst – fertig.
Als Radiator kommt auch ein sehr einfacher Kühlkörper zum Einsatz. Dieser Kühler wird dann auf einen großen Alu-Kühlkörper geschraubt, der dann die Wärme vom Kupfer ableitet.
Auch hier kommt wieder Farbe drauf, sieht einfach besser aus.
Etwas aufwändiger ist dagegen der CPU Wasserkühler aufgebaut. Hier kommen auch wieder zwei dünne Kupferplatten (2mm) zum Einsatz, die aufeinander gelötet wurden. Von unten sieht der Kühler so aus.
Bei der oberen Kupferplatte habe ich die Mitte entfernt, so dass nur eine dünne Kupferfläche auf der CPU auf liegt.
Auf den Kühler wird nun unmittelbar der AGB aufgesetzt, so dass hier immer ausreichend Wasser vorhanden ist.
Den oberen Wassereinlauf habe ich sehr hoch gewählt, es ist der höchste Punkt in der gesamten Wasserkühlung. So können aufsteigende Luftbladen immer in den AGB zurück fließen, wodurch das System blasenfrei bleibt (bei der Wasserpumpe mit so wenig Leistung war das zwingend nötig). Auch der Kühler bekommt einen LM75 Temperaturfühler und zusätzlich auch noch eine RGB-LED.
Damit sind die Wasserkühler fertig und sie können auf dem MoBo montiert werden.
Der Radiator-Kühler wird dann auf dem linken Alu-Kühlkörper verbaut und das Netzteil auf dem rechten Alu-Kühlkörper.
Die Wasserpumpe habe ich dann noch in Moosgummi eingepackt, dadurch wurde sie noch ein wenig leiser. Der erste Test mit Wasser war erfolgreich, alles ist dicht… 😉
und das war’s dann auch für Heute…
LG Jens -
22. Juli 2011 um 20:07 Uhr #898834littledevilTeilnehmer
Wahnsinn – ein original “gaense further”-CPU-AB-Kühler :d:
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22. Juli 2011 um 20:07 Uhr #898836PattyTeilnehmer
Boah toll, so einen Umbau hatten wir schon lange nicht mehr! Ich bin absolut platt, super gemacht bis jetzt! :d: :)Tolles NT, coole Pumpe…
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24. Juli 2011 um 16:07 Uhr #898914AnonymInaktiv
:respekt: Die Hohe Kunst der Wasserlogie :respekt:
Echt Cool gemacht!
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24. Juli 2011 um 19:07 Uhr #898932AxlTeilnehmer
Wirklich super cooler Umbauten/Selbstbauten!!
So wie das Ganze ausschaut auch viele Ideen verwirklicht :respekt::respekt:
MFG
Axl -
24. Juli 2011 um 22:07 Uhr #898944Hallo1001Teilnehmer
Hallo alle Miteinander!
…und weiter geht es…
Ohne „Lüftersteuerung“ kommt der PC natürlich auch nicht aus… 😉 Allerdings wollte ich hier nicht noch einmal etwas Neues entwickeln und so habe ich die „USB-I/O-Karte“ verwendet. Nähere Infos zur „USB-I/O-Karte“ gibt es hier:
Ideen und Innovationen – USB-I/O-Karte
Und noch ein Bild zur „USB-I/O-Karte“.Um hier wieder auf die Standart-Anschlüsse zu kommen habe ich zu der USB-I/O-Karte noch eine kleine Adapterplatine erstellt, die ich dann mit der USB-I/O-Karte verbunden habe.
Mit der Adapterplatine stehen mir nun mehrere Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung. Neben den Lüfteranschlüssen steht nun auch noch ein „Power-Taster“ Anschluss zur Verfügung, der mit dem Power Anschluss vom Mobo verbunden wird. So kann ich per Software das Relais ansteuern, was dann das gleiche wäre wie die Betätigung des „Power-Tasters“. Und zum spielen kommt auch noch eine RGB-LED mit dazu, die dann den AGB beleuchtet. Über den I2C-Bus Anschluss werden dann die Temperatursensoren (LM75) eingelesen. Im PC verbaut sieht man allerdings davon erst einmal kaum etwas.
Am Deckel wird die SSD-Festplatte befestigt und dass war es dann auch schon mehr oder weniger. In die Frontplatte wird noch eine zweite Netzwerkkarte mit eingebaut (USB-Netzwerkkarte) und damit ist der PC fertig…
Später soll dann die RGB-LED die Temperatur mit anzeigen (Blau = Kalt, Grün = Normal und Rot = Heiß). Im Moment funktioniert aber erst blau, da die Software für die USB-I/O-Karte noch nicht fertig ist.
Was bis jetzt funktioniert, dass sind die Anzeigen…
Der PC läuft nun schon mehrere Stunden und die Temperaturen gehen nicht über 32°C hoch (bei 24°C Raumtemperatur). Bei Volllast geht die CPU Temperatur auf 36°C hoch, aber Volllast wird hier kaum benötigt… 😉
LG Jens
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