Tipps fürs fräsen?!
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- Dieses Thema hat 9 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 14 Jahren, 11 Monaten von VJoe2max.
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2. Mai 2009 um 17:05 Uhr #492954OriksonTeilnehmer
Da es hier ja den ein oder anderen User gibt der eine Fräse sein Eigenen nennen kann und ich als Neuling noch nicht so viel Ahnung von der Materie habe stelle ich euch mal ein paar Fragen, die mir so auf dem Herzen liegen. Gleich mal vorweg, ich habe die OPTI BF 20 Vario.Evtl. kann man das dann auch zusammen fassen und ins Lexikon kopieren.1) Was ist der Unterschied zwischen 2 und 4 schneidigen Fräsern? Hab nur gemerkt, dass sich Alu mit nem 4-schneidigen sehr viel besser bearbeiten lässt.2) Ist es nötig den Fräser zu kühlen? Da es ja eh nur Handbetrieb ist und ich nicht unmengen an Material wegnimm wurden meine Fräser bislang nicht mehr als handwarm. Ab und an verpasse ich ihm in längeren Fräsaktionen aber nen spritzer Spiritus. Da bilde ich mir auch irgendwie ein, dass es damit dann sehr viel besser geht?!3) Gibt es wo ne Tabelle mit welchem Fräser man wie viel Material auf einmal wegnehmen darf, natrürlich bei humanem Vorschub? Habe heute mit nem 4 schaftigen HSS Fräser (4mm) 4 mm Alu durchtrennt (ca. 1000 U/Min) und das ging wunderbar.Bin schon mal auf die Antworten gespannt!
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3. Mai 2009 um 11:05 Uhr #814196PoweruserTeilnehmer
Hier haben einige die kleine bf20… mir fallen u.a. Jo, Marc, Max (und ich selbst) ein…
1) Der Vierschneider hat zwei Schneiden mehr :p Sry, konnts mir nicht verkneifen.
Prinzipiell hast du beim Vierschneider weniger große Spannuten, eine höhere Stabilität, mehr Schneiden gleichzeitig im Eingriff, usw. Du kannst also festere Materialien mit feinem Span bearbeiten. Ein- und Zweischneider bieten sich für weichere Materialien (Kunststoffe, Alu) an. Fräser mit ungerader Schneidenanzahl (zB drei) laufen tendenziell ruhiger.2) Kühlung ist häufig nicht notwendig, aber schmieren solltest du hss Werkzeuge immer. Das verlängert die Standzeit, verringert die Kräfte (=weniger Belastung für die labberige Maschine) und verbessert die Oberflächen. Und vergrößert die Sauerei 😉
3) Tabellenbuch Metall, Europaverlag. Zusätzlich wäre noch “Fräsen für Modellbauer”, Jürgen Eichert empfehlenswert. Da die Maschine nicht vom Himmel gefallen ist und du noch Unsummen für Werkzeuge ausgeben wirst (eigene Erfahrung), ist das Geld für die Bücher mehr als gut angelegt. Mit Blick auf dein Alter sind Bücher auch eine Sache, die man sich gut schenken lassen kann 🙂
Grundsätzlich ist die bf20 nicht mit großen Industriemaschinen zu vergleichen, sodass man sch besser bescheiden gibt und maximale Werte im Selbstversuch ermittelt (kostet ggf ein bisschen Lehrgeld).Gutes, scharfes Werkzeug ist sehr sehr wichtig. Am besten aus HSS, da es der bf20 an Drehzahl und Stabilität mangelt, um Hartmetall Werkzeuge in der Metallbearbeitung sinnvoll einzusetzen.
Billige asiatische Fräser sind selten gut. -
3. Mai 2009 um 13:05 Uhr #814211VJoe2maxTeilnehmer
Dem kann man fast nicht mehr hinzufügen :d:Bei 2.) könnte man vllt. noch anführen, dass Schmierung mit dem passenden Mittel auch Aufbauschneiden zu vermeiden hilft. Besonders bei weichem Alu (ausgeglüht) und Kupfer macht sich das bemerkbar. Was VHM-Fräser angeht so habe ich damit auch mit der BF20 schon gute sehr Erfahrungen gemacht – allerdings nur bei Durchmessern >= 4mm. Bei dünneren VHM-Fräsern bekommt man es in der Tat schnell mit Steifigkeitsproblemen und letztlich mit abgebrochene Fräsern zu tun. Vorteile der VHM-Fräser sind aber, dass sie einfach länger scharf bleiben. Die Tatsache, dass man die mögliche Schnittgeschwindigkeit nicht ausreizen kann ist nicht weiter schlimm. Vom Preis her sind die Unterschiede ja nach Quelle auch nicht so dramatisch. Bei HSS-Fräsern würde ich auf TiN- (golden) oder TiAlN-Beschichtung (graublau) achten. Zwar leidet die Schärfe darunter minimal aber die Standzeit ist dennoch deutlich höher.Die zur Verfügung stehende Drehzahl macht den Selbstversuch was Zustellung und Vorschübe angeht fast unausweichlich, aber man kommt dennoch recht schnell zu guten Ergebnissen. Zwar ist die BF20 natürlich nicht mit tonnenschweren Industriefräsen vergleichbar, aber gegenüber vielen Mini-CNC-Fräsen und den kleinen Proxxon-Fräsen hat sie durchaus deutliche Vorteile was Steifigkeit und Präzision der Führungen angeht – dafür muss man mit der Drehzahlbeschränkung und relativ teurem Zubehör leben.
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6. Mai 2009 um 17:05 Uhr #814707OriksonTeilnehmer
Da ich demnächst das Vergnügen haben werde eine 1 mm breite und ca. 2 mm tiefe Nut in Kupfer schreiden zu dürfen, hier auch nochmal ein paar Fragen dazu:
1) Die 2 mm auf einmal weg nehmen oder auf 2 mal? Oder noch weniger auf einmal?
2) Als Fräser soll es dann ein 1 mm HSS Fräßer mit 4 Schneiden werden, den muss ich mir erst kaufen.
3) Mit was schmiert man das dann? Schneidöl wie beim Gewindeschneiden? -
7. Mai 2009 um 20:05 Uhr #814861VJoe2maxTeilnehmer
1.) Auf keine Fall in einem Zug – schon gar nicht einem 1mm Fräser. Fünf bis zehn Durchgänge sind schon eher die richtige Richtung ;). Gerade bei dünnen Fräsern kann man nicht viel zustellen und bei zu großen Fräsern kann die Maschine an die Grenzen der Motorleistung stoßen.2.) 1mm Fräser sind super empfindlich selbst mit der relativen steifen Maschine. Wenn sich konstruktiv irgendeine Möglichkeit ergibt die Nut breiter zu machen solltest du sie nutzen ;).3.) Ja kann man nehmen – noch besser ist Bohremulsion bzw. KSS geeignet, wenn man ne billige Wakü-Pumpe und einen Behälter zweckentfremdet.
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7. Mai 2009 um 21:05 Uhr #814873
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7. Mai 2009 um 21:05 Uhr #814867OriksonTeilnehmer
Die Nut breiter machen wird schwer, 2 mm sind absolutes Maximum. Da soll dann eine Kupferplatte reingesteckt werden, die dann aber 1 oder 2 mm dick ist. Ich habe auch mal wie so Sägeblätter für Fräsen gesehen. Wie nennen sich die Teile denn? Und wenn die für den Einsatz gehen würden, gibt’s die so dünn? Wenn nicht, wo bekomme ich 1 oder 2 mm Fräser?! Sind irgendwie nicht so häufig zu finden ;-P
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7. Mai 2009 um 21:05 Uhr #814876VJoe2maxTeilnehmer
Orikson;374793 said:
Ich habe auch mal wie so Sägeblätter für Fräsen gesehen. Wie nennen sich die Teile denn?Sägeblätter :D! – Das Schwierige dabei ist für kleine Durchmesser passende Sägeblattaufnahmen zu finden.
Orikson;374793 said:
Und wenn die für den Einsatz gehen würden, gibt’s die so dünn?Auf jeden Fall – 0,2 bis 2-3mm Dicke wird in der Regel Sägeblatt genannt. Bei dickeren spricht man dann schon häufig von Scheibenfräsern 😉
Orikson;374793 said:
Wenn nicht, wo bekomme ich 1 oder 2 mm Fräser?! Sind irgendwie nicht so häufig zu finden ;-PBei ebay gibt es immer wieder recht günstige Fräser in diesen Größen – allerdings sind zurzeit keine vernünftigen Angebote drin.1mm Fräser sind aber allgemein schwer zu bekomme und auch meist nicht ganz so billig. Über Dental-Laborbedarf kommt man da aber immer ran.
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7. Mai 2009 um 22:05 Uhr #814887Oma-HansTeilnehmer
VJoe2max;374801 said:
Auf jeden Fall – 0,2 bis 2-3mm Dicke wird in der Regel Sägeblatt genannt. Bei dickeren spricht man dann schon häufig von Scheibenfräsern 😉(Kreis-)Sägeblätter gibt´s ab 0,1mm. Lässt sich aber nicht so einfach handlen da es sehr leicht verläuft, höhere Drehzahlen aber nicht sonderlich förderlich für die Standzeit sind. Hab eins da. Sägeblätter in handlichen Größen (bis ~120mm Durchmesser) gehen bis etwa 6mm Breite.
Sie werden fälscherweise oft als Scheibenfräser bezeichnet, Scheibenfräser haben jedoch im Gegensatz zu Sägeblättern nicht nur Schneiden am Umfang sondern auch in axialer Richtung sodass sowohl Nutgrund als auch die Flanken “beschnitten” werden. Vorteil: sauberere Oberfläche, Fräser verläuft weniger, höhere Genauigkeit
Gruß,
Jens -
7. Mai 2009 um 23:05 Uhr #814904VJoe2maxTeilnehmer
Danke für die Korrekturen :d: – ist natürlich alles richtig!
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